Studie gibt Hoffnung auf Alzheimer Prävention   

erstellt am
05. 07. 10

Neue Ergebnisse aus der Demenz-Forschung
Wien (austroplant) - In einer groß angelegten Studie schützte der Ginkgo biloba Spezialextrakt EGb 761(R) *) bei langjähriger Einnahme vor Alzheimer. Damit konnten bereits frühere Hinweise auf einen präventiven Effekt von Ginkgo biloba erhärtet werden.

Erstmals wurde für ein Medikament ein Schutz vor der Entwicklung einer Alzheimer-Demenz nachgewiesen. Die französischen Forscher konnten zeigen, dass die Einnahme von täglich 240 mg des Ginkgo-Extraktes EGb 761(R) über einen Zeitraum von mindestens 4 Jahren das Risiko an Alzheimer zu erkranken um nahezu die Hälfte senken kann.

"Die Ergebnisse der GuidAge Studie sind erfreulich", so Prof. Michael Habs, Geschäftsführer bei Dr. Willmar Schwabe GmbH & Co. KG, Karlsruhe, Hersteller von EGb 761(R). "Erstmals konnte für ein zugelassenes Arzneimittel eine Schutzwirkung vor Alzheimer gezeigt werden. Die vielfältigen Wirkungen des Pflanzenextraktes scheinen die komplexen Entstehungsvorgänge einer Demenz positiv beeinflussen zu können."

Die GuidAge Studie
Bei der GuidAge Studie handelt es sich um eine groß angelegte Studie, in der 2854 Menschen im Durchschnittsalter von 76,3 Jahren, die unter leichten Gedächtnisstörungen litten, nach dem Zufallsprinzip fünf Jahre lang entweder 240 mg des patentierten Ginkgo-Spezialextraktes am Tag oder ein wirkstofffreies Scheinpräparat (Placebo) erhielten. Von den Probanden, die das Prüfmedikament mindestens vier Jahre lang einnahmen, entwickelten in der Placebogruppe 29 von 966 (3,0 Prozent) eine Alzheimer-Demenz, jedoch nur 15 von 947 (1,6 Prozent), der mit EGb 761(R) behandelten (p=0,03). In dieser bei der Studienplanung bereits vorgesehenen Auswertung senkte der Ginkgo-Spezialextrakt das Demenzrisiko um 47 Prozent.

GuidAge, eine placebokontrollierte Doppelblindstudie, war die längste und größte europäische Studie, die sich mit dieser Erkrankung beschäftigte und wurde in voller Übereinstimmung mit den strengsten internationalen Standards durchgeführt. Realisiert wurde die Studie in Frankreich. Teilgenommen haben Allgemeinmediziner und Memory-Kliniken.

Alleinstellung für Ginkgo
Die Veränderungen im Gehirn, die zu einer manifesten Alzheimer-Krankheit führen, entwickeln sich über viele Jahre hinweg. Es überrascht deshalb nicht, dass die Studienteilnehmer, die früh im Verlauf der Studie dement wurden, weniger von der Schutzfunktion des Extraktes profitierten, da bei ihnen die Krankheit bereits bestand. Wenn auch diese sowie die vorzeitig aus der Studie ausgeschiedenen Probanden in die Auswertung einbezogen wurden, also die Gesamtheit der Studienteilnehmer betrachtet wurde, blieb der Behandlungseffekt erkennbar, wenn auch statistisch nicht signifikant.

"Weder für zugelassene Demenzmedikamente noch für alle anderen untersuchten Wirkstoffe wie Aspirin, Vitamin E, Hormone, Cholesterinsenker oder blutdrucksenkende Arzneimittel konnte bisher ein Schutz vor Alzheimer-Demenz gezeigt werden", kommentiert Prof. Ralf Ihl, Universität Düsseldorf und Chefarzt der Klinik für Gerontopsychiatrie am Maria-Hilf-Krankenhaus Krefeld, die Ergebnisse. "Zwar gab es bisher schon Hinweise, dass Ginkgo biloba vorbeugend wirksam sein könnte, mit den Ergebnissen dieser Studie haben wir jetzt einen ersten wissenschaftlich nachprüfbaren Beleg erhalten, dass der Extrakt bei der Vorbeugung der Alzheimerkrankheit hilfreich sein kann."

Die Wirksamkeit von EGb 761(R) in der Behandlung dementieller Erkrankungen haben in jüngster Zeit mehrere zusammenfassende Analysen der durchgeführten Studien bestätigt. Auch kann EGb 761(R) kognitive Leistungen bei Menschen verbessern, die noch keine wesentlichen Beeinträchtigungen aufweisen. "Zusammenfassende Analysen der Datenlage durch unabhängige Wissenschaftler belegen übereinstimmend die Wirksamkeit von EGb 761(R) bei beginnenden geistigen Leistungseinbußen", fasst Privatdozent Dr. Reiner Kaschel, klinischer Neuropsychologe an der Universität Osnabrück, die Studienlage zusammen.

*) Ginkgo biloba Spezialextrakt EGb(R) 761 ist in Österreich unter dem Namen Ceremin 40 mg-Filmtabletten rezeptfrei in Apotheken erhältlich. Ein rezeptpflichtiges Arzneimittel gibt es auch in höherer Dosierung.
     
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