Mit Computersimulationen gegen Leberkrebs   

erstellt am
01  04. 10

Regensburg (idw) - Leberkrebs ist gerade in westlichen Ländern eine häufig vorkommende Erkrankung. Dennoch ist das Wissen um die Ursachen und den Verlauf dieser gefährlichen Krankheit immer noch begrenzt. Bösartige Lebertumore können durch Entzündungen hervorgerufen werden, die in die Vorgänge des programmierten bzw. "normalen" Zelltods eingreifen können. Zwei besondere Botenmoleküle - Tumor Necrosis Factor (TNF) und TNF-Related Apoptosis-inducing Ligand (TRAIL) - steuern dabei die Weiterleitung von Entzündungs- sowie von Zelltodsignalen in den Leberzellen. Wie diese Vorgänge aber genau ablaufen, ist nur in Ansätzen bekannt.Mit einem neuen Forschungsprojekt wollen nun Forscher der Universität Regensburg diese Wissenslücke schließen. Die Arbeitsgruppe um Prof. Dr. Rainer Spang vom Institut für Funktionelle Genomik der Universität Regensburg erhofft sich zudem, auf dieser Grundlage neuartige Therapiemöglichkeiten gegen Leberkrebs entwickeln zu können. Die Forscher werden dabei die krebsauslösenden Vorgänge der Signalweiterleitung in den Leberzellen am Computer nachbilden. Die am Bildschirm erarbeiteten Modelle sollen helfen zu verstehen, wie und zu welchem Zeitpunkt man therapeutisch eingreifen kann, um Leberkrebs wirksam zu bekämpfen oder seine Entstehung sogar generell zu verhindern.

Die Regensburger Arbeitsgruppe ist dabei Teil des internationalen Projekts "Systemische Analysen von TNF und TRAIL Signalwegen in Leberzellen", an dem auch Wissenschaftler der Universität Heidelberg und des Imperial College in London beteiligt sind. Das Projekt hat im März 2010 seine Arbeit aufgenommen und läuft über einen Zeitraum von drei Jahren. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert allein die Regensburger Arbeitsgruppe mit mehr als € 210.000.
     
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