Maier: Zahl der Flug-Passagierbeschwerden geht in Österreich zurück   

erstellt am
15. 07. 10

EU-Fluggastrechte-Verordnung muss ausgeweitet werden
Wien (sk) - "Trotz der Zunahme von Flügen und der Steigerung im Flugpassagieraufkommen sind in Österreich die Beschwerden der abfliegenden Passagiere zurückgegangen", sagte SPÖ-Konsumentenschutzsprecher Johann Maier am 14.07. in einer Pressekonferenz zum Thema "Fluggastrechte". Insgesamt gab es im Vorjahr 780 Beschwerden, 2008 waren es noch 1.000 und 2007 gar 1.150. "Das heißt, dass die Rechtslage in Österreich entsprechend der Fluggastrechte-Verordnung ist", betonte Maier. In einigen anderen EU-Ländern sei das aber nicht immer der Fall. Besonders viele Beschwerden kämen von Passagieren, die in Spanien, Griechenland oder Italien auf Urlaub waren und am Airport festsaßen, weil die Airlines nicht fliegen. Der SPÖ-Konsumentenschutzsprecher sagte dazu: "In vielen Fällen kam es weder zu ausreichenden Informationen, noch vor Ort zu vorgeschriebenen Betreuungsleistungen und Ausgleichszahlungen. Oft wurden unter Hinweis auf 'außergewöhnliche Umstände' Beschwerden abgelehnt und keine Leistung erbracht."

Der SPÖ-Konsumentenschutzsprecher kritisierte auch, dass für Passagiere, die mit Airlines im Ausland fliegen, die ihren Sitz nicht in der EU haben, die Fluggastrechte-Verordnung derzeit nicht zur Anwendung kommt "Beim Vulkanausbruch auf Island haben das viele Konsumentinnen und Konsumenten in Drittstaaten bemerkt. Viele Reisebüros ließen ihre Kunden im Ausland im Stich, Betreuung und Entschädigung wurden für viele Flugpassagiere zum Lotteriespiel. Aber auch einige europäische Billig-Airlines, wie Ryanair und Air Berlin wollten ihren Entschädigungsverpflichtungen nicht nachkommen", sagte Maier. Er forderte, dass die Fluggastrechteverordnung verschärft und die Fluglinien durch entsprechende Sanktionen gezwungen werden, diese Konsumentenschutzbestimmungen auch tatsächlich einzuhalten. Darüber hinaus forderte Maier eine "globale Lösung" für die Fluggastrechte, denn ein "europäischer Alleingang ist auf Dauer eine Einbahnstraße".

Maier betonte, dass aus konsumentenpolitischer Sicht weitere Probleme zu lösen seien. So muss beispielsweise auch der Anwendungsbereich der Pauschalreise-Richtlinie erweitert werden. "Selbst zusammengestellte Reiseziele - etwa über das Internet - müssen darunter fallen. Auch die Insolvenz von Fluglinien - wie zum Beispiel im Fall von Sky Europe - muss davon erfasst werden", forderte der SPÖ-Konsumentenschutzsprecher.

In der Pressekonferenz wies Maier auch auf die EU-weite Informationskampagne über die Fahr- und Fluggastrechte hin, die die EU-Kommission Ende Juni 2010 gestartet hat. Flug- und Bahnreisende sollen dabei über ihre Rechte informiert werden ("Ihre Rechte als Reisende immer dabei"). Mehr Informationen sind unter http://ec.europa.eu/passenger-rights zu finden, so Maier, der auch auf die Homepage zur Suche der Beschwerdestellen in den Mitgliedsstaaten verwies. Die Kenntnis dieser Beschwerdestellen ist für österreichische Flugreisende entscheidend, um Ansprüche geltend zu machen. Die Stellen sind hier zu finden.
     
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