Kontroversen - Justiz, Ethik und Fotografie ab 4. März   

erstellt am
03  03. 10

Neue Ausstellung im KunstHausWien: Fotografien, die für Diskussionsstoff sorgten
Wien (kunshaus wien) - Kultur kann polarisieren - Kultur ist oft kontroversiell. Dazu gibt es zahlreiche aktuelle, aber auch historische Beispiele. Gerichtliche, ethische und politische Kontroversen begleiten auch die gesamte Geschichte der Fotografie seit ihrer Erfindung im Jahre 1839. Die Regeln, die heute für journalistische und künstlerische Bilder gelten - oder eben nicht gelten - sind Ergebnisse dieser Konflikte und Diskussionen. Dennoch werden sie immer wieder von neuem hinterfragt. Die Ausstellung dokumentiert diese spannungsgeladene Historie durch zahlreiche Fallbeispiele.

Über 100 Fotografien von Man Ray bis Oliviero Toscani
Ab 4. März 2010 präsentiert die neue Ausstellung im KunstHausWien - ein Unternehmen der Wien Holding - eine spektakuläre Problemgeschichte der Fotografie. Die Schau lenkt den Blick auf Arbeiten, die Grenzen überschritten oder neu definiert haben und damit nicht nur über das Medium Fotografie, sondern vor allem über Zeit, Gesellschaft und Justizentscheidungen Aufschluss geben, kurz: Sie fokussiert auf große, aber oft auch problematische Momente der Fotografie. Sämtliche der rund 100 Fotos waren Gegenstand von Kontroversen - gesellschaftlicher, medialer oder rechtlicher Art. Unter den gezeigten Bildern finden sich zahlreiche weltberühmte Aufnahmen, darunter Arbeiten von Fotografen wie Man Ray, Robert Capa, Lewis Carroll, Henri Cartier-Bresson, Oliviero Toscani, Richard Avedon, Robert Mapplethorpe oder Todd Maisel.

Schau ist erstmals in Wien zu sehen
Mit dieser Präsentation im KunstHausWien ist die Ausstellung "Kontroversen - Justiz, Ethik und Fotografie" erstmals im deutschen Sprachraum zu sehen. Sie wurde vom Musée de l'Elysée Lausanne entwickelt und von Daniel Girardin, Senior Curator am Musée de l'Elysée und Christian Pirker, Rechtsanwalt in Genf, kuratiert. In Wien wird die Ausstellung von Kurator Andreas Hirsch betreut. Sie wurde um mehrere bekannte Fotografien ergänzt, die den thematischen Fokus der Ausstellung exemplarisch auf Österreich übertragen und den heimischen Diskurs im internationalen Kontext sichtbar machen.


"Kontroversen - Justiz, Ethik und Fotografie" strebt keine vordergründige Provokation an, aber es werden mit mehreren Fotos selbstverständlich auch die aktuell diskutierten Grenzziehungen zur Freiheit der Kunst aufgezeigt. Im Gesamtkontext und zum Verständnis dieses dokumentarischen Projekts sind diese ebenso unerlässlich, wie die historischen Sujets, deren Provokationspotential heute oft kaum mehr erkennbar ist. Ein ganz wesentlicher Teil der Schau folgt dabei juristischen Auseinandersetzungen um Fotos, die zum Beispiel Fragen des Persönlichkeits- oder Urheberrechts betreffen. Die Ausstellung vereint zahlreiche Aufnahmen, die zu richtungsweisenden Präzedenzfällen für die Rechtsprechung wurden und rollt spannende, vertrackte oder verblüffende Fälle auf. Dem Ausstellungsbesucher wird die Möglichkeit geboten, sich selbst ein Bild zu machen - denn der Mittelweg zwischen vorauseilender Zensur und kompromissloser Verteidigung der Meinungsfreiheit ist zwangsläufig das Ergebnis einer schwierigen subjektiven Entscheidung.

Für Altersgruppen, denen eine eigenverantwortliche Auseinandersetzung mit "Kontroversen - Justiz, Ethik und Fotografie" nicht entspricht, wird die Ausstellung nicht zugelassen sein, Menschen mit labiler emotionaler Konstitution wird vom Besuch der Schau abgeraten.

Zum KunsthausWien
Das KunstHausWien - die ehemalige Thonet-Möbelfabrik im dritten Wiener Gemeindebezirk - ist kein Haus im klassischen Sinn. Es widerspricht allen Normen und Klischees: Alles sprießt und wuchert üppig grün, auf den Dächern genauso wie im Inneren. Hundertwasser hat das Haus selbst gestaltet. Im Hundertwasser Museum beherbergt das KunstHausWien heute die weltweit einzige permanente Präsentation der Werke des großen Meisters. Im Mittelpunkt stehen Hundertwassers Philosophie und sein Schaffen als Maler, Druck-Grafiker und in der Architektur. Hundertwasser wurde als Friedrich Stowasser 1928 in Wien geboren. Da "Sto" im Slawischen "hundert" bedeutet, wurde aus Stowasser "Hundertwasser". Als Weltenbummler reiste er viel und gern. Immer im Gepäck dabei: sein Miniaturmalkasten, um überall Pinsel und Farbe parat zu haben.

Zusätzlich zur Hundertwasser-Dauerausstellung bietet das KunstHausWien viel beachtete Wechselausstellungen internationaler Künstler wie zuletzt die viel beachtete Ausstellung Annie Leibovitz - A Photographer's Life 1990-2005. Das KunstHausWien gehört zur Wien Holding, die unter ihrem Dach neben dem KunsthausWien noch drei weitere Museen von internationalem Rang führt: Das Mozarthaus Vienna mit der einzigen erhaltenen Wiener Wohnung des Musikgenies, das Haus der Musik, ein interaktives Klangmuseum sowie das das Jüdische Museum Wien.
     
Informationen: http://www.kunsthauswien.com    
     
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