USA/Litauen: "Great honor for survivor Jay M. Ipson"   

erstellt am
12  05. 10

Austrian Holocaust Memorial Award geht an Überlebenden des Kovno Ghettos und Gründer des Virginia Holocaust Museums
Innsbruck (auslandsdienst) - Im Rahmen eines offiziellen Besuches des Österreichischen Botschafters in den USA Dr. Christian Prosl in Richmond, Virginia wurde Jay M. Ipson (75) für "sein vorbildhaftes Engagement als Zeitzeuge sowie die Gründung und Leitung des Virginia Holocaust Museums" mit dem Austrian Holocaust Memorial Award 2009 (AHMA) ausgezeichnet. Unter Anwesenheit des gesamten Museumsvorstandes und zahlreicher Gratulanten überreichte der Botschafter nach einer festlichen Laudatio die Urkunde an den sichtlich bewegten Preisträger.

Als 6-Jähriger wurde Jay M. Ipson (geb. Jacob Ipp) mit seiner Familie in das Kovno Ghetto deportiert. Mehrfaches Glück, Helfer, die ihr eigenes Leben riskierten und die Weitsicht des Vaters ermöglichten ihm als eines von wenigen jüdischen Kindern mit den Eltern dem Nazi- Terror und sicher geglaubtem Tod in Litauen zu entkommen. Nach Kriegsende verließen sie ihre verlorene Heimat in Richtung München und gelangten im Juni 1947 nach Richmond. Seit den 1980er Jahren besucht Jay M. Ipson regelmäßig Schulen um über seine Erlebnisse im Nationalsozialismus zu berichten. 1997 gegründete er mit zwei Freunden das Virginia Holocaust Museum. Aufgrund der großen Nachfrage wurde ein neuer Standort gesucht und das Museum konnte 2003 in einer ehemaligen Tabakfabrik wiedereröffnet werden. Bis heute zählt es mehr als 150.000 nationale aber auch internationale Besucher. Seit 2000 besteht eine Kooperation zwischen dem Österreichischen Gedenkdienst und dem Virginia Holocaust Museum. Derzeit leistet der Grazer Adrian C.S. Kainz seinen Zivilersatzdienst in Richmond.

Er ist bereits der fünfte junge Österreicher im Virginia Holocaust Museum und auch für die nächsten Jahre ist die Entsendung weiterer Gedenkdiener an das Museum geplant.

Der Austrian Holocaust Memorial Award wurde 2006 vom Verein Österreichischer Auslandsdienst gestiftet und wird seit damals jährlich an eine Persönlichkeit vergeben, die sich "besonders für das Gedenken an die Verbrechen des Nationalsozialismus engagiert und dadurch innerhalb der Universalität dieses Unrechts und seiner Konsequenzen für die gesamte Menschheit ein Zeichen setzt". Die bisherigen Preisträger sind der chinesische Historiker Pan Guang, der brasilianische Journalist und Stefan Zweig-Biograf Alberto Dines sowie der französische Überlebende des Massakers von Oradour Robert Hébras. Der Preis wird jeweils im Ausland durch die österreichische Vertretungsbehörde überreicht.
     
Informationen: http://www.auslandsdienst.at    
 
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