Mölzer: Mediale Schönfärberei kann Integrationsprobleme nicht überdecken   

erstellt am
21. 07. 10

"Nur" 112.000 Türken sollen in Österreich leben - Tatsächlich werden es 500.000 Türken sein, die zumeist auf ihrer kulturellen und religiösen Identität beharren
Wien (fpd) - Gegenwärtig gehöre es zur politisch-medialen Pflichtübung, die Segnungen der multikulturellen Gesellschaft zu preisen und das real existierende Konfliktpotential der Massenzuwanderung zu verharmlosen, sagte der freiheitliche Delegationsleiter im Europäischen Parlament, Andreas Mölzer, zu medialen Berichten, wonach nur 112.000 Türken in Österreich lebten. "Erst später wird der Leser aufgeklärt, daß zumindest eine Viertelmillion österreichischer Staatsbürger einen türkischen Migrationshintergrund haben. Und berücksichtigt man die Zahl der illegal in unserem Land aufhältigen Türken, dann muß man von 500.000 Menschen ausgehen", so Mölzer weiter.

Dabei wies der freiheitliche EU-Mandatar darauf hin, daß die meisten eingebürgerten Türken auf ihre nationale, kulturelle und auch religiöse Identität beharrten. "Staatsrechtlich mögen sie Österreicher sein, vom sozialen und kulturellen Verhalten bleiben sie aber Türken. Nicht umsonst hat der türkische Premier Erdogan bei seiner berüchtigten Kölner Rede seinen Landsleuten zugerufen, daß Assimilation ein Verbrechen sei und daß sie ihr Türkentum auch als Zuwanderer in Europa aufrecht erhalten müßten. Dieser Appell fällt mit Sicherheit auf fruchtbaren Boden, bedenkt man etwa, daß es in Österreich lebende Türken gibt, die hier die Staatsbürgerschaft haben, allerdings ihre türkische auch aufrechterhalten und dies sogar zum Preis des türkischen Militärdienstes", betonte Mölzer.

Zudem machte der freiheitliche Europa-Abgeordnete darauf aufmerksam, daß es falsch sei, Probleme wie türkische Parallelgesellschaften oder Jugendkriminalität, die allzu häufig Ausländerkriminalität sei, zu überdecken. "Wenn hier die Zahlen schöngeredet werden, wird dies am realen Problem kaum etwas ändern. Vielmehr läuft das politisch-mediale Establishment Gefahr, im Bewußtsein der breiten Bevölkerung eine weitere Kluft zwischen problematischer Realität und schöngefärbter medialer Interpretation zu erzeugen", schloß Mölzer.
     
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