Arbeitsmarkt  

erstellt am
01  04. 10

Hundstorfer: Erstmaliger Rückgang der Arbeitslosigkeit
Um 1,8 Prozent weniger Arbeitslose als im März 2009 - weiterhin zweitniedrigste Arbeitslosenquote in Europa
Graz (bmask) - "Nach 16 Monaten Krise ist es aufgrund der rasch gesetzten arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen gelungen, erstmals einen Rückgang der Arbeitslosenzahlen zu erreichen, so Sozialminister Rudolf Hundstorfer am 01.04. in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem steirischen AMS-Geschäftsführer Karl-Heinz Snobe. "Die Richtung stimmt, für eine Entwarnung ist es aber noch zu früh", so Hundstorfer. Exklusive Schulungen ist ein Rückgang der Arbeitslosigkeit von 1,8 Prozent zu verzeichnen. Im März 2010 waren 266.320 Menschen arbeitslos. 84.017 Personen befanden sich in Schulungen; das ist ein Zuwachs gegenüber dem Vorjahr um 21.137 Personen oder 33,6 Prozent. "Das Schulungsangebot wurde stark ausgeweitet, denn: die Schulungen des AMS erhöhen die Jobchancen der Menschen deutlich. Qualifizierung ist der beste Weg aus der Arbeitslosigkeit", so der Sozialminister.

Gegenüber dem Vormonat Februar habe es einen Rückgang der Arbeitslosigkeit von knapp 47.000 gegeben, bei den Schulungen ist es zu einem leichten Anstieg um knapp 600 Personen gekommen. Mit einer Arbeitslosenquote von 5,0 Prozent weise Österreich nach wie vor die zweitniedrigste Quote in Europa auf, so Hundstorfer. Besonders erfreulich ist für den Minister, dass im Industriebereich eine Entspannung am Arbeitsmarkt zu verzeichnen sei - die Arbeitslosigkeit in dieser Branche ist im Vergleich zum Vorjahr um zehn Prozent zurückgegangen. In immerhin vier Bundesländern - Burgenland, Salzburg, Steiermark und Tirol - ist inklusive Schulungen die Arbeitslosigkeit zurückgegangen. "Mehr als 55.000 Personen haben eine Einstellzusage und für mich einer der wichtigsten Punkte: die Jugendarbeitslosigkeit hat ebenfalls um 5,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr abgenommen", unterstrich Hundstorfer.

"Diese erfreulichen Signale täuschen natürlich nicht darüber hinweg, dass die Situation am Arbeitsmarkt in Österreich nach wie vor angespannt bleibt und dass wir für heuer insgesamt mit steigenden Zahlen zu rechnen haben. So nehme die Arbeitslosigkeit im Dienstleistungsbereich zu und auch in fünf Bundesländern ist noch kein Rückgang zu vermelden", sagte der Sozialminister.

Ausschlaggebend für eine rasche Wiedervermittlung sei jedenfalls eine gute Ausbildung. So haben 2009 50 Prozent der Jobsuchenden, die an einer Schulung des AMS teilgenommen haben innerhalb von drei Monaten einen neuen Arbeitsplatz gefunden - trotz Krise. Von allen Personen, die im Zeitraum Jänner bis September 2009 eine Arbeitsstiftung erfolgreich beendet haben, haben sogar 69 Prozent innerhalb von drei Monaten eine Beschäftigung aufgenommen. Schulungsteilnehmer bewerten den praktischen Nutzen der Kurse mit der Note 1,9, berichtet Sozialminister Hundstorfer abschließend.

 

 Mikl-Leitner: Positive Signale der Stabilisierung am NÖ Arbeitsmarkt
NÖ Arbeitslosigkeit im März um 0,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen
St. Pölten (nöi) - "In Niederösterreich verzeichnen wir im März einen Anstieg um 0,9 Prozent zum Vergleichszeitraum des Vorjahres. Im Vergleich dazu hatten wir im Februar einen Anstieg um 5,9 Prozent. Dieser geringer werdende Anstieg ist ein positives Zeichen für eine leichte Entspannung am Arbeitsmarkt und dafür, dass sich die Situation am Arbeitsmarkt stabilisiert", betont VP-Arbeitsmarktlandesrätin Mag. Johanna Mikl-Leitner und stellt klar: "Obwohl die NÖ Beschäftigungsmaßnahmen positive Effekte zeigen, arbeiten wir weiterhin intensiv an der Qualifizierung, Beratung und Betreuung von Arbeitssuchenden."

"Genauso wichtig ist es aber auch, jene Menschen, die von der wirtschaftlich herausfordernden Situation am stärksten betroffen sind, vor der Armut zu schützen. Die bedarfsorientierte Mindestsicherung ist daher ein wesentlicher Beitrag zur Armutsbekämpfung und somit ein Meilenstein in der Sozialpolitik", erklärt Mikl-Leitner.

Die Mindestsicherung - in der Höhe von 744 Euro netto und 12 Mal im Jahr ausbezahlt - ist eine Überbrückungshilfe für arbeitswillige Menschen. Sie wird befristet gewährt und soll ein Trampolin zurück in den Arbeitsmarkt sein. Aus diesem Grund wird an erfolgreichen beschäftigungspolitischen Projekten vom Land NÖ und AMS NÖ gearbeitet, die Menschen wieder in den Arbeitsmarkt eingliedern sollen. Das Projekt "Mosaik" ist so ein Projekt, in dem 400 Langzeitarbeitslose wieder in den Arbeitsmarkt integriert werden.

Die Mindestsicherung ist somit sicher keine soziale Hängematte, oder eine Einladung das System auszunützen, sondern klarer Auftrag wieder aus der Mindestsicherung in ein "normales" Leben mit Beschäftigung zu kommen. Strenge Kontrollen werden durchgeführt und bei Missbrauch wird auch entsprechend gestraft.

In Niederösterreich wird die Mindestsicherung bereits mit 1. September 2010 in Kraft treten und ausbezahlt. Damit ist NÖ eines der wenigen Bundesländer, in dem die legistischen Voraussetzungen bereits geschaffen werden könnten.

 

Strache: Keine Entspannung am Arbeitsmarkt
Wien (fpd) - Keinen Grund zum Jubeln sieht FPÖ-Bundesparteiobmann HC Strache in der Arbeitsmarktentwicklung. Im März 2010 waren inklusive Schulungen 350.337 Menschen arbeitslos, was einen Anstieg von 4,9 Prozent gegenüber dem März 2009 bedeutet. Von einer Entspannung am Arbeitsmarkt könne also keinesfalls die Rede sein. Bedenklich sei auch, dass man immer mehr Arbeitslose in Schulungen verstecke. Gegenüber dem Vorjahr betrage dieser Anstieg 33,6 Prozent. Strache verlangte eine rasche Evaluierung der Schulungen. Unsinnige Kurse müssten ausgefiltert werden. Die Bundesregierung lege bei der Bekämpfung der Arbeitslosigkeit nach wie vor die Hände in den Schoß.

 

Lugar: Nicht die Regierung, sondern die Wirtschaft schafft Arbeitsplätze
Das Versagen der Regierung werde besonders da deutlich, wo es um echte politische Weichenstellungen gehe.
Wien () - "Jeden noch so kleinen Rückgang der Arbeitslosenzahlen versucht die Bundesregierung als Erfolg ihrer Krisenpolitik zu verkaufen. Aber nicht die Regierung schafft Arbeitsplätze, sondern die Wirtschaft", holt BZÖ-Wirtschaftssprecher Abg. Robert Lugar den in Feierlaune befindlichen Sozialminister Hundstorfer auf den Boden der Realität zurück.

Abzuwarten sei, ob Rot und Schwarz nach einem leider zu erwartenden Einbruch der österreichischen Wirtschaft wieder so freudig Verantwortung übernehmen werden. Damit sei jedoch erfahrungsgemäß nicht zu rechnen. Sozialminister Hundstorfer würde zudem die wichtigste Kennzahl der neuen Arbeitslosenstatistik unter den Teppich kehren. "Die geschönte Statistik weist rund 350.000 Menschen als arbeitslos aus. Dem stehen aber nur etwa 28.000 freie Stellen gegenüber", so Lugar.

Dass bei diesem Gerangel um die wenigen offenen Stellen das Besuchen eines AMS-Kurses als Sprungbrett verkauft werde, sei an Zynismus schwer zu überbieten.

Das Versagen der Regierung werde besonders da deutlich, wo es um echte politische Weichenstellungen gehe. Mit dem BZÖ-Projekt "Energieautarkie" könnten hingegen 200.000 neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Rot und Schwarz würde jedoch weiterhin auf fossile Energien setzen und in ihrer versteinerten Haltung verharren. "Es wäre Aufgabe der Bundesregierung die notwendigen Strukturen für neue Arbeitsplätze zu schaffen. Die österreichische Wirtschaft braucht ein Projekt wie die BZÖ-Energieautarkie als eine solide Grundlage für neue Beschäftigung", so der BZÖ-Wirtschaftssprecher an die Adresse der Bundesregierung.

 

 Schatz: Strategien zur Gestaltung des zukünftigen Arbeitsmarktes fehlen völlig
Regierung muss endlich Tatsachen ins Auge schauen
Wien (grüne) - "Trotz starken Eigenlobes Minister Hundstorfers und enormer Mittel, die in die Arbeitsmarktpolitik fließen, bleibt die Lage am Arbeitsmarkt äußerst kritisch. Ein leichter saisonaler Rückgang bei den Arbeitslosenzahlen macht die Tatsache nicht wett, dass gemäß namhafter Wissenschafter die Dunkelziffer an Arbeitslosen mittlerweile bei 500.000 Menschen liegt. Zu den 350.000 die offiziell angegeben werden, kommen jene mit Bezugssperren, Arbeitslose im Krankenstand und solche die bereits einen Pensionsantrag gestellt haben. Unberücksichtigt in der Statistik sind auch jene, die zwar Arbeit suchen, aber mangels Vorzeiten noch nicht in der Arbeitslosenversicherung registriert sind. Damit wird klar, dass mit den traditionellen Methoden der Arbeitsmarktpolitik die Krise nicht überwunden werden kann. 'More of the same' bringt nichts mehr. Die Frage ist, wann diese Erkenntnis endlich auch die Verantwortlichen in Regierung und Sozialpartnerschaft erreicht", erklärt Birgit Schatz anlässlich der Veröffentlichung der Arbeitslosenzahlen des vergangenen Monats.

Es sei höchst an der Zeit in Zukunftsbranchen zu investieren. "Die jetzigen Investitionen in den Bereichen Erneuerbare Energien, Kinderbetreuung oder Pflege reichen nicht aus. Konservative Vorurteile beider Regierungsparteien verhindern, dass endlich Jobs geschaffen werden, wo sie gebraucht werden. Begleitet werden müssen diese Investitionen natürlich mit Bildungsoffensiven, damit ausreichend qualifiziertes Personal zu Verfügung steht. Das macht mehr Sinn als weiter im Bau von Großprojekten Geld zu versenken und Arbeitslose mit Motivierungskursen zu nerven", erläutert Schatz. Grundsätzlich sei es notwendig, Arbeit gerechter unten der erwerbstätigen Bevölkerung zu verteilen. "Die Österreicherinnen und Österreicher machen deutlich mehr Überstunden als ihre KollegInnen in anderen Ländern der EU. Doch eigentlich würden sie gern weniger arbeiten und suchen nach einer guten work-life-balance. Minister Hundstorfer hat Maßnahmen zum Abbau dieser Überstunden angekündigt, passiert ist bis dato nichts. Wir brauchen aber dringend eine Arbeitszeitverkürzung, beginnend beim Abbau der Überstunden und im weiteren einer kürzeren Vollzeitarbeit", so Schatz. Selbst das WIFO habe nachgewiesen, das Arbeitszeitverkürzung die Beschäftigung erhöht. "Mir ist unklar, warum Minister Hundstorfer nicht längst in dieser Richtung aktiv wird. Aber wahrscheinlich sitzen in der Wirtschaft, aber auch in der Gewerkschaft zu viele alte Strukturkonservative, die sich nichts mehr trauen. Aber so wird diese Krise wohl nie zu einer Chance", bedauert Schatz.

Besonders unbefriedigend ist für die Grünen die Jugendbeschäftigung, auch wenn Minister Hundstorfer unverständlicher Weise hier Entwarnung signalisiert: "Jugendliche haben wenig Chancen und Perspektiven. Das Bildungssystem versagt, es gibt zu wenige Lehrstellen, erreichbare Jobs sind meist nur befristet, Teilzeit und schlecht bezahlt. Die Bemühungen Hundstorfers sind vielleicht gut gemeint, aber die Situation ist nach wie vor trist. Wo bleibt eine intensive Auseinandersetzung, mit der Frage wie eine gerechte Arbeitswelt nach den Erfahrungen der Krise, aber auch des Neoliberalismus der Vorjahre, bearbeitet wird? Hier versagt die Regierung völlig. Sie denkt nur von Monat zu Monat statt Zukunft bewusst zu gestalten. Und das geht vor allem auf Kosten jener, die gerade mal am Anfang ihrer Berufslaufbahn stehen", so Schatz abschließend.

 

Kaske: Anstieg der Arbeitslosigkeit ist noch nicht gebannt
Brauchen ausreichend Geld für aktive Arbeitsmarktpolitik und höheres Arbeitslosengeld
Wien (ögb) - Der Anstieg der Arbeitslosigkeit ist noch nicht gebannt. Inklusive SchulungsteilnehmerInnen waren im März 350.337 Personen als arbeitslos registriert, das sind um 16.330 mehr als im März des Vorjahres (plus 4,9 Prozent). "Selbst für 2011 geben die Arbeitsmarktforscher keine Entwarnung. Deshalb müssen auch für kommendes Jahr ausreichend Mittel für die aktive Arbeitsmarktpolitik vorgesehen werden", verlangt ÖGB-Arbeitsmarktsprecher und vida-Vorsitzender Rudolf Kaske. Zusätzlich fordert der ÖGB eine bessere Absicherung bei Arbeitslosigkeit sowie ein Impulsprogramm zur Schaffung von Beschäftigung in Zukunftsjobs.

Besonders betroffen vom Anstieg der Arbeitslosigkeit sind ältere ArbeitnehmerInnen, Langzeitarbeitslose, sowie Menschen mit Behinderung. "Bei den Jugendlichen konnte mit der Umsetzung der Ausbildungsgarantie die Situation verbessert werden. Jetzt geht es darum, Maßnahmen für die rasche Wiederbeschäftigung älterer ArbeitnehmerInnen zu schnüren", so Kaske. Von den Unternehmen fordert Kaske ein Umdenken. "Sie verabschieden allzu leichtfertig ArbeitnehmerInnen mit Erfahrung. Damit geht ihnen wertvolles Know-how verloren - doch dieses ist für den Erfolg eines Unternehmens wesentlich."

Kritik übt Kaske daran, dass viele Arbeitgeber ihrer Verpflichtung zur Einstellung von Menschen mit Behinderung nicht nachkommen und sich stattdessen durch Zahlung der Ausgleichstaxe freikaufen. Die Ausgleichstaxe pro offener Pflichtstelle beträgt derzeit 223 Euro pro Monat. "Man sollte darüber nachdenken, ob dieser Betrag nicht zu niedrig ist", erklärt der ÖGB-Arbeitsmarktsprecher.

Die für 2011 geplanten Budgeteinsparungen im Bereich Arbeit im Ausmaß von 124,6 Millionen Euro hält Kaske für einen Schritt in die falsche Richtung. "Einsparungen bei der aktiven Arbeitsmarktpolitik bedeuten, dass es entweder weniger Schulungen geben wird oder deren Qualität sinkt", befürchtet der Gewerkschafter. Angesichts der anhaltenden Arbeitslosigkeit wiederholt Kaske auch die Forderung nach einer Erhöhung des Arbeitslosengeldes und nach Wegfall der Anrechnung des Partnereinkommens bei der Notstandshilfe. "Arbeitslosigkeit darf nicht zu einem Abrutschen in die Armut führen. Sogar von der OECD hat Österreich wegen des niedrigen Arbeitslosengeldes bereits Kritik geerntet", sagt Kaske.

Insgesamt wünscht sich Kaske eine offensivere Vorgangsweise der Regierung bei der Bekämpfung der Krise. "Es wurde gut begonnen, jetzt darf man angesichts der nur bescheidenen Wachstumsprognosen nicht zu früh die Luft rausnehmen", sagt der ÖGB-Arbeitsmarktsprecher. Es brauche rasch ein weiteres Impulsprogramm, das die Wirtschaft ankurbelt und auf die Schaffung von Zukunftsjobs setzt. Das Programm solle vor allem Investitionen in den Bildungsbereich, in Jobs in Pflege und Betreuung und in die thermische Sanierung enthalten, verlangt Kaske.

 

Tumpel warnt vor Kürzung des Arbeitsmarktbudgets
"Was wir jetzt brauchen, ist ein drittes Arbeitsmarktpaket!"
Wien (ak) - Die Arbeitslosigkeit verharrt auch im März 2010 auf hohem Niveau. Auch wenn es gegenüber dem Rekordwert des Vorjahres zu einem leichten Rückgang der Zahl der registrierten Arbeitslosen um knapp 2 Prozent gekommen ist, ist die Zahl der Arbeit Suchenden (Arbeitslose plus SchulungsteilnehmerInnen) mit mehr als 350.000 um über 16.000 (fast 5 Prozent) höher als im Vorjahr. Damit ist klar, dass von einer Entspannung auf dem Arbeitsmarkt weiterhin nicht die Rede sein kann. Bedenklich ist auch, dass sich der Trend der letzten Monate fortsetzt und die Zahl der älteren Arbeit Suchenden weiterhin überdurchschnittlich ansteigt. Angesichts dieser Besorgnis erregenden Entwicklung warnt AK-Präsident Herbert Tumpel davor, das Budget zu Lasten der Arbeitsmarktausgaben zu sanieren: "Wenn wir jetzt am falschen Ende sparen, richten wir größeren Schaden an als Nutzen. Gebot der Stunde ist jetzt ein drittes Arbeitsmarktpaket!" Konkret will Tumpel Maßnahmen für ältere Arbeit Suchende, ein flächendeckendes Beratungs- und Unterstützungsangebot für gesundheitlich beeinträchtigte ArbeitnehmerInnen und eine Qualifizierungsoffensive für Fachkräfte in der Pflege und Kinderbetreuung.

Mit mehr als 350.000 Arbeit Suchenden ist die Arbeitslosigkeit im Vorjahresabstand um über 16.000 Personen bzw um knapp 5 Prozent gestiegen. Während sich die Situation bei den jüngeren ArbeitnehmerInnen von 15 bis 24 Jahren um fast 6 Prozent deutlich verbessert hat, steigt die Arbeitslosigkeit bei den Älteren weiterhin an: So waren im März 2010 fast 57.000 Menschen ab 50 Jahren als arbeitslos registriert. Eine Steigerung von über 3 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Auch Frauen sind aktuell stärker betroffen als Männer. Während die Zahl der registrierten arbeitslosen Männer um knapp 3 Prozent leicht gesunken ist, ist sie bei Frauen gegenüber dem Vorjahr gleich geblieben. Das zeigt, dass die Krise nun auf den Dienstleistungsbereich, vor allem auf den Handel und im Gesundheits- und Sozialwesen, durchschlägt. Deshalb braucht es für Tumpel Maßnahmen, die sowohl präventiv wirken, als auch die Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf unterstützen.

"Wenn wir wollen, dass die Menschen trotz Krise produktiv am Arbeitsprozess teilnehmen können, müssen wir sie dabei unterstützen", sagt Tumpel, "Das wird allerdings nur möglich sein, wenn wir jetzt nicht die Arbeitsmarktpolitik kaputt sparen. Denn die Krise ist auf dem Arbeitsmarkt leider noch lange nicht vorbei, sondern erreicht gerade neue Bereiche, zB Frauen in der Dienstleistung und Ältere. Weiterhin hart betroffen sind Behinderte und Menschen mit gesundheitlicher Beeinträchtigung. Auch diesen Menschen müssen wir mit einem dritten Arbeitsmarktpaket helfen."

Forderungen der AK:

  • Kein Kaputtsparen der Arbeitsmarktpolitik
  • Arbeitsmarktpaket für ältere Arbeit Suchende
  • Flächendeckendes Beratungs- und Unterstützungsangebot für gesundheitlich beeinträchtigte ArbeitnehmerInnen
  • Qualifizierungsoffensive für Kinderbetreuungs- und Pflegeberufe
  • Ausbau der Existenzsicherung für Arbeit Suchende

 

 Brauner: Die Wiener Ausbildungsgarantie wirkt
Wiener Arbeitsmarkt: Jugendarbeitslosigkeit wurde weiter eingedämmt
Wien (rk) - "Der Wiener Arbeitsmarkt ist trotz der Krise robust und entwickelt sich vor allem für die jungen WienerInnen positiv", betont Wiens Vizebürgermeisterin Renate Brauner anlässlich der veröffentlichten Arbeitsmarktdaten. So hat die Zahl der Arbeitslosen im März 2010 mit plus 0,6 Prozent nahezu stagniert. Die Zahl der Lehrstellensuchenden hat sich gegenüber dem Vergleichsmonat des Vorjahres sogar um zwölf Prozent reduziert.

"Die Unterstützungsmaßnahmen der Stadt Wien und des Arbeitsmarktservice für Jugendliche greifen", erklärt Renate Brauner. "So konnten wir mitten in der schweren Wirtschaftskrise die Zahl der lehrstellensuchenden Jugendlichen deutlich reduzieren. 2009 hatten wir in Wien um 14,5 Prozent weniger Lehrstellensuchende als noch im Jahr 2008."

Erfolgreiche Wiener Ausbildungsgarantie
"Mit der Wiener Ausbildungsgarantie gehen wir noch einen Schritt weiter", so Renate Brauner. "Jugendliche, die am Übergang von der Schule in den Beruf Probleme haben, werden von uns begleitet, bis sie eine Ausbildung oder einen Lehrplatz bekommen. Denn unser Ziel ist, möglichst viele Jugendliche in eine weiterführende Ausbildung zu bringen. So haben sie dann eine bessere Ausgangsposition am Arbeitsmarkt." Denn es gilt nach wie vor: Wer besser ausgebildet ist, bekommt eher einen Job und wird seltener arbeitslos.

Kümmer-Nummer 0800 20 20 22 - Gratis und nur in Wien
Damit möglichst viele Jugendliche die Angebote der Wiener Ausbildungsgarantie in Anspruch nehmen können, hat die Stadt Wien die Kümmer-Nummer für Lehre und Beruf ins Leben gerufen. "Unter 0800 20 20 22 können Jugendliche und ihre Eltern alle Informationen zu Fragen rund um Lehre und Beruf bekommen", sagt Wiens Vizebürgermeisterin, "das Team der Kümmer-Nummer weiß weiter, wenn Jugendliche eine Lehrstelle suchen, wenn sie die Schule geschmissen haben oder nicht wissen, wie es nach der Schule weitergehen soll." Die Kümmer-Nummer ist auch online unter http://www.kümmer-nummer.at sowie per SMS und social networks zu erreichen. So kann man auch einfach eine SMS mit "Ja" an 0676 800 22 22 22 senden und wird am nächsten Tag vom Team der Kümmer-Nummer zurückgerufen. Die Beratung ist anonym und kostenlos. Frauenförderung durch Wiener Arbeitsmarktpolitik

Auch die Lage von Frauen am Wiener Arbeitsmarkt ist trotz Wirtschaftskrise vergleichsweise gut: Die Erwerbsquote von Frauen ist in Wien deutlich höher als in allen anderen Bundesländern. In Wien waren 2009 mit 76 Prozent gleich viele Frauen wie Männer erwerbstätig. Im gesamtösterreichischen Schnitt ist der Unterschied viel größer und die Erwerbsquote von Frauen niedriger. Außerdem sind in Wien mehr Frauen vollzeitbeschäftigt als in anderen Bundesländern. Auch bei der Entwicklung der Arbeitslosenzahlen lässt sich feststellen, dass der Zuwachs der Arbeitslosigkeit unter Frauen relativ gering ausgeprägt war.

"Nichtsdestotrotz werden wir weiterhin nicht nachlassen, was die Unterstützung von Frauen am Arbeitsmarkt betrifft", betont Vizebürgermeisterin Brauner, "wir müssen vor allem weiter daran arbeiten, dass die Einkommensschere geringer wird. Deshalb unterstützen wir die Wienerinnen gezielt mit den Angeboten des Wiener ArbeitnehmerInnen Förderungsfonds, der einen speziellen Schwerpunkt auf die Unterstützung von Frauen legt."
     
 Betriebe stärken, Mitarbeiter/innen qualifizieren:
Oberösterreich erreicht mit 5,4 % im März die zweitniedrigste Arbeitslosenquote
Linz (lk) - Oberösterreich weist mit 5,4 % Ende März hinter Salzburg (4,6 %) die zweitniedrigste Arbeitslosenquote auf. Bundesweit beträgt die Arbeitslosenquote 7,5 %. "Diese Zahlen zeigen, dass die Situation am oberösterreichischen Arbeitsmarkt kritisch bleibt, wenngleich das AMS OÖ eine leichte Entspannung ortet", sagen Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer und Wirtschafts-Landesrat Viktor Sigl. Positiv sei, dass die Arbeitslosigkeit gegenüber Februar weiter gesunken ist, Oberösterreich von Platz 3 auf Platz 2 vorgerückt ist und es mit 7.000 freien Stellen um 1.329 mehr als im Vorjahr zu besetzen gibt. "Vollbeschäftigung wird in Oberösterreich aber erst dann wieder möglich sein, wenn es ein spürbares Wirtschaftswachstum gibt. Wir setzen alles daran, die oö. Betriebe dahingehend zu unterstützen. Ein wichtiger Schritt ist die Exportoffensive, bei der wir stark wachsende Branchen auf neue Exportmärkte begleiten. Denn neue Märkte, bedeuten neue, moderne Arbeitsplätze", betonen LH Dr. Pühringer und LR Sigl.

Neben dieser Internationalisierungsoffensive für die oö. Unternehmen setzt Oberösterreich ganz stark auf Qualifizierung und Weiterbildung der Menschen. Jüngst wurde der "Pakt für Arbeit und Qualifizierung 2010" mit einem Rekordbudget von 196 Millionen Euro, wovon das Land OÖ neben dem Bundessozialamt und dem AMS OÖ 66,6 Millionen Euro beisteuert, von der Oö. Landesregierung beschlossen.

"Der Pakt ist DAS Handlungsinstrumentarium zur Bewältigung der enormen Herausforderungen am Arbeitsmarkt.

Mit den Maßnahmen wollen wir dazu beitragen, dass so viele Menschen wie möglich in Beschäftigung gehalten werden können bzw. im Fall eines Jobverlusts bestmögliche Unterstützung erfahren. Insgesamt profitieren heuer 78.000 Personen von den Maßnahmen im ,Pakt für Arbeit und Qualifizierung'. Mehr als 50 Prozent der Mittel kommen Frauen zugute", erklärt Wirtschafts-Landesrat Viktor Sigl.
     

Wir übernehmen hier Stellungnahmen aller im Parlament vertretenen Parteien –
sofern vorhanden! Die Reihenfolge der Beiträge richtet sich in der Regel nach deren
Mandatsstärke im Parlament bzw. nach der Hierarchie der Personen. Die Redaktion

 
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