"Tagedieb" von Cosima von Bonin    

erstellt am
10  05. 10

Neuer Kunstplatz Wiener Graben eröffnet
Wien (rk) - Am 07.05. wurde am Wiener Graben die Kunstinstallation "Tagedieb" von Cosima von Bonin eröffnet. Damit wurde ein neuer, permanenter Ort für Kunst im öffentlichen Raum eingeweiht, der jährlich neu bespielt werden wird.

Mit Cosima von Bonin konnte die Institution KÖR - Kunst im öffentlichen Raum - eine der international renommiertesten Künstlerinnen der mittleren Generation gewinnen, eine Arbeit für Wien zu schaffen.

Die sechs Meter hohe und in weißer Farbe gehaltene Installation besteht aus einem Hochsitz, auf dem eine Figur sitzt, die dank ihrer langen Nase an Pinocchio erinnert. Von der Nasenspitze baumelt eine Spinne. Eine Maiglöckchenlampe beleuchtet die Szene, sobald man sich ihr nähert.

Kurator Matthias Herrmann: "Mitten im, dem Konsum gewidmeten Zentrum Wiens sitzt ein kleiner Taugenichts und betrachtet müßiggängerisch das geschäftige Treiben um sich herum. Nicht nur, dass er nichts tut außer zu sitzen und zu beobachten, konsumiert er nicht, ist er kein "guter Bürger" und lügt dabei auch noch. Seine Bekanntheit und gleichzeitig seine Fremdheit im histori(sti)schen Ensemble ermöglichen dem Tagedieb, sich zu unser aller Komplizen zu machen, schillernd zwischen Irritation, Nähe und Verführung."

Die Geschäftsführerin von KÖR, Mag. Bettina Leidl: "Kaum eine andere Form der Kunst ist so leicht und so vielen Menschen zugänglich wie die Kunst im öffentlichen Raum. Sie beeinflusst das Stadtbild, belebt den öffentlichen Raum, stärkt die Identität einzelner Stadteile und ermöglicht allen WienerInnen und BesucherInnen einen niedrigschwelligen Zugang zu zeitgenössischer Kunst. Für den neuen Skulpturenplatz am Graben ist geplant, jährlich einen Künstler einzuladen, speziell für diesen Ort ein Kunstwerk zu entwickeln."

In Anwesenheit der Künstlerin eröffneten die Stadträte Rudi Schicker und Andreas Mailath-Pokorny die Installation: Für Schicker "wird der öffentliche Raum durch Kunst aufgewertet", er ist überzeugt, dass "der "Tagedieb" irritieren und zum Schmunzeln anregen, dass er gefallen wie aufregen wird."

Mailath-Pokorny freut sich auf die Reflexionen, die der "Tagedieb" auch bei Gästen aus dem Ausland auslösen wird: "Kunst im öffentlichen Raum lässt uns die Welt mit anderen Augen sehen und bringt uns auf neue Ideen".

7. Mai - 31. Oktober 2010
Ort: Graben, Höhe Nr. 17 - 21, 1010 Wien
 
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