Europäische Kommission prüfte LIFE-Projekt "Wildflusslandschaft Tiroler Lech"   

erstellt am
18  03. 10

LHStv Gschwentner: „Erfolgreicher Abschluss eines der größten Naturschutzprojekte Europas“
Innsbruck (lk) - „Im Juli 2001 wurde das LIFE-Projekt ‚Wildflusslandschaft Tiroler Lech’ als eines der größten Naturschutzprojekte Europas offiziell gestartet und im April 2007 erfolgreich abgeschlossen“, berichtet Umweltreferent LHStv Hannes Gschwentner. Für das umfangreiche Programm standen über 6 Jahre rund 7,82 Mio. Euro zur Verfügung, die Hälfte davon wurde durch die EU co-finanziert. Dabei bildete der 4138 Hektar große Naturpark Tiroler Lech den Rahmen für das LIFE-Naturschutzprojekt, das sich zum Ziel gesetzt hatte, die naturnahen und dynamisch geprägten Flusslebensräume zu erhalten und wiederherzustellen, die Sohleintiefung und Grundwasserabsenkung zu stoppen, sowie den naturnahen Hochwasserschutz zu verbessern.

Im Dezember 2009 fand eine Finanzprüfung des LIFE-Projekts durch die Europäischen Kommission statt. Dabei wurde die finanzielle Abwicklung, die Einhaltung der Vergabebedingungen und die Prüfung der korrekten Ausführung sowohl des Antragstellers (Abteilung Umweltschutz des Landes Tirol) wie auch der Projektspartner genau unter die Lupe genommen.

In einem Schreiben der Europäischen Kommission wurde nunmehr mitgeteilt, dass keinerlei Beanstandungen festgestellt werden konnten. „Auf Grund des Umfangs des Projektes und der peniblen Prüfung durch die Europäischen Kommission kann man mit Fug und Recht sagen, dass das Projekt sowohl was den Naturwert wie auch die Abwicklung betrifft vorbildhaft ist“, freut sich Gschwentner.

Das Lifeprojekt Lech stellt eines der größten Projekte in Europa dar, das von der Europäischen Union gefördert wurde. Die Ausführung der 53 Projektsteile im Natura 2000 Gebiet Lech erfolgte vorwiegend durch heimische Unternehmen. „Damit hat dieses Naturschutzprojekt auch wesentlich zur regionalen Wirtschaft beigetragen“, betont Gschwentner.

Projektdetails
Der Antrag für das LIFE- Projekt war nur durch die Natura 2000-Ausweisung des Lechtals möglich. Als Antragsteller und Projektleitung fungierte die Abteilung Umweltschutz gemeinsam mit der Abteilung Wasserwirtschaft des Landes Tirol, dem Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft sowie der Wildbach- und Lawinenverbauung und dem WWF Österreich als Partner.

Insgesamt bestand das LIFE- Projekt aus 53 Einzelmaßnahmen, wovon die Flussaufweitungen in den Bereichen Johannesbrücke, Vils und Martinau zu den größten zählten. Darüber hinaus wurden elf weitere Revitalisierungsprojekte an Brunn- und Nebengewässern des Lechs zur Wiederanbindung an den Hauptfluss umgesetzt. Auch die schrittweise Öffnung von Geschiebesperren an den Seitenzubringern Schwarzwasserbach und Hornbach wurde im Rahmen des LIFE- Projekts durchgeführt, um Geschiebedefizite zu sanieren und eine weitere Sohleintiefung zu verhindern.

Spezifische Artenschutzprojekte für besonders wertvolle Arten wie den Frauenschuh, die Kreuzkröte und die Bilek`s Azurjungfer, wurden ebenso erfolgreich realisiert wie unzählige Maßnahmen im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit. So fanden Vorträge und Exkursionen für die Bevölkerung in der LIFE- Infostelle statt. Neben dem Fluss-Erlebnisführer wurden mehrere Broschüren herausgegeben, die das Gebiet und das Angebot der Region präsentieren. Zu den neuen Besuchereinrichtungen wie den Vogellehrpfad in Pflach sind vor allem der Beobachtungsturm in Pflach und drei weitere Aussichtsplattformen am Lech zu zählen, die von Besuchern von nah und fern stark frequentiert werden.
     
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