Bedeutung Mittel- und Osteuropas für den österreichischen Außenhandel   

erstellt am
02  03. 10

Wien (wifo) - Die wachsende Bedeutung Osteuropas für den österreichischen Außenhandel trug erheblich zur Internationalisierung der österreichischen Wirtschaft bei. In den letzten 15 Jahren verdoppelte sich die österreichische Warenexportquote beinahe; mehr als ein Drittel dieses Internationalisierungserfolges kann dem Export in die mittel- und osteuropäischen Länder (MOEL) zugerechnet werden. 2008 gingen bereits 23,3% aller österreichischen Warenexporte in diese Region. Im Dienstleistungsexport ist die Bedeutung nicht ganz so groß (18,8%), der Import von Dienstleistungen aus den MOEL hat aber erhebliches Gewicht (24,9% des gesamten Dienstleistungsimports).

Österreichs Warenausfuhr nach Osteuropa entwickelte sich sehr dynamisch und hat sich allein in den letzten zehn Jahren fast verdreifacht. Der Warenaußenhandel mit Osteuropa lieferte einen stark positiven Beitrag zur Handelsbilanz: 2008 ergab sich gegenüber den neuen osteuropäischen EU-Ländern ein Handelsbilanzüberschuss von über 6 Mrd. Euro, der Überschuss mit der gesamten Region betrug sogar über 8,5 Mrd. Euro. Auch im Dienstleistungsaußenhandel ergab sich 2008 ein positiver Saldo (701 Mio. Euro).

Die wichtigsten mittel- und osteuropäischen Partnerländer im Warenaußenhandel sind Tschechien (2008: 3,7% der österreichischen Warenexporte) und Ungarn (3,6%). Österreichs Marktanteile im Warenexport in die Länder dieser Region entwickelten sich 1998/2008 heterogen, Verluste in Tschechien und Ungarn standen Gewinne in Polen und Slowenien gegenüber.

Im IV. Quartal 2008 brach der Warenexport in die mittel- und osteuropäischen Länder wegen des internationalen Nachfrageausfalls ein. Laut vorläufigen Daten für Jänner bis September 2009 verringerte sich der Export in die MOEL mit -29,5% sogar stärker als der Gesamtexport (-23%). Langfristig sollte die österreichische Wirtschaft aufgrund der engen Verflechtungen mit der Region von der nach Überwindung der Krise einsetzenden Wachstumsdynamik wieder überdurchschnittlich profitieren können.
     
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