Kriminalstatistik 2010  

erstellt am
09  04. 10

 Fekter: Deutlicher Rückgang der Kriminalität
Kfz-Diebstähle Minus 53,3 Prozent, Wohnhauseinbrüche Minus 27,4
Wien (bmi) - "Im Vergleich zum Vorjahr ist die Gesamtkriminalität in Österreich um 7,46 Prozent gesunken", sagte Innenministerin Maria Fekter am 09.04. in Wien. Gemeinsam mit Dr. Herbert Anderl, Generaldirektor für die öffentliche Sicherheit, und General Franz Lang, Direktor des Bundeskriminalamts, präsentierte die Innenministerin die Kriminalstatistik für das erste Quartal 2010.

"Bei all jenen Delikten, die die Exekutive im Vorjahr herausforderten, sind die Rückgänge besonders hoch - das zeigt: unsere Polizeiarbeit wirkt, wir gestalten Sicherheit", so Fekter. So wurden im ersten Quartal 2010 um 53,3 Prozent weniger Kraftfahrzeuge gestohlen als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Einbrüche in Wohnungen und Einfamilienhäuser gingen um 27,4 Prozent zurück. Während im ersten Quartal 2009 2.012 Kfz gestohlen wurden, waren es im ersten Quartal 2010 939 Fahrzeuge.

Einbruchsdiebstähle in Kraftfahrzeuge gingen um 30,2 Prozent zurück. Im ersten Quartal 2009 wurde bundesweit in 6.294 Kfz eingebrochen, im ersten Quartal 2010 hingegen in 4.396.

Einbrüche in Wohnungen und Einfamilienhäuser gingen um 27,4 Prozent zurück. Im ersten Quartal 2010 wurde in 1.697 Wohnungen weniger eingebrochen als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.

Ausschlaggebend für den deutlichen Rückgang sind laut Innenministerin die umfangreichen polizeilichen Maßnahmen, die seit der zweiten Jahreshälfte 2009 gesetzt werden: "Der vom Bundeskriminalamt ausgearbeitete Masterplan gegen die Einbruchskriminalität zeigt deutliche Wirkung. Die darin enthaltenen Maßnahmen und Strategien greifen", betonte Fekter.

Mithilfe dieses Masterplans konnten die Fallzahlen im Bereich der Einbruchskriminalität deutlich gesenkt, mehr Straftäter auf frischer Tat betreten und entsprechende Struktur- und Intensivtäterermittlungen durchgeführt werden. Als Beispiel führte die Ministerin den Schlag gegen die georgische Tätergruppe im März 2010 an. "Der Erfolg zeigte sehr eindrucksvoll, wie wirksam diese Art der Ermittlungsarbeit für die Polizei ist", so Fekter.

"Wir wissen aufgrund unserer Ermittlungen, dass die SOKO-Ost mit ihren Schwerpunktaktionen den Tätergruppen mittlerweile ein Dorn im Auge ist. Für viele Tätergruppen ist Österreich als Zielland nicht mehr so attraktiv wie früher - die permanente Polizeipräsenz, gepaart mit den kriminalpolizeilichen Strategien, schrecken immer mehr Tätergruppen ab", sagte der Generaldirektor für die öffentliche Sicherheit, Dr. Herbert Anderl. Seit Vorjahresbeginn wurden bundesweit 173 Schwerpunktaktionen durchgeführt, 33 davon staatenübergreifend.

Besonders deutliche Rückgänge der Kriminalität gab es auch in den Bundesländern Niederösterreich, Oberösterreich und Salzburg. In Niederösterreich ging die Kriminalität um 22,13 Prozent zurück, in Oberösterreich um 17,65 Prozent und in Salzburg um 13,94 Prozent. Die höchsten Aufklärungsquoten verzeichneten die Bundesländer Vorarlberg mit 57,39 Prozent, das Burgenland mit 53,47 Prozent und Oberösterreich mit 51,47 Prozent.

Die Kriminalstatistik "1. Quartal 2010" wird erstmals vierteljährlich präsentiert. In die Neuentwicklung waren das Institut für höhere Studien (IHS) und die Universität Wien eingebunden. "Die neue Kriminalstatistik ermöglicht es uns, auf neue Kriminalitätsformen rascher zu reagieren und eine trennscharfe Kategorisierung der Eigenschaften Täter, Opfer, Tatort und Tatzeit, Rechtsgut, Motiv, Modus Operandi und Tatmittel vorzunehmen", so der Direktor des Bundeskriminalamts, Franz Lang.

Neu erfasst werden in der Kriminalstatistik ab sofort die Täterstrukturen und Täter-Opfer-Beziehungen. 26 Prozent der Opfer bei strafbaren Handlungen gegen Leib und Leben standen im ersten Quartal in einem Bekanntschaftsverhältnis zum Täter, 14,7 Prozent lebten mit dem Täter in einer familiären Beziehung in einer Hausgemeinschaft.

 

Deutsch: Marek beschönigt Fekters Versagen!
Dank und Anerkennung gebühren MitarbeiterInnen der Wiener Polizei
Wien (spw) - "Dank und Anerkennung für die positive Entwicklung der Kriminalstatistik gebühren ganz alleine den MitarbeiterInnen der Wiener Polizei, die oft auch unter Einsatz ihres Lebens für ein sicheres Wien sorgen. Im Gegensatz dazu ist die Lobeshymne von Christine Marek an ihre Parteifreundin Maria Fekter völlig unangebracht und nur mehr peinlich. Tatsache ist, dass die ÖVP-Innenministerin heillos überfordert ist. Ihr Nichtstun 'bemäntelt' sie mit einer angeblichen 'Personaloffensive', die die Wienerinnen und Wiener bis 2013 vertröstet. Her mit den 1.000 Polizisten! Und zwar sofort!", kommentierte der Wiener SPÖ-Landesparteisekretär, LAbg. Christian Deutsch am Freitag entsprechende Aussagen der Obfrau der Wiener ÖVP.

Marek setzt die Tradition ihrer Vorgänger an der Spitze der Wiener ÖVP fort, so Deutsch weiter: "Nie hat sich diese Partei für die Interessen der Wienerinnen und Wiener stark gemacht, sondern stets nur die wienfeindliche ÖVP-Bundespolitik gerechtfertigt. Auch dafür wird die Wiener ÖVP am 10. Oktober einen saftigen Denkzettel erhalten." Die Leistungsbereitschaft der Wiener Polizistinnen und Polizisten unter schwierigsten Bedingungen sei nicht hoch genug zu schätzen, unterstrich Deutsch weiter: "Dass sich die Wiener ÖVP dahinter versteckt und gleichzeitig eine rasche personelle Aufstockung bzw. bessere technische Ausrüstung verweigert, ist eine Chuzpe der Sonderklasse!"

Die Forderung nach einer Stadtwache sei überhaupt nur ein billiges Ablenkungsmanöver, betonte Deutsch: "Für die Bekämpfung der Kriminalität ist alleine die Exekutive zuständig! Die Stadt Wien unterstützt die Polizei längst schon, wo es möglich ist. So wurde das gesamte Pass-, Melde- und Fundwesen sowie den Großteil der Parkraumüberwachung übernommen und die Exekutive dadurch spürbar entlastet. All diese Maßnahmen können aber kein Ersatz für mehr Polizei in der Stadt sein."

Abschließend hielt Deutsch fest: "Die SPÖ Wien hat der ÖVP-Innenministerin im November 2009 mehr als 66.000 Unterschriften von Wiener Bürgerinnen und Bürgern übergeben. Diese unterstützten damit binnen weniger Monate die SPÖ-Forderung nach 1.000 Polizisten mehr für Wien. Bis zum heutigen Tag zeigt Maria Fekter den 66.000 Unterzeichnern die kalte Schulter! Kein weiteres Schönreden - es ist höchste Zeit zu handeln!"

 

Vilimsky befürchtet stark frisiertes Zahlenwerk
Grenzkontrollen und mehr Polizei einzig wirksamer Weg zur Eindämmung der Kriminalität
Wien (fpd) - Während aus dem Innenressort Jubelmeldungen über die Kriminalitätsentwicklung veröffentlicht werden, ist das subjektive Sicherheitsempfinden der Bevölkerung im Keller. Kaum wer, der nicht schon Opfer der ausufernden Kriminalität in Österreich wurde oder direkt ein Kriminalitätsopfer kennt. Vor diesem Hintergrund ist zu befürchten, dass die heutige Kriminalstatistik zum Gutteil auf statistischer Trickserei fußt, so der freiheitliche Generalsekretär NAbg. Harald Vilimsky.

Offenbar seien noch radikaler als bisher eine Vielzahl von Delikten zu Seriendelikten zusammengefasst worden, die dann nur mehr als ein Delikt in der Statistik aufscheinen würden, vermutet Vilimsky. Gerade Wohnungs- und Hausbesitzer in der Bundeshauptstadt stünden nämlich stärker als je zuvor im Visier organisierter Banden aus dem Osten. Dazu komme eine Vielzahl gestohlener oder aufgebrochener Kfz. Würden diese Delikte alle einzeln erfasst werden - was der ehrliche Weg wäre - dann sähe die Statistik wahrscheinlich diametral anders aus, so Vilimsky.

Grenzkontrollen sowie eine massive Aufstockung von Planstellen im Sicherheitswachebereich sei der einzig taugliche Weg, dem Sicherheitsinteresse der Österreicher zu entsprechen. Von geschönten und frisierten Statistiken habe niemand etwas, vor allem die stark steigenden Kriminalitätsopfer in Wien, so Vilimsky.
     

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