Tourismus: Gute Aussichten für die Saison 2010   

erstellt am
09  03. 10

Brüssel (ec.europa) - Nach den Ergebnissen der neuen Eurobarometer-Erhebung zum Thema „Urlaubsverhalten der Europäer 2010“ haben ca. 80 % der Europäer wieder eine Urlaubsreise geplant. Nur 20 % von über 30 000 nach dem Zufallsprinzip ausgewählten Personen konnten nahezu sicher sagen, dass sie im Jahr 2010 keine Urlaubsreise machen werden. Dies ist erheblich weniger als der im Jahr 2009 verzeichnete Anteil von 33 %. Zu beobachten ist eine zunehmend stärkere Neigung der Europäer, für ihren Urlaub traditionelle touristische Reiseziele zu wählen (57 %); dagegen würden 28 % für ihren Urlaub eher ungewöhnliche, neue Reiseziele vorziehen. Mit einem Anteil von 5 % am BIP Europas und 6 % an der Beschäftigungsquote ist die Touristikbranche eine der wichtigsten Dienstleistungsbranchen Europas.

Der für Unternehmens- und Industriepolitik zuständige Kommissionsvizepräsident Antonio Tajani erklärte: „Die Ergebnisse der Erhebung für 2010 sind vielversprechend für die Touristikbranche. Die Branche, die europaweit in Bezug auf BIP und Beschäftigung an dritter Stelle rangiert, muss stärker weiterentwickelt werden. Im Rahmen des Vertrags von Lissabon verfügen wir nun über die Möglichkeit, diesen Sektor aus einer europäischen Perspektive zu fördern. Beinahe 50 % aller EU-Bürger haben bereits eine Urlaubsreise im Jahr 2010 geplant und sie sind auch etwas optimistischer, was die Finanzierung des Urlaubs betrifft .“

Die wichtigsten Ergebnisse der Erhebung zusammengefasst:

  • Trend zur Entdeckung Europas und des Heimatlandes setzt sich fort: Auch im Jahr 2010 planen 50 % der EU-Bürger, ihren Urlaub im eigenen Land oder in einem anderen EU-Land zu verbringen.
  • Mehr Zuversicht, sich den Urlaub leisten zu können: Etwa die Hälfte der EU-Bürger (46 %), die eine Urlaubsreise im Jahr 2010 planen, hatten den Eindruck, genügend Geldmittel zur Verfügung zu haben. Dies entspricht einem Anstieg um fünf Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr. Auf der anderen Seite sind wie im Jahr 2009 weiterhin 10 % der Meinung, ernste finanzielle Probleme zu haben, die sich auf die Reisepläne auswirken könnten.
  • Reisen weiterhin beliebt: Etwa zwei Drittel (65 %) aller EU-Bürger haben im Jahr 2009 eine Urlaubsreise gemacht. Am beliebtesten ist das Reisen bei den Bürgern von Norwegen (84 %), gefolgt von Finnland (83 %), den Niederlanden (79 %) und Irland (78 %).
  • Die „ Attraktivität der Region “ gilt für etwa ein Drittel der Reisenden (32 %) als der ausschlaggebende Faktor bei der Wahl des Reiseziels. Weitere Faktoren sind „Kulturerbe“ (25 %) and „Unterhaltungsmöglichkeiten“ (16 %).
  • Die Suche nach „Ruhe und Erholung“ gilt für 37 % der EU-Bürger als die wichtigste Motivation für eine Urlaubsreise; als weitere Faktoren werden „Sonne und Strand“ (19 %) und „Besuche bei Freunden und Verwandten“ (17 %) angegeben.
  • Urlaubsreisen in Eigenregie: Die Anzahl der EU-Bürger, die ihre Haupturlaubsreise selbst organisieren, ist im Jahr 2009 weiter auf 58 % angestiegen. Die höchsten Anteile entfielen hier auf die Beitrittskandidatenländer Kroatien (83 %) und die Türkei (82 %).
  • Beliebteste Reiseziele : Spanien (10,4 %) war bereits in den Jahren 2008 und 2009 das beliebteste Reiseziel und steht auch bei den für 2010 geplanten Urlaubsreisen an erster Stelle. Es folgen knapp dahinter Frankreich (9,9 %) und Italien (9,2 %). Allerdings haben 17 % aller EU-Bürger, die im Jahr 2010 eine Urlaubsreise planen, das Reiseziel noch nicht ausgewählt.

Im Rahmen der Eurobarometer-Erhebung wurden im Februar 2010 in den 27 EU-Mitgliedstaaten sowie in Norwegen, Island, Kroatien, der Türkei und der ehemaligen jugoslawischen Republik Mazedonien über 30 000 nach dem Zufallsprinzip ausgewählte Bürger im Alter über 15 Jahren befragt. Dies ist das dritte Mal in Folge, dass die Kommission eine so umfassende Erhebung durchgeführt hat, mit der den Interessenträgern im Tourismusbereich eine Fülle von Informationen zur Verfügung gestellt wird, die nach Ländern und demografischen Kategorien analysiert werden.

Zur aufmerksamen Verfolgung der kurz- und mittelfristigen Trends im Urlaubsverhalten der Europäer beabsichtigt die Kommission, Erhebungen dieser Art im Jahresrhythmus durchzuführen. Sie bieten den Interessenträgern in den an der Erhebung beteiligten Ländern die Möglichkeit einer Reaktion auf die im Wandel begriffenen Trends bei der touristischen Nachfrage und stellen insofern ein wichtiges Instrument für die Tourismuspolitik dar.

     
zurück