Grünewald zu Unis: Kapitulation der Bildungspolitik   

erstellt am
07. 07. 10

Sieht so ein moderner Hochschul- und Forschungsraum aus?
Wien (grüne) - "Die Zahl der Studierenden derart drastisch zu reduzieren, um nur annähernd eine qualitätsgesicherte Lehre anbieten zu können, ist phantasie- und mutlos. Wenn Zulassungsbeschränkungen zum zentralen Bildungsthema werden, dann ist das eine Kapitulation der Bildungspolitik", kritisiert der Wissenschaftssprecher der Grünen, Kurt Grünewald und meint: "Man kann die Verzweiflung, die auf Seiten der Universitäten/Rektoren herrscht, teilweise nachvollziehen. Aber die Ideen, die aus der Not heraus schnell geboren werden, treffen die Falschen, nämlich die Studierenden. Nicht nur die bekannt beschämend niedrige AkademikerInnenquote, auch die phänomenal hohe soziale Selektion in Österreich reichen nicht mehr aus - noch mehr junge Menschen sollen durch verschiedene Zugangshürden von den Universitäten fern gehalten werden. Diese Vorgangsweise ist angesichts der geringen Anzahl Hochqualifizierter (18% versus 39% in EU und OECD-Staaten) höchst kontraproduktiv", so Grünewald und weiter:

"Die OECD mahnt Österreich, die Zahl seiner Studierenden zu erhöhen, Wirtschaftsforscher sehen in höheren Bildungsabschlüssen und Investitionen eine Chance, die Folgen der Finanz- und Wirtschaftskrise zu bekämpfen. Selbst Rektoren betonen immer wieder, dass Österreich mehr Studierende braucht. Mangelnde Ressourcen erlauben aber keine qualitätsgesicherte Lehre und zunehmende Studierendenzahlen in 'Massenfächern' stellen die Universitäten vor kaum lösbare Probleme". Der Wissenschaftssprecher der Grünen fordert die Bundesregierung auf, endlich umzudenken und klare Prioritäten im Bildungs- und Forschungsbereich zu setzen, denn "woher soll denn die steigende Zahl von AbsolventInnen kommen, die BM Karl als die 'wertvollste Ressource Österreichs' bezeichnet, während sie gleichzeitig keine ausreichenden Mittel zur Verfügung stellt, so dass einzelne Rektoren gezwungen sind, ihre Kapazitätsprobleme selbst zu bearbeiten. Gebrochene Versprechungen eines verbindlichen Budgetpfades für den tertiären Bildungsbereich sowie die Weigerung der Bundesregierung, einen Beschluss aller Parlamentsparteien zu vollziehen, reihen sich nahtlos in die Flut der leeren Versprechungen aus den zuständigen Ressorts", kritisiert Grünewald und fordert die Bundesregierung auf, die Kaputtsparpolitik im Bildungsbereich endlich zu beenden.
     
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