erstellt am
01  04. 10

Neue Matura wird auf Berufsbildende Höhere Schulen ausgeweitet
Schulbücher werden angepasst, Sprachförderkurse werden verlängert – Die Bildungsreform geht weiter: Gesetzespaket geht in Begutachtung
Wien (bmukk) - Mit 1. April 2010 gehen umfangreiche Gesetzesnovellen in Begutachtung. Die drei Eckpunkte der Gesetzesentwürfe:

  1. Die neue Matura wird gesetzlich auf die Berufsbildenden Höheren Schulen ausgeweitet. Dadurch ist der Start der standardisierten BHS-Matura mit dem Schuljahr 2014/15 gesichert. Die gesetzliche Verankerung der neuen Matura ist - nach der bereits erfolgten gesetzlichen Verankerung der neuen Reifeprüfung für die AHS - somit abgeschlossen.
  2. Die gesetzlichen Bestimmungen für Schulbücher werden an die neuen Herausforderungen angepasst. Schulbücher müssen in Zukunft kompetenzorientiert auf die Anforderungen der neuen Matura und der Bildungsstandards eingehen. Denn: Unsere Kinder müssen bestmöglich auf die neue Qualität unseres Schulsystems vorbereitet werden.
  3. Die Deutschförderkurse für außerordentliche Schüler - die für Kinder mit mangelnden Deutschkenntnissen an Pflichtschulen bis zu 11 Wochenstunden an Deutschförderung ermöglichen und bisher nur bis zum Ende dieses Schuljahres befristet sind - werden unbefristet verlängert. Denn: Nur wer die deutsche Sprache gut beherrscht, lernt im Unterricht erfolgreich.


"Die Bildungsreform geht weiter. Dieses Bildungspaket ist ein weiterer großer Schritt zur Verbesserung und Weiterentwicklung unseres Schulsystems. Die neue Matura ist eine wichtige Säule einer zeitgemäßen und kompetenzorientierten Schule der Zukunft. Die Ausweitung auf die Berufsbildenden Höheren Schulen - ohne deren Ausbildungsschwerpunkte zu vernachlässigen - sowie die Anpassung der Schulbücher an die neuen Herausforderungen sind zwei unabdingbare Schritte bei dieser Reform. Ich bedanke mich beim Regierungspartner für die konstruktive Zusammenarbeit bei den Vorarbeiten für dieses Gesetzespaket", betont Bildungsministerin Claudia Schmied.

"Die Verlängerung der Sprachförderkurse ist eine bildungspolitische Pflicht. Nur wenn Kinder sehr gut Deutsch lernen, werden sie an unseren Schulen und später im Leben erfolgreich sein. Aufgrund der sehr positiven Erfahrung mit diesem zusätzlichen Förderangebot bin ich dafür, dass wir die Befristung dieses Angebots fallen lassen und diese Kurse zu einem unbefristeten fixen Bestandteil an unseren Schulen werden", so Schmied weiter.

Details zur standardisierten Matura an den BHS
Die neue Reifeprüfung für BHS hat drei Säulen:

  1. Die österreichweite Standardisierung der schriftlichen Klausuren in Deutsch, lebende Fremdsprache und Mathematik. Bei der Erstellung werden unter Federführung des Bundesinstituts für Forschung, Innovation und Entwicklung (BIFIE) von BHS-Lehrern Aufgaben für die drei Prüfungsgebiete der Reife- und Diplomprüfung erstellt und an BHS-Schülern im Vorfeld getestet. In jedem Schultyp gibt es auch eine Fachklausur.
  2. Die Diplomarbeit wird - ähnlich wie bei den AHS - als abschließende, eigenständige und außerhalb der Unterrichtszeit zu erstellende, schriftliche Arbeit für alle zukünftigen Maturanten ein verpflichtender Teil der Reife- und Diplomprüfung. Die Diplomarbeit rückt damit bei allen BHS - Schultypen ins Zentrum.
  3. Die mündlichen Prüfungen bleiben am Schulstandort. Durch das Kollegium der facheinschlägigen Lehrenden werden gemeinsame Themenbereiche pro Prüfungsfach ausgearbeitet, die den Kandidaten zur Vorbereitung übergeben werden. Aus diesen Themen wählen die Kandidaten vor Prüfungsbeginn zwei Themen zufällig aus - eines kann zurückgelegt werden, aus dem zweiten wird eine Frage zur Bearbeitung und Prüfung gestellt.


Bei der Wahl der Prüfungsgebiete durch die Kandidaten sind analog zur AHS grundsätzlich zwei Varianten möglich:

  1. Vier schriftliche Klausuren und zwei mündliche Prüfungen.
  2. Drei schriftliche Klausuren und drei mündliche Prüfungen.

Wenn ein Kandidat die Variante mit drei schriftlichen Klausuren wählt, kann er in einzelnen Schultypen bei der dritten schriftlichen Klausur statt einer standardisierten Klausur auch ein schulspezifisches Schwerpunktfach (zB. Rechnungswesen an der HAK) wählen. Hier gibt es für verschiedene Schultypen verschiedene Regelungen um den Ausbildungsschwerpunkt der einzelnen Schultypen bestmöglich abzubilden.

Erstmals findet die neue BHS-Matura im Schuljahr 2014/15 statt. Bis dahin werden intensive Vorbereitungen und ausführliche Informationsarbeit an den Schulen sowie in der Aus- und Fortbildung der Lehrer durchgeführt.

"Diese Reform wird - wie die Bildungsstandards - gewissenhaft vorbereitet und getestet, so dass die optimale Einführung gelingt", so Schmied abschließend.

     
zurück