37% mehr Kinder und Jugendliche in Bundesmuseen   

erstellt am
11  05. 10

Schmied zieht erste erfreuliche Bilanz des Freien Eintritts bis 19;
Wien (bmukk) - Im ersten Quartal 2010 besuchten über 217.000 Kinder und Jugendliche bis zum vollendeten 19. Lebensjahr die Bundesmuseen und die musealen Bereiche der Österreichischen Nationalbibliothek. Das ist eine Steigerung um 37 Prozent gegenüber dem Vergleichzeitraum des ersten Quartals 2009.

"Der Freie Eintritt bis 19 zeigt bereits große Erfolge. Seit der Einführung der Aktion im Jänner 2010 besuchten fast 60.000 Kinder und Jugendliche mehr als 2009 unsere Bundesmuseen und ÖNB bei kostenlosem Eintritt", freut sich Bildungs- und Kulturministerin Dr. Claudia Schmied.

Begleitend zum Freien Eintritt bis 19 intensivierten die Bundesmuseen und die ÖNB auf Initiative des BMUKK die Vermittlungsarbeit zu Schwerpunktthemen. Die Etablierung der Museen und der ÖNB als Lernorte für Kinder und Jugendliche ist eines der Ziele im Rahmen dieser bildungs- und kulturpolitischen Maßnahme.

Mit einer Steigerung von über 102 Prozent konnte die Albertina mit der Ausstellung "Impressionismus" das erfreulichste Ergebnis erzielen und ihre jungen Besucherinnen und Besucher mehr als verdoppeln.

Auch das Naturhistorische Museum und das Technische Museum Wien liegen mit ihren traditionell kinderfreundlichen Angeboten mit Steigerungsraten in der Altergruppe bis 19 Jahre von über 50 Prozent deutlich über dem Durchschnitt.

Trotz verstärktem Engagement des MUMOK für Vermittlungsangebote in der Nachmittagsbetreuung wurde ein Rückgang der jugendlichen Besucher verzeichnet, da mit der Ausstellung "Gender Check" 2010 ein für Kinder und Jugendliche weniger geeignetes Angebot im Programm war, verglichen mit dem großen Zuspruch zur Ausstellung "Maria Lassnig - Das neue Jahrzehnt" im Frühjahr 2009.

Die Angebote der Museen für Schulklassen reichen von Führungen über exemplarische Workshops, von intensiver unterrichtsbegleitender Projektarbeit bis hin zu vertiefenden Materialien, die Jugendliche für Jugendliche gestaltet haben.

So bietet die Albertina ab Ende Juni den von einer Schulklasse in Zusammenarbeit mit Kuratoren und Vermittlern erstellte Multimediaguide "Albertina for you and me" für interessierte Jugendliche an. Dieser Guide bietet eine kreative Auseinandersetzung mit Werken der ständigen Sammlung, indem die jugendlichen Gestalter ihre User motivieren sich selber kreativ mit den Werken auseinanderzusetzen und das Ergebnis den Originalen gegenüberzustellen. Der spielerische und lustvolle Umgang mit Meisterwerken öffnet den Weg zu einem ganzheitlichen Lernen, in dem Kunstgeschichte, Kreativität und ästhetische Bildung Hand in Hand gehen.

Die Erfahrungen haben gezeigt, dass Jugendliche sehr wohl für Kunst zu interessieren sind, wenn die Kunstwerke in Bezug zur Lebenswelt der jungen Menschen gesetzt werden.

So erarbeitet das Kunsthistorische Museum mit einer Wiener Schulklasse die Ausstellung "Zeitverschwendung oder Kunst", die im September 2010 eröffnet wird. Kleine Museumsobjekte oder von Schülern geschaffene Kunstobjekte werden gezeigt. In diesem Vermittlungsprojekt geht es um eine persönliche Auswahl von Alltagsobjekten der SchülerInnen.

"Wir möchten auf Augenhöhe diskutieren und entscheiden! Die Jugendlichen stellen ihre persönliche Auswahl vor, begründen ihre Auswahl und diskutieren darüber in regelmäßig stattfindenden Treffen.
Im Laufe des Projektes wird den SchülerInnen genügend Wissen zur Verfügung stehen, um professionelle Vorgehensweisen selbst zu entwickeln und mitzutragen. Dazu gehören: Konzepterstellung, "wissenschaftliche" Recherchen, Leihgaben, Sponsorensuche, Ausstellungsarchitektur, Farbauswahl, Aufstellung/Hängung, Beleuchtung, Beschriftung, PR, Vermittlung etc. etc.." so das Vermittlungskonzept des Kunsthistorischen Museums.

"Für Kinder und Jugendliche werden die kommenden Monate des Jahres besonders interessant. Es besteht die einzigartige Chance, in mehreren Ausstellungen zeitgenössische Künstlerinnen und Künstler näher kennen zu lernen", gibt Kulturministerin Schmied einen Ausblick auf das Programm der Bundesmuseen im Sommer, Herbst und Winter dieses Jahres.

Die Albertina zeigt neben den Ausstellungen über Picasso und Michelangelo ab Ende Oktober das Werk von Herbert Brandl. Das Belvedere widmet sich von Juni bis September dem Schaffen des kürzlich verstorbenen Alfred Hrdlicka und ab Oktober den Arbeiten der letztjährigen Biennale-Kuratorin VALIE EXPORT. Im MUMOK ist im Sommer die Ausstellung "Now I see" von Brigitte Kowanz zu sehen. Und ab Dezember wird Eva Schlegel vor ihrer Arbeit für die Biennale eine große Ausstellung im MAK realisieren. Daneben setzt das Technische Museum einen Themenschwerpunkt "Musik" und eröffnet Ende September seine nächste Großausstellung "Macht Musik".
     
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