Tiroler Volksschauspiele Telfs   

erstellt am
26. 07. 10

von 22. Juli bis 29. August 2010
Telfs (volksschauspiele) - Nichts Neues bei den Tiroler Volksschauspielen! Der Obmann ist derselbe wie letztes Jahr, die Waldlichtung am Birkenberg und der Regisseur ebenso - aber Moment! Etwas gibt es doch. Genau genommen zwei Sachen: · Anton Christian hat uns ein neues "Gesicht" gemalt. Unser diesjähriges Plakat zeigt das Prinzip des Theaters, nämlich, dass das Spiel die Wirklichkeit verändert. Der Mann mit dem Bockskopf trägt nur auf den ersten Blick eine Maske - auf den zweiten sieht man, dass es ein echtes Tiergesicht ist. Er bewegt sich, durchquert einen Raum und zwei Dinge treffen sich, Mensch und Tier, Spiel und Wirklichkeit, Nacktheit und Bekleidet-Sein. Jedes für sich allein erkennt man, beides zusammen ergibt etwas Neues. Das hat ein Neu-Sehen zur Folge - und nicht nur ein Wiedererkennen.

Wir erweitern unseren Vorstand. Susi Weber, Guntram Brattia und Markus Plattner werden dem Vorstand beitreten, alle drei können auf verschiedenste Erfahrungen bei den Volksschauspielen verweisen. Mit dieser Vergrößerung des Vorstandes wollen wir die Arbeit und die Diskussion bei und über die Spiele auf neue Füße stellen. Da unser Konzept vom letzten Jahr aufgegangen und unsere Freilichtproduktion beim Publikum sehr gut angekommen ist, haben wir uns dafür entschieden, eine weitere Spielzeit "oben offen" zu fahren. Mit König Hirsch kommt ein poetisches, buntes Stück vom großen Meister der Fabel, Carlo Gozzi, auf die Waldbühne am Birkenberg. Es kommt ein König vor, sein betrügerischer Minister, seine Braut mit der reinen Seele und ein Hirsch. Das Stück, das sich der Fabel als Spiegelfläche bedient, zeigt dem Zuschauer die Bilder seiner eigenen Seele.

Unser zweites Stück im diesjährigen Repertoire ist Beauty Queen von Martin McDonagh. Das schwarzhumorige Drama um zwei Menschen, die sich in einer Realität eingesperrt haben und dauernd damit beschäftigt sind, an diesem Käfig weiterzubauen, ist gleichzeitig die Geschichte von einer Mutter und ihrer Tochter, die sich gegenseitig hassen und brauchen.

In unserem Rahmenprogramm mischt sich ebenfalls Altes mit Neuem: So haben wir heuer Zwei auf einer Bank aufgrund des furiosen Erfolgs im letzten Jahr nochmals aus Berlin eingeladen, unser Gstanzlabend Heag`fotzt und O`droschn knüpft an 2008 an, wo wir mit Gwachsn schon einmal echten Volksmusikern eine Bühne gaben. Julia Gschnitzer konnten wir für einen Abend voller Märchen und Geschichten über die "saligen Fräulein" gewinnen, die von archaischgeheimnisvollen Klängen und Gesang der Saligen begleitet werden.

Die Komödie oder "Das Damendrama" Wetterleuchten kommt heuer ebenfalls zu uns - das Stück, in dem Annabel und Veronika Faber, Tochter und Ehefrau von einem der Gründer der Tiroler Volksschauspiele, Kurt Weinzierl, erstmals miteinander auf der Bühne stehen, sowie Die Hinrichtung, eine Groteske von Bernd Späth über eine schwierige, aber dann doch unerwartet glücklich endende Exekution.

Wir machen Theater, Musik und Kleinkunst, Lesungen, Ausstellungen und Kabarett, bei uns arbeiten Hiesige und Auswärtige, Anfänger und Fortgeschrittene, Profis und Laien, wir machen Kultur möglich für Familien und Einzelgänger, Pärchen und junge Leute, Kinder und solche, die sich ihre Kindheit in die Tasche gesteckt und damit klammheimlich auf und davongemacht haben. Alle eint die wohltuende Wirkung des Spiels auf die Wirklichkeit - das ist der Begriff von Theater, wie wir es verstehen.
     
Informationen: http://www.volksschauspiele.at/    
     
zurück