Bauernhöfe bei der Übergabe bestmöglich begleiten   

erstellt am
29  03. 10

Landwirtschaftskammer bietet für den Generationenwechsel am Hof umfassendes Service
Linz (lk-oö) - Jährlich werden in Oberösterreich etwa 1200 der rund 36.000 bäuerlichen Familienbetriebe an die nächste Generation übergeben. 1000 Betriebe, also rund 80 Prozent der Übergeber und Übernehmer, nahmen dafür in der Bildungssaison 2009/2010 das für die Hofübergabe gestaltete Bildungs- und Beratungsangebot der Landwirtschaftskammer OÖ in Anspruch. „Das Thema Hofübergabe ist in unserer Bildungs- und Beratungsoffensive deswegen Schwerpunkt, da der reibungslose Generationenwechsel bei den Betriebsführern für den wirtschaftlichen Erfolg eines Unternehmens von wesentlicher Bedeutung ist“, erläutert Präsident ÖR Hannes Herndl.

Federführend bei der Gestaltung von Bildungs- und Beratungsveranstaltungen zur Hofübergabe ist das Ländliche Fortbildungsinstitut (LFI) der Landwirtschaftskammer OÖ. Angeboten werden zum Beispiel:

  • Dreitägige Seminare für Hofübergeber: Behandelt werden relevante Belange der Übergabe, von der Aufarbeitung des Generationskonfliktes bis zur Darstellung der rechtlichen Situation und den Möglichkeiten einer sinnvollen Gestaltung eines Übergabevertrages.
  • Dreitägige Seminare für Hofübernehmer
  • Abendveranstaltungen in den Bezirken zum Thema „Die Hofübergabe gestalten“ behandeln die Hofübergabe aus Sicht des Lebensberaters und aus rechtlicher Sicht.
  • Einzelberatungen zur Hofübergabe durch die Rechtsabteilung der Landwirtschaftskammer OÖ und die Bezirksbauernkammern.


„Bäuerinnen und Bauern von etwa 300 bäuerlichen Betrieben haben in der Bildungssaison 2009/2010 die angeführten Bildungsveranstaltungen besucht. 700 landwirtschaftliche Betriebe waren bei Einzelberatungen“, berichtet Herndl. Das heißt, dass rund 80 Prozent der landwirtschaftlichen Betriebe den Schritt des Generationenwechsels nicht ohne Unterstützung der Landwirtschaftskammer in Angriff nehmen wollen.

Da die Hofübergabe rechtlich im sogenannten Übergabevertrag ihren Niederschlag findet und dieser Vertrag durch Notare und Anwälte errichtet wird, arbeitet die Landwirtschaftkammer OÖ eng mit der Notariatskammer für OÖ. und der OÖ. Rechtsanwaltskammer zusammen. Zu Thema Hofübergabe fand daher vor kurzem eine von 150 Notaren und Anwälten besuchte gemeinsame Veranstaltung der drei Kammern in der Landwirtschaftskammer OÖ statt.

Dabei präsentierte Mag. Dr. Judith Maria Mack von der Universität Wien die Ergebnisse ihrer Dissertation „Bäuerliche Erbgewohnheiten in OÖ.“, für die sie mehr als 1200 bäuerliche Übergabeverträge der Gerichtssprengel Bad Leonfelden und Wels aus den Jahren 1981 bis 2005 detailliert untersucht hat. Kern ihrer Aussagen ist, dass rechtliche und gesellschaftliche Änderungen (z. B. die Einführung der Bauernpension) nur sehr langsam Eingang in die Übergabeverträge finden und auch in diversen Vertragsmustersammlungen nicht ausreichend berücksichtigt sind. Sie rief dazu auf, genauer auf den tatsächlichen Bedarf der Vertragsparteien einzugehen. Ein Ansinnen, dem sich die Landwirtschaftskammer nur anschließen kann und dem sie in Ihren Seminaren breiten Raum gibt.

Aktuelle sozialrechtliche Themen, Berechnungsmethoden für die Ansprüche weichender Kinder und eine Diskussion über diverse umstrittene Vertragsklauseln (z. B. Gestaltung von Scheidungsklauseln) rundeten die Veranstaltung ab.

Ebenfalls unter dem Thema Hofübergabe steht heuer die jährlich stattfindende Sachverständigentagung der Landwirtschaftskammer OÖ. am 25. März. In dieser Fortbildungsveranstaltung für gerichtlich beeidete Sachverständige aus dem Fachbereich Landwirtschaft wird über Fragen des bäuerlichen Anerbenrechtes, insbesondere über den Übernahmepreis und Pflichtteilsergänzungsansprüche referiert. Auch heuer wird wieder mit einer regen Teilnahme von Seiten der Sachverständigen gerechnet.

„Im Bereich der Information und Weiterbildung für die Hofübergabe haben Landwirtschaftskammer OÖ und das LFI einen erfolgreichen Weg eingeschlagen. So können wir für unsere Mitglieder gewährleisten, dass sie beim schwierigen Thema des Generationenwechsels nicht allein gelassen werden“, so Präsident Herndl abschließend.

     
Informationen: http://www.lk-ooe.at    
     
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