"Bulger - Eine unzulässige Geschichte"w   

erstellt am
18  03. 10

Gastspiel des Maxim Gorki Theater Berlin im Schauspielhaus Wien am 20. und 21.03.
Wien (schauspielhaus) - Für "Bulger - Eine unzulässige Geschichte" wurde der belgische Autor Klaas Tindemans mit dem Förderpreis für neue Dramatik des tt Stückemarktes 2008 ausgezeichnet. Regie führte Nora Schlocker, die am Schauspielhaus Wien in der Spielzeit 2008/09 die siebente Folge der Serie "Diesseits des Lustprinzips: Freud und die Folgen: Es" inszenierte.

m Anfang steht eine Entführung. Am Ende steht ein Mord. Das Opfer: ein kleines Kind. Die Täter: selbst fast noch Kinder; drei Jugendliche, aus unterschiedlichen familiären Verhältnissen stammend, vereint in einem imaginären Feldzug gegen die Welt der Erwachsenen. Ihr Weg führt sie vom Kinderzimmer über die Garage, den Wald, ein Geschäft für Modellbau und eine Leichenhalle bis zu den Bahngleisen, auf denen sie den leblosen Körper des Kindes schließlich liegen lassen. Bald erzählen sie sich dabei wilde Geschichten, bald demaskieren sie sich gegenseitig, ganz selten gönnt einer dem anderen einen Blick in seine Seele. Klaas Tindemans’ Theaterstück "Bulger" basiert auf einem realen Fall von unglaublicher Grausamkeit. 16 Jahre ist es her, dass zwei zehnjährige Jungen in Liverpool den zweieinhalbjährigen James Bulger aus einem Einkaufszentrum entführt und umgebracht haben. Sie wurden wie Erwachsene vor Gericht gestellt und verurteilt. Noch heute ist diese Tragödie fest im Bewußtsein der Briten verankert. Tindemans rekonstruiert jedoch weder den Ablauf des Mordes, noch der Rechtsprechung, sondern verführt den Zuschauer, die Welt durch die Augen der drei Jugendlichen zu betrachten. Eine erschütternde Geschichte, gerade weil es nicht um Monster geht, sondern um Kinder, die wir selber sein oder haben könnten.
     
Informationen: http://www.schauspielhaus.at    
     
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