Bildung  

erstellt am
18  05. 10

 Spindelegger: Bildungsrepublik Österreich ist Schlüssel zur Zukunft
ÖAAB präsentiert neues Bildungskonzept
Wien (öaab) - "Wir starten heute eine Wende in der Bildungspolitik der ÖVP. Wir haben über ein Jahr einen intensiven Dialog gemeinsam mit Lehrern, Eltern, Schülern, Experten und Funktionären des ÖAAB geführt und können heute ein umfassendes Bildungskonzept präsentieren", betonte ÖAAB-Bundesobmann Dr. Michael Spindelegger bei der Präsentation des ÖAAB- Bildungskonzeptes "Bildungsrepublik Österreich" im Beisein des gesamten ÖAAB-Bundesvorstandes, darunter auch die beiden Staatssekretäre Reinhold Lopatka und Christine Marek.

"In den vergangenen Jahren wurde viel über Reformen geredet, häufig aber lediglich durch die ideologische Brille. Wir laden alle Beteiligten ein, mit uns einen Schritt weiter zu gehen und eine große Bildungsreform für Österreich zu starten", so Spindelegger. "Geben wir heute den Startschuss für die Bildungsrepublik Österreich."

Zunächst ging der ÖAAB-Bundesobmann dabei auf die sprachlichen Defizite in den Ballungszentren ein. "20 Prozent der Schülerinnen und Schüler haben heute Österreichweit einen Migrationshintergrund, in Wien sogar mehr als 50 Prozent. Wenn es uns nicht gelingt, diese ‚Neuen Österreicher' in unser Bildungswesen zu integrieren, schaffen wir uns massive Probleme für die Zukunft", so Spindelegger. Vor allem in Städten sei die Sprachproblematik am größten, dort gelte es mittels umfassender Konzeption Defizite zu erkennen und für eine intensive Sprachförderung bereits im Kindergarten im Rahmen des verpflichtenden Kindergartenjahres zu sorgen.

Die Sprache müsse auch in der Schule weiter gefördert werden. "Deshalb setzt sich der ÖAAB für eine sprachliche Frühförderung für Kinder ein. Bis das Kind in der Lage ist, in der Regelschule dem Unterricht zu folgen." Dies solle im Rahmen neu zu schaffender "Integrativer Sprachschulen" gefördert werden, so Spindelegger weiter.

"Keine Bildungsentscheidung soll mehr vor dem 14. Lebensjahr getroffen werden müssen", betonte Spindelegger. "Man kann im zehnten Lebensjahr noch nicht vorhersehen, in welche Richtung sich ein junger Mensch entwickelt. Daher muss den jungen Menschen jeder Weg offen bleiben", so der ÖAAB-Obmann. Das Bildungskonzept des ÖAAB sehe daher vor, die Hauptschulen zu "Aufstiegsschulen" aufzuwerten. "Aus unserer Sicht erreichen wir das über die Schaffung einer ‚Aufstiegsschule' mit jährlichen ‚Audits' also Prüfungen, ob ein Schüler von einer Aufstiegsschule ins Gymnasium aufsteigen kann oder nicht", so Spindelegger weiter. "Wir brauchen in der 'Aufstiegsschule' eine viel stärkere Förderung der Talente. Und wir brauchen dort auch einen differenzierten, individuell gestalteten Unterricht. Das zeigen uns auch die Erfahrungen mit den Schulsystemen in Nordeuropa." Erste Ansätze gebe es dazu bereits mit der "Neuen Mittelschule". "Unser Vorschlag geht jedoch viel weiter", betonte Spindelegger.

Außerdem müsse die Rolle der Lehrer neu definiert werden. Lehrer sollen sich "auf das Unterrichten konzentrieren können". So solle man beispielsweise verstärkt nicht pädagogisches Personal zur Unterstützung der Lehrer einsetzen. "Sozialarbeiter sollen sich beispielsweise an den Schulen um andere wichtige Tätigkeiten kümmern, wie etwa um Probleme im Klassenverband. Nicht-Pädagogen könnte man beispielsweise einsetzen, um Lehrer von

Verwaltungstätigkeiten zu befreien", so Spindelegger weiter. Ein "Talente-Check" jeweils im 12. und im 14. Lebensjahr soll weiters den Fokus auf die Talente und Möglichkeiten des Kindes legen, um künftige Schul- und Berufsentscheidungen zu vereinfachen. "Wir sehen, dass wir in unserer Bildungslandschaft die Talente der Kinder nicht genügend erkennen und den Eltern nicht genügend Grundlagen geben, die Entscheidung im 14. Lebensjahr zu vereinfachen", so der ÖAAB-Obmann. "Daher brauchen wir diese ‚Talentechecks' um die Neigungen und Begabungen der Kinder objektiv festzustellen", so Spindelegger weiter.

"Wir wollen auch einen massiven Ausbau der Nachmittagsbetreuung auf freiwilliger Basis. Dort wo die Nachfrage besteht, muss es auch ein Angebot geben. Wir müssen Eltern das sichere Gefühl geben, dass ihre Kinder ausreichend und umfassend betreut werden", betonte Spindelegger und verwies auf die Möglichkeit, gemeinsam mit Sportverbänden und Vereinen in Kombination mit Schulen, für ein erhöhtes pädagogisch betreutes Angebot zu sorgen.

Zur Ausbildung der Lehrer sieht das ÖAAB-Bildungskonzept verbindliche Aufnahmekriterien für alle Lehramtsstudien vor, sowie eine Modulausbildung. "Wir wollen, dass zukünftig nur die Besten unterrichten und dadurch dem Lehrberuf einen anderen Stellenwert geben", so Spindelegger, der weiters forderte: "Wir brauchen auch Mut zur Elite." Die Förderung von Hochbegabten soll mittels eigenen Schulklassen im Rahmen bestehender Schulverbände organisiert werden.

Mit diesem Konzept will der ÖAAB in den bildungspolitischen Dialog eintreten. ÖAAB-Bundesobmann Spindelegger erwartet sich auch vom Koalitionspartner, "Schritte der Bewegung. Wir brauchen eine Bildungsrepublik Österreich, denn Bildung ist der Schlüssel zu einer erfolgreichen Zukunft."

 

Mayer: Positive Ansätze, aber kein echtes Zukunftskonzept
Mayer wies zudem auf die Wichtigkeit der Frühkindpädagogik hin
Wien (sk) - "Positive Ansätze, aber kein echtes Zukunftskonzept", sieht SPÖ-Bildungssprecher Elmar Mayer im Bildungskonzept des ÖAAB. In einigen Punkten sehe er durchaus Übereinstimmung, "wichtig ist jetzt, dass der ÖAAB auch Finanzminister Pröll überzeugt und er die finanziellen Mittel zur Verfügung stellt", so Mayer am 17.05. gegenüber dem SPÖ-Pressedienst. "Dass die SPÖ mit der Neuen Mittelschule völlig richtig liegt, zeigt sich auch daran, dass die ÖVP die Hauptschule aufwerten und die Durchlässigkeit erhöhen will. Es ist allerdings unverständlich und bleibt auch im ÖAAB-Konzept unbegründet, warum man die Trennung nicht gleich aufheben will", so Mayer, der betont, dass "ein Konzept, das Kinder mit neun Jahren willkürlich aussondert, nicht mehr ins 21. Jahrhundert passt".

Mayer wies zudem auf die Wichtigkeit der Frühkindpädagogik hin. Hier seien alle Expertinnen und Experten einig, dass großes Förderpotential für die Kinder bestehe und nachhaltige und nicht nur kosmetische Verbesserungen vonnöten seien. "Dies fehlt im ÖVP-Konzept zur Gänze."

Der SPÖ-Bildungssprecher zeigte sich zuversichtlich, dass man in weiteren Gesprächen zu einem wirklichen Zukunftskonzept für eine moderne innovative Schule kommen könne, in der Chancengerechtigkeit und individuelle Förderung der Kinder im Mittelpunkt stehen.

 

 Huainigg: Integrationsauftrag muss rasch umgesetzt werden!
ÖAAB-Bildungspapier fordert Paradigmenwechsel in Richtung schulische Integration von behinderten Kindern
Wien (övp-pk) - "Ich freue mich, dass die Integration behinderter Kinder ins Regelschulwesen ein wichtiges Anliegen des ÖAAB-Bildungskonzeptes ist und hier ein Paradigmenwechsel gefordert wird", begrüßt Abg. Dr. Franz-Joseph Huainigg, ÖVP-Sprecher für Menschen mit Behinderungen, das ÖAAB-Bildungspapier "Aufstieg durch Bildung".

"Ein wesentliches Ziel unseres Bildungssystems muss der gemeinsame Unterricht behinderter und nicht-behinderter Kinder sein. Wissenschaftliche Untersuchungen belegen, dass die schulische Integration von behinderten Kindern das Lernniveau einer Klasse nicht beeinträchtigt, sondern - im Gegenteil - alle Kinder gleichermaßen durch den individuellen und differenzierten Unterricht fördert", erklärt Huainigg und führt aus: "Integratives Lernen schließt Frontalunterricht aus, erfordert neue Lehrmethoden wie offenen Unterricht, projektorientiertes Arbeiten und anschauliche Lehrmaterialien. Neben behinderten Kindern profitieren auch Hochbegabte, da das Lernniveau individuell differenziert wird. Und dass soziales Lernen ganz nebenbei vermittelt wird, versteht sich von selbst."

Der ÖAAB fordert daher, in Einklang mit der UN-Konvention, welche die gleichberechtigte Teilhabe behinderter Menschen in allen Lebensbereichen festlegt, dass jedes Kind mit sonderpädagogischem Förderbedarf bei der Einschulung in einer Integrationsklasse aufgenommen wird. "Ausnahmen können entsprechend der Behinderung und dem Wunsch der Eltern temporär erfolgen. Der Regelfall sollte jedoch klar die Integration sein. Im Mittelpunkt sollte das Recht behinderter Kinder auf gemeinsame Teilhabe stehen. Natürlich ist das Wahlrecht der Eltern, ob ihr behindertes Kind eine Sonderschule oder eine Integrationsklasse besuchen soll, wichtig. So wie dies derzeit praktiziert wird, ist eine Entscheidungsfreiheit nur bedingt gegeben, da viele Experten mitreden und vor allem mitentscheiden. Ich fordere daher ein Recht des Kindes auf Integration bzw. Inklusion", erklärt Huainigg und ergänzt: "Die Sonder- und Integrationspädagogik ist heute wichtiger denn je und sollte auch für das Regelschulwesen nutzbar gemacht werden."

Darüber hinaus fordert der ÖVP-Behindertensprecher in Einklang mit dem ÖAAB-Konzept die Weiterführung der schulischen Integration nach der achten Schulstufe. "Bereits 2007 hat der Nationalrat mit Zustimmung aller fünf Parlamentsparteien die Unterrichtsministerin aufgefordert, Maßnahmen für die Weiterführung der schulischen Integration zu treffen. Bislang wurde noch keine Gesetzesvorlage ausgearbeitet. Dies ist dringend notwendig", betont Huainigg. Ein wichtiges Anliegen des Abgeordneten ist auch die Aufnahme behinderter Student/innen an Pädagogischen Hochschulen. "Integration muss auch im Lehrkörper stattfinden. Es gibt keinen Grund, warum blinde oder gehörlose Lehrer unmöglich sein sollen, wie die Beispiele der gehörlosen Lehrerin Astrid Weidinger und der blinden Lehrenden Claudia Rauch zeigen", bekräftigt Huainigg und erklärt abschließend: "Das ÖAAB-Bildungspapier unterstützt all diese Forderungen und fordert eine Weiterentwicklung der schulischen Integration. Ich begrüße diese Vorgaben, die jetzt diskutiert und umgesetzt werden müssen!"

 

Rosenkranz: Schulversuch "Neue Mittelschule" ist rasch zu beenden
Nicht Elitenförderung sondern Förderung individueller Begabungen / Verbesserungen auch im differenzierten Schulsystem möglich
Wien (fpd) - Das von BM Spindelegger vorgestellte ÖAAB-Bildungskonzept wird vom freiheitlichen Bildungssprecher NAbg. Walter Rosenkranz ausdrücklich begrüßt: "Anscheinend ist die ÖVP aus ihrer bildungspolitischen Absenz zurückgemeldet." Dies sei keineswegs zu früh erfolgt, so Rosenkranz, denn die sozialistische Einheits-Bildungspolitik sei drauf und dran, den österreichischen Kindern die Zukunft zu verbauen. "Mit der Beibehaltung der Hauptschule in verbesserter und gestärkter Form liegt der ÖAAB auf Linie der FPÖ. Nur deswegen, weil in den roten Hochburgen - vor allem in Wien - die Hauptschule abgewirtschaftet wurde, soll nicht ganz Österreich darunter leiden müssen und die niveausenkende Gesamtschule in Form der Neuen Mittelschule aufgezwungen werden." Auf dem Land handelt es sich bei allen Verbesserungsmöglichkeiten durchaus um eine ortsnahe, qualitätsvolle Alternative zum Gymnasium. "Was Genosse Häupl verschuldet hat, soll hier ganz Österreich ausbaden. Da macht die FPÖ sicherlich nicht mit."

Da Spindelegger ganz offensichtlich jeglichen Gesamtschultyp nicht forciere, sei den linken Versuchen das gute österreichische Schulsystem zu verpfuschen endlich eine klare Absage zu erteilen, so Rosenkranz weiter. "Da mittlerweile die starken Kräfte in der ÖVP gegen die Neue Mittelschule sind, ist der Schulversuch zu beenden. Er ist nicht mehr mehrheitsfähig und somit kein Zukunftsmodell." Zur Verbesserung des österreichischen Bildungssystems sei eine Gesamtschule nicht nötig. Mehr finanzielle Mittel würden auch beim bewährten System zwangsläufig Verbesserungen mit sich bringen, sofern sie im Klassenzimmer ankommen und nicht im aufgeblähten Verwaltungssystem zerrinnen.

"Mehr Durchlässigkeit zwischen den Schultypen, eine verbesserte Lehrerausbildung oder auch eine Bautenoffensive bei Schulgebäuden gehören schon seit jeher zu den bildungspolitischen Forderungen der FPÖ." Auch sei eine Befürwortung des differenzierten Schulsystems nicht gleichzusetzten mit einer Elitenförderung, sondern bedeute eine Förderung individueller Talente. Für die Erleichterung von Schultyp-Wechseln bedürfe es schließlich laut Rosenkranz jedoch keiner "Audits": "Übertrittsprüfungen" würden genügen. Zunächst sei es das Wichtigste, wenn alle Schülerinnen und Schüler an den Schulen ein gutes Deutsch erlernen könnten. "Da braucht es keiner englischen Fachausdrücke, auch wenn der Herr Außenminister beruflich oft Englisch spricht", so Rosenkranz und verweist auf das "Anglizismenverbot" des deutschen CSU-Innenministers Ramsauer.

Rosenkranz werde sich nun um einen Gesprächstermin mit BM Spindelegger bemühen, um die Positionen im ÖAAB-Papier mit den freiheitlichen Standpunkten im Detail zu vergleichen.

 

Haubner: ÖVP scheint sich erstmalig zu bewegen
"Zeit für eine zukunftsweisende Bildungsreform ist mehr als überreif"
Wien (bzö) - Zum ÖAAB-Bildungskonzept meinte BZÖ-Bildungssprecherin Abg. Ursula Haubner, dass sich die ÖVP erstmalig zu bewegen scheine, wenn auch nur in einigen unbestrittenen Punkten, wie etwa bei der Begabtenförderung. "Erst in nächster Zukunft wird sich zeigen, ob es wieder einmal nur beim Reden und Ankündigen bleibt, oder ob die ÖVP wirklich Akzente im Bildungsbereich setzen wird. Die Zeit für eine zukunftsweisende Bildungsreform ist aber mehr als überreif", so Haubner.

 

 Walser: Vorwärts in alte Zeiten
ÖVP baut neue Hürden für sozial schwache Familien
Wien (grüne) - Vor wenigen Wochen noch berichtete ÖAAB-Chef Spindelegger begeistert von seinen Eindrücken aus dem finnischen und schwedischen Schulsystem. Heute präsentiert er ein Papier des ÖAAB, das am differenzierten Schulsystem festhält und die Hauptschule zum "Gymnasium-light" machen soll. "Die ÖVP schlingert im Bildungstango führungslos über das politische Parkett", stellt Harald Walser, Bildungssprecher der Grünen fest und kritisiert: "Der ÖVP fehlen die Konzepte aus der Bildungssackgasse. Stattdessen werden immer neue Hürden für sozial schwache Familien errichtet."

"Das ÖAAB-Konzept fördert wieder nur die Kinder aus besser verdienenden Kreisen. Kindergarten am Nachmittag kostenpflichtig, Streichung von Sozialleistungen, wenn kein Deutschkurs besucht werden kann, Rückstellung statt Förderung von Kindern mit Sprachdefiziten, Beibehaltung des differenziertes Schulsystems, Nachmittagsbetreuung und Hausaufgabenbegleitung nur gegen Gebühr, Begabungsförderung für jene, die es sich leisten können, ihr Kind in die Begabtenklassen und in die Sommerschule zu bringen", analysiert Walser weiter. "Letzteres wird vom ÖAAB ganz unverhohlen auch noch Elitenförderung genannt.

Nicht die Eliten brauchen Förderung, sondern alle Kinder haben ein Recht darauf, die beste Ausbildung zu erhalten. Chancengleichheit scheint für Spindelegger aber ein Fremdwort zu sein. Wir brauchen die gemeinsame Schule, die den ganzen Tag über für die SchülerInnen offen steht."

Unter diesen Umständen ist Unterrichtsministerin Schmied gezwungen, andere Partner für die Umsetzung der Schulreform zu suchen. "Andernfalls droht die Verbesserung des österreichischen Schulsystems wieder einmal auszufallen. Die Grünen stehen als Partner für die Modernisierung der Schule zur Verfügung", so Walser.

 

 Oberhauser: Fördern statt Aussortieren!
Kindern mehr Zeit zu geben, um ihre Talente weiterzuentwickeln, ist gesellschaftspolitisch unverzichtbar
Wien (ögb) - "Es nutzt nichts, wenn theoretisch während oder nach der Hauptschule an AHS oder andere Schultypen gewechselt werden kann - es ist schwer zu befürchten, dass das in der Praxis weiterhin nicht passieren wird", sagt ÖGB-Vizepräsidentin Sabine Oberhauser zum Bildungskonzept des ÖAAB. Alle Studien zeigen klar, dass Bildungswegentscheidungen immer noch überwiegend von Einkommen und Bildung der Eltern abhängen.

"Derzeit übt sich das Schulsystem eher im Aussortieren als im Fördern. Die Schulen nehmen sich noch immer das Recht heraus, zu entscheiden, welche Zehnjährigen ins Gymnasium dürfen. Und das sind in der Praxis immer noch dieselben, die später an die Unis gehen", so Oberhauser. Die Entscheidung, wer in welchen Schultyp geht, darf deshalb nicht schon Zehnjährigen aufgezwungen werden. "Die Bildungswegentscheidung soll erst im Anschluss an die Sekundarstufe I fundiert getroffen werden", fordert Oberhauser.

Ein zukunftsorientiertes Bildungssystem muss den Schwächeren Hilfe geben und die Stärkeren fördern. Unabhängig vom familiären und sozialen Hintergrund muss effektive Chancengleichheit bestehen. Die neue Mittelschule, derzeit im Schulversuch, muss evaluiert und weiterentwickelt werden. "Kindern mehr Zeit zu geben, um ihre Talente und Fertigkeiten weiterzuentwickeln, ist nicht nur ein bildungspolitisch entscheidender Ansatz, sondern auch gesellschaftspolitisch unverzichtbar", so Oberhauser.
 
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