Mitterlehner: Neues Wachstum durch Exporte    

erstellt am
21. 07. 10

Mitterlehner, Beyrer, Eder: Export ist mehr denn je Wohlstandsgarant für Österreich - Wirtschaftswachstum ist heuer zu rund 70 Prozent exportunterstützt
Wien (bmwfj) - Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner betonte am 21.07. in einer Pressekonferenz mit Markus Beyrer, dem Generalsekretär der Industriellenvereinigung, und Wolfgang Eder, dem Vorstandsvorsitzenden der voestalpine AG, die steigende Bedeutung des Exports für neues Wachstum in Österreich: "Wir erleben eine Renaissance des Exports, der mehr denn je ein Wohlstandsgarant für Österreich ist. Unser Wachstum 2010 ist zu rund 70 Prozent exportunterstützt und trotz der Krise im Vorjahr wird jeder zweite Euro im Export verdient", sagte Mitterlehner. Vor diesem Hintergrund seien die permanenten Diskussionen über neue Belastungen für die Wirtschaft, zum Beispiel bei der Gruppensteuer, standortschädlich und kontraproduktiv.

Dank seiner Exportstärke und der mit 50 Millionen Euro dotierten Internationalisierungs-Offensive (IO) profitiere Österreich von der Erholung der Weltwirtschaft derzeit auf zwei Ebenen: "Einerseits exportieren unsere Unternehmen deutlich mehr in wachstumsstarke Zukunftsmärkte wie China, Indien oder Brasilien. Andererseits profitieren wir von den intensiven Zulieferbeziehungen zur deutschen Wirtschaft, die diese Produkte wiederum nach Asien und in andere Schwellenländer exportiert", so Mitterlehner. Diese "Umwegrentabilität" trägt auch zum Wachstum unseres Bruttoinlandsproduktes bei. Zusätzlichen Rückenwind verleihe der aktuelle Euro-Kurs.

Weil jetzt immer mehr Länder (u.a. Deutschland, USA, Großbritannien) eigene Exportförderprogramme starten, will Mitterlehner die bewährte Internationalisierungs-Offensive verlängern. "Wir wollen uns nicht nur bei den Märkten, sondern auch bei den Produkten stärker diversifizieren, ohne unsere traditionellen Stärken zu vernachlässigen. Unter anderem setzen wir stärker auf den Export wissensbasierter Dienstleistungen, deren Anteil an den Gesamtexporten sich auf fast 18 Prozent verdoppelt hat", so Mitterlehner. Zudem setzt Mitterlehner auf intensivere persönliche Kontakte in neue Hoffnungsmärkte. Allein an seinen Arbeitsreisen nach Japan, Indien, Russland und China nahmen 158 Firmen teil. Darüber hinaus gab es im Rahmen der Internationalisierungs-Offensive von April 2009 bis Mai 2010 1.109 Veranstaltungen mit 14.756 Teilnehmern im In- und Ausland.

IV-GS Beyrer: Exportierende Unternehmen haben Performance-Vorsprung
Der Generalsekretär der Industriellenvereinigung (IV) Mag. Markus Beyrer betonte, „Exporte und Außenhandel schaden nicht der Binnennachfrage, im Gegenteil, sie nutzen ihr – durch einen Performance-Vorsprung exportierender gegenüber nicht-exportierenden österreichischen Unternehmen. Es ist völlig klar, dass wir aus Exporten den Großteil unseres Wohlstandes generieren. Mit einer Exportintensität von 56 Prozent in der österreichischen Industrie sind die Weltmärkte unsere Heimmärkte geworden. Angesichts der deutlichen Wachstumsschwäche Europas besteht dringender Handlungsbedarf, dass wir uns auf neuen Wachstumsmärkten etablieren.“

Beyrer betonte, es gehe darum, „über Exporte aus der Krise herauszuwachsen. Für eine kleine, offene Volkswirtschaft wie Österreich gibt es keine Alternative zur Exportorientierung.“ Gleichzeitig gebe es derzeit noch keinen selbsttragenden Aufschwung, daher sei die derzeitige konjunkturelle Entwicklung noch in eine „Investitionskultur“ zu übersetzen. Vor diesem Hintergrund müsse in Europa Leistung, Wettbewerbsfähigkeit und Exportstärke belohnt und nicht bestraft werden. Mit Verweis auf das aktuelle Beispiel Griechenland sagte der IV-Generalsekretär, dem Land ginge es jedenfalls keineswegs besser, „wenn Deutschland oder Österreich weniger exportieren würden.“ Vielmehr sei insbesondere in nicht wettbewerbsfähigen Staaten über Jahre hindurch über die eigenen Verhältnisse gelebt worden.

Eder: Export ist Nachfragetreiber, Euro-Entwicklung gibt zusätzlichen Schwung
„Gerade der Export hat in den vergangenen Monaten entscheidend zur Verbesserung der Nachfragesituation in unserem Unternehmen beigetragen. Hier hat insbesondere die Kursentwicklung des Euro geholfen, die keineswegs schädlich für die europäische Wirtschaft war. Die Entwicklung des Euro in Richtung seines fairen Wertes, nützt der österreichischen Exportwirtschaft enorm. Die nun deutlich besseren Exportchancen für Europas Wirtschaft gilt es nun zu nutzen.", sagt Wolfgang Eder, Vorstandsvorsitzender der voestalpine AG.

Die voestalpine ist mit einer Exportquote von über 90 Prozent eines der exportintensivsten Unternehmen Österreichs. Zwei Drittel der Produkte aus Österreich gehen nach Europa, der Rest wird weltweit verkauft. Die Wettbewerbsfähigkeit Österreichs im internationalen Standortvergleich ist daher ein besonders wichtiger Faktor für den Erhalt und vor allem auch zukünftige Investitionen an den heimischen Standorten.
     
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