Jakob-Prandtauer-Preis 2010 vergeben   

erstellt am
14  05. 10

Gebhard König und Erich Steininger ausgezeichnet
St. Pölten (mss) - Im Rahmen der Eröffnung der St. Pöltner Festwochen erfolgte in Anwesenheit zahlreicher Festgäste die Verleihung des Jakob-Prandtauer-Preises 2010 durch Bürgermeister Mag. Matthias Stadler an HR Dr. Gebhard König und Prof. Erich Steininger.

Es ist dies die höchste Auszeichnung, welche die NÖ Landeshauptstadt zu vergeben hat.
Der Zuerkennung des Prandtauer-Preises liegt eine einstimmige Entscheidung des Gemeinderates zugrunde.

Der 1967 ins Leben gerufene Jakob-Prandtauer-Preis ist eine Reminiszenz an den großen Barockbaumeister, der das Stadtbild und das Kulturerbe Niederösterreichs entscheidend und nachhaltig geprägt hat und dessen Geburtstag sich heuer zum 350. Mal jährt. Der Prandtauerpreis wird an Persönlichkeiten verliehen, die entweder aus der Stadt selbst stammen bzw. zu dieser in ihrem Wirken in längerem Kontakt standen und für eine Summe von Leistungen auf einem Gebiet bzw. für ihr Lebenswerk, das dem Ruf der Stadt St. Pölten zur besonderen Ehre gereicht, auszuzeichnen sind.

Über die Preisträger:

HR Dr. Gebhard König
Nach der Matura studierte der 1950 in Ahrenberg bei Tulln geborene Gebhard König Geschichte, Geographie und Alte Geschichte in Wien. 1976 promovierte er und wurde anschließend gleich in den NÖ Landesdienst in der Landesbibliothek aufgenommen. Zunächst war König Betreuer der Kartensammlung, später zusätzlich der topographischen Sammlung. Als solcher gestaltete er zahlreiche Ausstellungen zur Kunst- und Kartographiegeschichte Niederösterreichs. Nach der Wahl St. Pöltens zur Landeshauptstadt wurde König mit den Planungsarbeiten zum Neubau der Bibliothek beauftragt und war gleichzeitig Übersiedlungsbeauftragter. 1996 wurde er als Bibliotheksdirektor berufen, seit 2000 leitet er darüber hinaus die Gruppe Kultur, Wissenschaft und Unterricht beim Amt der NÖ Landesregierung. Er stand von Beginn an in regelmäßigem und unmittelbarem Kontakt mit der Leitung der Kulturverwaltung der Stadt und nahm am kulturellen Leben der Stadt St. Pölten aktiv teil, indem er die Landesbibliothek für Ausstellungen, Lesungen, Vorträge und Buchpräsentationen auch für St. Pöltner Künstler öffnete. 2005 wurde die römische Vergangenheit St. Pöltens in der Ausstellung "Leben im Aelium Cetium" erstmals im Regierungsviertel präsentiert. Besonders zum Ausdruck kam Gebhard Königs Verbundenheit mit der Stadt schließlich durch die Ausstellung "Die Statutarstadt St. Pölten in alten Ansichten" als Teil einer Kooperation zwischen Stadt, Land und Diözese anlässlich des 850-Jahr-Stadtjubiläums.

König kann auf ein umfangreiches wissenschaftliches Schaffen verweisen, sei es als Autor wissenschaftlicher Publikationen oder als Autor von Fach- und Sachbüchern, viele darunter mit Landeshauptstadt-Bezug. Aufgrund der am 6. April 2010 von einer Fachjury ausgesprochenen Empfehlung und in Würdigung seines unentwegten Einsatzes für die kulturelle Identität unserer Stadt und seines wissenschaftlichen Wirkens, das vielfach mit St. Pölten verbunden ist, hat der Gemeinderat der Stadt St. Pölten Herrn HR Dr. Gebhard König den Jakob-Prandtauer-Preis der Stadt St. Pölten zuerkannt.

Prof. Erich Steininger
Der gebürtige Waldviertler Erich Steininger ist einer der bekanntesten zeitgenössischen Druckgrafiker Österreichs. In den vergangenen 14 Jahren hat Prof. Steininger das NÖ Dokumentationszentrum für Moderne Kunst in St. Pölten maßgeblich geprägt und den Weg vorgegeben, den diese wichtige Institution genommen hat. Er hat als Präsident des Landesverbandes der NÖ Kunstvereine viel zur Gestaltung des Ausstellungsprogramms im Dokumentationszentrum beigetragen und mit seiner Persönlichkeit dieses Haus geprägt.

Steininger studierte an der Akademie der bildenden Künste in Wien, an der er später selbst Gastprofessor war. Er lebt und arbeitet in Wien sowie im Waldviertel und ist Mitglied des Künstlerhauses Wien, der internationalen Vereinigung Xylon und des Zwettler Kunstvereins. Im Zentrum seines Schaffens steht der Holzschnitt. Zeichnungen, Radierungen und Lithographien ergänzen sein künstlerisches Repertoire. Einzelausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen in seiner Heimat Österreich und im Ausland prägen den künstlerischen Werdegang von Erich Steininger, hervorzuheben sind seine Ausstellungen in Uppsala/Schweden, Sofia/Bulgarien und der Galerie EMB-Contemporary Art in Liechtenstein. Er kann auf eine Reihe von Auszeichnungen und Preisen für sein künstlerisches Schaffen verweisen, darunter der Kardinalspreis, der 1. Preis bei der Biennale für Graphik in Kairo und der Biennale Varna, die Goldene Ehrenmedaille des Künstlerhauses Wien und das Goldene Verdienstzeichen des Landes NÖ. Mit seinem Engagement als Leiter des Dokumentationszentrums hat er einen entscheidenden Beitrag zum Kulturleben der Landeshauptstadt, insbesondere im Hinblick auf die Förderung der modernen Kunst, geleistet, wofür ihm der Gemeinderat der Stadt St. Pölten aufgrund des Fachjury-Beschlusses vom 6. April 2010 den Jakob-Prandtauer-Preis 2010 zuerkannt hat.
     
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