Volkstheater bringt Südstaaten, Antike und Raimund in der kommenden Saison   

erstellt am
22  04. 10

Wien (volkstheater) - Mit der deutschsprachigen Erstaufführung von "Baby Doll" (Tennessee Williams, Premiere: 10.9.) und der Komödie rund um das Umschreiben des Drehbuchs für den Filmklassiker "Vom Winde verweht" ("Mondlicht und Magnolien", Premiere: 19.6.2011) hat Michael Schottenbergs Haus mit dem Roten Stern auf dem Dach Südstaaten-Dramen als Klammer für die kommende Saison gewählt. Insgesamt stehen neun Produktionen auf dem Regieplan der Hauptbühne. Neben den beiden schon erwähnten Produktionen sind Hauptmanns "Ratten" in einer Bearbeitung von Dimitrè Dinev (Premiere: 8.10.), Brechts "Herr Puntila und sein Knecht Matti" (Premiere: 19.11.), Raimunds seit 1989 auf keiner Wiener Bühne mehr aufgeführter "Alpenkönig und Menschenfeind" in der Regie von Hausherr Schottenberg (Premiere: 17.12.), Colin Higgins tiefschwarze Komödie "Harold und Maude" (Premiere: 11.2.2011), Sophokles "Antigone" (Premiere: 4.3.2011), Moisé Kaufmanns derzeit in New York erfolgreich besuchtes Musiker-Wahnsinn-Stück "33 Variationen" und das Schüler-Amoklauf-Stück von Simon Stephens "Punk Rock" zu sehen. Will man einen roten Faden erkennen, so bietet ihn Schottenberg an: "Es geht um Abhängigkeit versus Autonomie."

"Richtiges Volkstheater muss alles sein und alles können", so Schottenberg beim Mediengespräch am Mittwoch. Trotz "immer beengter Finanzen" sei das Haus, welches seit fünf Jahren von Schottenberg geleitet wird und dessen Vertrag kürzlich um weitere fünf Jahre bis 2015 verlängert wurde, sehr weit gekommen. Aktuell bilanziere man eine 80prozentige Auslastung, pro Abend werden 800 Karten auf dem freien Markt gehandelt, so Schottenberg nicht ohne Stolz. Pro Saison gebe es 650 Vorstellungen und dies alles mit einem 23köpfigen Ensemble, dem allergrünster Lorbeer von Schottenberg gestreut wurde. "Bei uns spielen etwa mit Andreas Vitasek, Hilde Sochor, Erni Mangold, Heinz Petters, Claudia Sabitzer oder Erich Schleyer wirklich die Volksschauspieler dieser Stadt."

Neben zwei Auftragsarbeiten (Spargel", Premiere: 1.12.), "Intercity" (Premiere: Mai 2011) und "Illegal" (Premiere: 16.2. 2011) im schwarzen Salon und Hundsturm - dort geht die Entdeckungsreise osteuropäischer Stücke ("Die besten aus dem Osten") mit dem Baltikum und der Türkei weiter -, startet unter Leitung von Doris Weiner am 6. Oktober mit Nestroys "Der Zettelträger Papp/Frühere Verhältnisse" die Spielsaison des Volkstheaters in den Bezirken. Insgesamt sind fünf Produktionen programmiert, darunter der Thriller "Die Grönholm-Methode" von Jordi Galceran (Premiere: 19.1.2011).
 
Informationen: http://www.volkstheater.at
     
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