Bures: Kräfte bündeln für E-Mobilität   

erstellt am
15  03. 10

Zusammenarbeit von Industrie, Forschung und Politik – Elektromobilität "Made in Austria" möglich machen und Wirtschaftsstandort stärken
Wien (bmvit) - Eine breite Zusammenarbeit von Industrie, Forschung und Politik soll sicherstellen, dass Österreich bei der Einführung von Elektro-Mobilität (E-Mobilität) die Nase vorn hat: Infrastrukturministerin Doris Bures, Gabriele Lutter, Vorstandssprecherin der Personenverkehrs Aktiengesellschaft (AG) der Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB), Peter Reif, Präsident von Magna E-Car-Systems, Harald Plöckinger, Vorstand der KTM Sportmotorcycle AG, Wolfgang Anzengruber, Vorstandsvorsitzender Verbund AG, und Anton Plimon, Geschäftsführer des Austrian Institute of Technology (AIT), präsentierten am 15.03. den Nationalen Aktionsplan E-Mobilität. "Mir geht es darum, dass wir vom Bekenntnis zur grünen Mobilität zur Anwendung zu kommen. Wir wollen gemeinsam zeigen: Elekromobilität made in Austria ist machbar", erklärte Bures.

Ein realistisches Ziel von 130.000 bis 150.000 rein batteriebetriebenen Elektrofahrzeugen (E-Fahrzeuge) und rund 900.000 Hybrid-Fahrzeugen bis 2020 soll durch akkordiertes und abgestimmtes Vorgehen in Österreich erreicht werden. "Von 4,3 Millionen Autos, die es jetzt in Österreich gibt, soll bis 2020 jedes vierte Fahrzeug einen ökologischen, alternativen Antrieb haben", so Bures. Mit diesem Anteil an ökologischen Fahrzeugen würde sich trotz Verkehrssteigerung eine Kohlendioyd- (CO2-) Reduktion von minus sieben Prozent ergeben. E-Mobilität ist ein Querschnittsthema, denn es betrifft die Bereiche Verkehr, Technologie, Energie, Umwelt - und besonders auch die Wirtschaft. "Jetzt werden die Weichen gestellt, ob Österreichs starke und innovative Automobil- und Zulieferindustrie mit 700 Unternehmen und 175.000 Beschäftigten mit der europäischen Entwicklung mitschwimmt oder vorne mit dabei ist", so die Infrastrukturministerin.

"Das Bekenntnis zu E-Mobilität gibt es von vielen Seiten, ich gehe jetzt in die Anwendung", erklärt die Ministerin, die besonders gute Chancen dafür bei Pendlern und Jugendlichen sieht. Es gibt rund 1,9 Millionen Pendler, die durchschnittlich einen Weg von 20 Kilometer (km) zurücklegen. Das zeigt deutlich, dass Pendeln sowohl als rein elektrischer Weg aber auch in Kombination mit dem Öffentlichen Verkehr eine echte Option darstellt. Jugendliche sind deswegen im Fokus, weil hier der Grundstein zum späteren Mobilitätsverhalten gelegt wird. "Wenn es gelingt, Elektro-Mobilität als echte Option zu etablieren, haben wir viel in Richtung umweltfreundlicher Verkehr gewonnen", so Bures.

"E-Mobility ist für die über 1.000 Forscherinnen und Forscher des AIT Austrian Institute of Technology seit Jahren ein zentrales Forschungsthema", betont Anton Plimon. Forschung läuft auch bei Austrian Mobile Power (EmporA) auf Hochtouren, wo das AIT der Forschungspartner ist. Mit modernen Informationstechnologien wird dort das Realverhalten der Mobilitätsteilnehmer und -teilnehmerinnen und der Zustand des Gesamtverkehrsystems erfasst. Ziel ist es, durch ein wissenschaftliches Fundament ein benutzergerechtes Gesamt-Verkehrssystem für alle zu schaffen.

Peter Reif betonte in der Pressekonferenz, dass sich Österreich nicht vor internationaler Konkurrenz verstecken müsse, denn europaweit nehme Österreich im Bereich E-Mobilität einen großen Stellenwert ein. "Für den Wirtschaftsstandort ist E-Mobilität eine große Chance, auch um zusätzliche Arbeitskräfte auf höchstem technischen Niveau zu generieren", so Reif.

"Der Personenverkehr befindet sich an einem Wendepunkt, weil die Menschen ihr Mobilitätsverhalten ändern. Darauf müssen wir mit neuen Konzepten reagieren", erklärt Gabriele Lutter. Die ÖBB, Österreichs größtes E-Mobilitätsunternehmen, setzen auf E-Mobilität und werden unter anderem ihre Park and Ride Anlagen, sowie Autozüge mit der nötigen Infrastruktur für E-Fahrzeuge ausstatten. "Mobilität all inclusive ist für die ÖBB nicht nur ein Schlagwort", so Lutter.

Weltprämiere: KTM präsentierte E-Enduro "freeride"
KTM stellte am 15.03. auch erstmals medienöffentlich das neue Offroad-Motorrad mit Batterieantrieb vor, das nun in Serienproduktion gehen wird. Auch durch die Unterstützung vom Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT) und dem AIT konnte sich KTM als österreichisches Unternehmen hier eine Vorreiterrolle einnehmen, erklärt Harald Plöckinger.

"Der Nationale Aktionsplan E-Mobilität setzt einen wesentlichen Schritt um die Kräfte in Österreich zu bündeln und die Investitionen zu fokussieren", so Wolfgang Anzengruber vom Verbund. Im Wettlauf um die neue Mobilität müsse Österreich mit dabei sein und sich diese "riesen Chance für den österreichischen Wirtschaftsstandort nicht entgehen lassen".
     
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