"Grundbuch statt Sparbuch" belebt Immobilienmarkt   

erstellt am
28. 07. 10

St. Pölten (nöwpd) - Das zunehmende Interesse an Eigentumswohnungen und Grundstücken belebt in Niederösterreich den Immobilienmarkt. Insbesondere exklusive Lagen in Bezirkshauptstädten sowie in der Landeshauptstadt St. Pölten sind für Privatpersonen ein Anreiz, hier ihr Geld zu investieren. "Der vor etwa zwei Jahren erstmals deutlich erkennbare Trend zu Sachwerten hält unvermindert an", stellt Georg Edlauer, Obmann der Fachgruppe Immobilien- und Vermögenstreuhänder in der NÖ Wirtschaftskammer, gegenüber dem NÖ Wirtschaftspressedienst fest.

Viele private Investoren sehen in Eigentumswohnungen eine Alternative zu klassischen Sparformen. Statt auf Zinsen und langfristige Kapitalbindungen zu setzen, verdienen sie Geld mit der Vermietung ihrer neuen Wohnflächen. "Der Slogan Grundbuch statt Sparbuch gilt aus heutiger Sicht mehr denn je. Dazu bewegen sich die Anschaffungspreise bei Eigentumswohnungen auf einem attraktiven Niveau", meint Edlauer. Bei Grundstückskäufen hingegen würden die Investoren in Zeiträumen von mehreren Jahrzehnten denken.

Einen Mangel an vermarktbaren Wohnflächen kann der Fachgruppenobmann trotz der erhöhten Nachfrage nicht ausmachen. Abgesehen von neuen Bauprojekten werde der Liegenschaftsmarkt auch vom Generationswechsel gespeist. "Viele Erben wissen mit einem Wohnhaus, selbst wenn es über Generationen im Familienbesitz war, nichts anzufangen und verkaufen es", berichtet Georg Edlauer.

Das Interesse an Wohnräumen wird nach Ansicht des Wirtschaftskammerfunktionärs deutlich stärker als das Bevölkerungswachstum steigen. Ausschlaggebend dafür sei die steigende Zahl der Single-Haushalte. Sogar Paare würden heute nicht mehr zwangsläufig zusammen leben, erklärt der Fachgruppenobmann. Die nachgefragten Wohnungsgrößen lassen erkennen, dass die Wohnfläche auch bei Single-Haushalten deutlich ansteigt. "Die für Single-Haushalte über Jahre hinweg typische Garconniere wird dadurch immer unattraktiver."
     
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