Barockoper "Arianna"   

erstellt am
31  03. 10

Premiere am Salzburger Landestheater am 11. April
Salzburg (landestheater) - Jetzt gibt es auch am Salzburger Landestheater Barockoper! Und es ist ein Stück zu entdecken, an dem vieles außergewöhnlich ist: Benedetto Marcello war der Exzentriker unter den Komponisten seiner Zeit. Als Aristokrat stammte er aus der venezianischen Familie, die das Theater besaß, in dem Vivaldi seine Opern aufführte, und er schrieb mit seiner Anti-Vivaldi-Schmähschrift „Il teatro alla moda“ (unter dem Titel „Das neumodische Theater“ im Buchhandel erhältlich) die Mutter aller Opernparodien. Von Beruf Jurist und Botschafter, dilettierte er als Komponist und erwarb sich mit seinen Intrumental- und Chorwerken Respekt in Europa bis hin zu J. S. Bach. Seine Oper „Arianna“ allerdings wurde nur in einem privatem Rahmen in der Adelsakademie aufgeführt, von dem wir wenig wissen: Als Kardinal Ottoboni, in seinem Palazzo Barberini der große Förderer der römischen Oper in den Zeiten ihres Verbotes, im Jahr 1726 Venedig besuchte, spielte man ihm „Arianna“ vor, wer an der Aufführung beteiligt war, ein römisches oder ein venezianisches Ensemble, ist nicht bekannt.

„Arianna“ ist in zweierlei Hinsicht bemerkenswert. Erstens war Marcello Exzentriker auch in seinem musikalischen Stil – mancher Musiker hält seine Kühnheiten voreilig für Fehler des Notenschreibers. Und dann erzählt der Librettist Vincenzo Cassani die Geschichte von Ariadne auf Naxos auf ungewohnte Weise: Bacchus erscheint sehr früh und ist von der Trauer Ariadnes derart ergriffen, dass er das Schiff von Theseus, auf dem dieser sich mit Ariadnes Schwester Phädra aus dem Staub gemacht hat, mit Hilfe eines Sturms zurückholt; nun müssen die beiden sich der Auseinandersetzung stellen, der sie sich entziehen wollten.

Auf der Bühne des Salzburger Landestheaters werden wir allerdings keine wüste Insel erblicken, sondern einen gesellschaftlichen Ort, gebaut von Ben Baur, mit Leben gefüllt durch Jim Lucassen. Zwei Schwestern träumen denselben Traum von der Hochzeit mit dem selben Mann, und für eine von ihnen gibt es ein böses Erwachen...

Benedetto Marcello
„Arianna“
Musikalisch-szenische Handlung in zwei Akten, Libretto: Vincenzo Cassani
Musikalische Leitung: Matthew Halls
Inszenierung: Jim Lucassen
     
Informationen: http://www.salzburger-landestheater.at    
     
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