Grünewald fordert Psychotherapie auf Krankenschein   

erstellt am
21. 07. 10

Grüne: Fehlende flächendeckende und qualitätsgesicherte Versorgung psychisch Kranker ist Skandal
Wien (grüne) - Der Gesundheitssprecher der Grünen, Kurt Grünewald, erneuert seine Forderung nach Psychotherapie auf Krankenschein. "Seit Jahren wird von internationalen Organisationen vor dem stetigen Ansteigen psychischer Erkrankungen gewarnt. Krankenstandstage, Arztbesuche, stationäre Aufenthalte und steigender Konsum von Psychopharmaka bestätigen den Ernst der Situation. Gerade in Anbetracht dieser unbestrittenen Tatsachen ist die fehlende flächendeckende und qualitätsgesicherte Versorgung psychisch Kranker ein Skandal", erklärt Grünewald.

Nach wie vor sind psychisch Kranke gegenüber körperlich Kranken diskriminiert. Diagnosen und Therapien erreichen zu viele Kranke nicht oder erst relativ verzögert. Grünewald erinnert daran, dass von Grüner Seite seit Jahren die gesetzlich vorgesehene Umsetzung einer Psychotherapie auf Krankenschein gefordert wird. "Dass gemäß einer österreichischen Bedarfsstudie nicht einmal 50 Prozent des Bedarfes an Psychotherapie gedeckt wird, ist besonders ärgerlich", kritisiert Grünewald.

Ebenso wie der Rechnungshof kritisiert der Gesundheitssprecher der Grünen auch die zögerliche Umsetzung der Psychiatrie-Reform, insbesondere die eklatanten Lücken im niedergelassenen Bereich. Grünewald fordert die Verantwortlichen in der Bundesregierung, insbesondere Gesundheitsminister Stöger, aber auch die Krankenkassen auf, hier endlich die notwendigen Aktionen zu setzen, denn "verzögerte oder fehlende Therapien werden ansonsten langfristig Kosten verursachen, die weit über den Kosten von Psychotherapie auf Krankenschein liegen".
     
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