In Kirchschlag spielen Laien vor 20.000 um "Gottes Lohn"   

erstellt am
27  05. 10

Kirchschlag (nöwpd) - Zu einem beachtlichen Faktor haben sich die Passionsspiele in Kirchschlag in der Buckligen Welt für die regionale Tourismuswirtschaft entwickelt. Im Fünfjahresrhythmus finden sie heuer bereits zum 19. Mal statt. Mit erwarteten 20.000 Besuchern an 23 Spieltagen vom 30. Mai bis 17. Oktober 2010 sind die Kirchschlager Passionsspiele die größte Kulturveranstaltung im südlichen Niederösterreich. Die geographische Lage der Gemeinde an der Drei-Länderecke Niederösterreich-Burgenland-Steiermark bewirkt, dass "die meisten unserer Zuschauer aus diesen drei Bundesländern kommen, dazu natürlich aus Wien, ein weiterer kleiner Teil aus Ungarn", berichtet Emmerich Voith, Obmann der Kirchschlager Passionsspiele, im Gespräch mit dem NÖ Wirtschaftspressedienst.

Mehr als 500 ehrenamtliche Laiendarsteller, darunter 90 Kinder und ein 97-Jähriger, bringen heuer das Spiel vom Leiden, Sterben und der Auferstehung Christi auf die Bühne des Kirchschlager Passionsspielhauses. Die Mitwirkenden spielen - im wahrsten Sinn des Wortes - um "Gottes Lohn", denn "niemand hier erhält für seine Tätigkeit eine Gage. Der Reinerlös der Veranstaltung kommt sozialen und karitativen Zwecken zugute", berichtet Voith. Damit würden die Passionsspiele auch zu den bedeutendsten freiwilligen Sozialleistungen im Land zählen.

Mit einem Fassungsvermögen von über 800 Sitzplätzen ist das Kirchschlager Passionsspielhaus das größte Theater im südlichen Niederösterreich. 350.000 Euro hat man für die Spielsaison 2010 in gepolsterte Komfortsitze, moderne Lichttechnik und ein neues Bühnenbild investiert - ein Betrag, der mit Hilfe von Sponsoren, wie u.a. dem Land Niederösterreich, der Raiffeisenbank und der NÖ Versicherung, aufgebracht werden konnte. "Das Bühnenbild hat mit Manfred Waba ein echter Top-Mann gestaltet, der auch bei den Opernfestspielen im Römersteinbruch St. Margarethen für die Szenerie verantwortlich ist und heuer dort Regie führen wird", verrät Voith.

Viele Besucher kommen wegen der hervorragenden Akustik in das Kirchschlager Passionsspielhaus, aber auch wegen einer weiteren Besonderheit: Als letztes und nunmehr einziges Theater Europas verfügt es noch über den berühmten "Schuster-Himmel". Dieses Meisterwerk der Bau- und Beleuchtungstechnik vermittelt den Zuschauern den Eindruck, inmitten einer Lichtung unter dem funkelnden Sternenfirmament zu sitzen. Im Schauspiel kommt der "Schuster-Himmel" bei der Abendmahl-Szene zum Einsatz.
     
Informationen: http://www.passion.at    
 
zurück