24-Stunden-U-Bahn: Vorbereitungen sind voll im Gange   

erstellt am
11  03. 10

Start zum Ende der Sommerferien
Wien (rk) - Die Vorbereitungen zur 24-Stunden-U-Bahn am Wochenende sind voll im Gange. In einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Vizebürgermeisterin Renate Brauner haben die Wiener Linien am 11.03. den aktuellen Stand der Vorbereitungsarbeiten vorgestellt. Bis zum Start des durchgängigen Wochenend-Betriebs der U-Bahn am 3. September werden alle notwendigen technischen, infrastrukturellen, betrieblichen, sicherheitstechnischen und personellen Maßnahmen umgesetzt sein. Bereits am Ende der Sommerferien werden die Wienerinnen und Wiener somit am Wochenende und vor Feiertagen zu jeder Zeit mit ihrer U-Bahn unterwegs sein können.

"Wie wir es versprochen haben, setzen wir die Ergebnisse der Volksbefragung Stück für Stück um. Die 24-Stunden-U-Bahn am Wochenende ist dabei ein ganz wesentlicher Faktor", betonte die Finanzstadträtin im Rahmen des Pressegesprächs

Brauner: "Wien wird unter Städten vergleichbarer Größe das beste Modell im 24-Stunden-Betrieb am Wochenende und vor Feiertagen umsetzen. Die Wiener Linien befahren das ganze U-Bahn- Netz im 15-Minuten-Intervall und das zu den üblichen Ticketpreisen. Diese Lösung zeigt die hohe Kompetenz und Serviceorientierung der Wiener Linien."

In nur ganz wenigen vergleichbaren Städten ist die U-Bahn derzeit am Wochenende durchgängig unterwegs. Und dort - etwa in Hamburg und Stockholm - sind die Intervalle bedeutend länger und die Fahrtpreise wesentlich teurer. So fahren die U-Bahnen in Hamburg in der Nacht nur alle 20 Minuten, in Stockholm alle 30 Minuten. Während ein Einzelfahrschein in Wien 1,80 Euro kostet, zahlen Nachtschwärmer in Hamburg 2,75 Euro und in Stockholm umgerechnet 3,10 Euro für eine Fahrt.

Neuer Fahrgastrekord, auf den "die Wienerinnen und Wiener stolz sein können"
Darüber hinaus stellte Stadträtin Brauner die aktuellen Fahrgastzahlen der Wiener Linien vor. Im Jahr 2009 gab es einen neuen Fahrgastrekord: Insgesamt 812 Millionen Fahrgäste nutzen im vergangenen Jahr die Verkehrsmittel der Wiener Linien - soviel wie niemals zuvor und eine Steigerung um 1,2 Prozent gegenüber dem EURO-Jahr 2008. Besonders auffallend ist, dass insbesondere die Verkaufszahlen von Zeitkarten - wie Jahres-, Senioren- oder Studierendentickets - kontinuierlich ansteigen. "Das zeigt", so Vizebürgermeisterin Brauner, "dass die Wienerinnen und Wiener vorhaben, auch in den nächsten Monaten und Jahren immer mehr mit den Öffis zu fahren. Das ist ein deutliches Zeichen dafür, wie sehr der öffentliche Verkehr in Wien geschätzt wird." Auch der so genannte "Modal Split" weist Wien diesbezüglich als Rekordhalter aus: "Wien ist die einzige Metropole, bei der mehr Fahrten mit U- Bahn, Bim und Bus zurückgelegt werden, als mit jedem anderen Verkehrsmittel - inklusive dem Auto", verweist Brauner auf die Tatsache, dass 35 Prozent aller Wege in der Stadt mit den Öffis und nur 32 Prozent mit dem Auto bewältigt werden. "Auf diesen Rekord können die Wienerinnen und Wiener zurecht stolz sein", so Brauner.

Wiener Linien bereiten 24-Stunden-Betrieb vor
Um diesen positiven Trend fortzusetzen, arbeiten die Wiener Linien auch mit Hochdruck an der Umsetzung der 24-Stunden-U-Bahn am Wochenende. Günter Steinbauer, Vorsitzender der Geschäftsführung der Wiener Linien, führte die Details der Vorbereitung aus: Alle 5 U-Bahn-Linien werden ab 3. September auch an den Wochenend-Nächten zur Gänze im 15-Minuten-Intervall betrieben. Ergänzt werden sie auch am Wochenende durch ein leistungsfähiges Nachtbus-Netz, wodurch eine Erschließungsqualität von 96 Prozent garantiert wird. Die Nachtbusse werden weiterhin im gut etablierten 30-Minuten-Takt fahren. Die dutzenden Umsteigerelationen im U-Bahn-/Nachtbus-Netz werden so gestaltet, dass lange Wartezeiten für die Fahrgäste hintan gehalten werden.

Um die Sicherheit der Fahrgäste in der U-Bahn auch nachts zu gewährleisten, führen die Wiener Linien Gespräche mit der Polizei. Unabhängig davon werden die Wiener Linien aber auch eigenständige Sicherheitsmaßnahmen ergreifen: Stationen und Züge der U-Bahn werden videoüberwacht, in den Stationen werden Stationswarte genauso für Sicherheit sorgen wie jeweils zwei "Nightliner" in den Zügen, die in jeder zweiten U-Bahn-Garnitur mitfahren.

Bis zum Start der Nacht-U-Bahn müssen neben den Vorbereitungen für all diese Tätigkeiten auch noch zahlreiche logistische Maßnahmen getroffen werden: Die exakten Fahr- und Dienstpläne werden berechnet, erstellt und gedruckt, ein praktikables Wegeleitsystem für die nächtlichen U-Bahn-Stationen eingerichtet, Tonbandansagen besprochen und installiert, die Wartungs- und Reinigungspläne angepasst, eine Informationsoffensive für die Fahrgäste vorbereitet und vieles mehr.
     
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