34. Innsbrucker Festwochen der Alten Musik eröffnet   

erstellt am
09. 08. 10

Bundespräsident Heinz Fischer nahm die Eröffnung vor
Innsbruck (altemusik) - Der österreichische Bundespräsident Dr. Heinz Fischer eröffnete am Vormittag des 08.08. im Spanischen Saal auf Schloss Ambras die 34. Innsbrucker Festwochen der Alten Musik. Von 8. bis 29. August finden im Rahmen der Innsbrucker Festwochen fünf Opernaufführungen („L’Olimpiade“ von Pergolesi, „Ottone in villa“ von Vivaldi) im Tiroler Landestheater sowie 15 Konzerte zum größten Teil an historischen Stätten statt, dazu ein ausgeweitetes Rahmenprogramm mit zahlreichen Gratisveranstaltungen und Programmpunkten für junge Menschen. In Anspielung auf das diesjährige Festwochen-Motto, „Ein Stück vom Glück“, sprach Fischer vom Glück, dass man kulturelle Veranstaltungen wie die Innsbrucker Festwochen genießen könne, in einer Zeit, in der viele das Glück in Konsum, Reichtum und Macht suchten. Die Innsbrucker Festwochen seien seit 1976 ein wertvoller und fixer Bestandteil des österreichischen Kulturlebens.

Tirols Landeshauptmann Günther Platter begrüßte den neuen künstlerischen Festwochen-Leiter Alessandro De Marchi und strich den italienischen Schwerpunkt des diesjährigen Festivalprogramms hervor. Durch die Musik hätten verschiedene Nationen eine gemeinsame Sprache gefunden, so Platter. Im vielfältigen Kulturland Tirol nehme die Alte Musik eine besondere Stellung ein. Die Innsbrucker Bürgermeisterin Mag. Christine Oppitz-Plörer bekannte, sie sei „stolz auf unsere Festwochen“, nirgendwo könne ein Festival für Alte Musik „so authentisch stattfinden wie in Innsbruck“. Mit Alessandro De Marchi sei ein „mehr als würdiger Nachfolger für René Jacobs“ gefunden worden.

De Marchi warf in seinen Festspielworten die Frage in die versammelte Runde der Festgäste: „Was wäre die Oper ohne die Liebe?“ Die besondere Beliebtheit der italienischen Oper im 18. Jahrhundert äußerte sich nicht zuletzt darin, dass damals alle auch zu Hause die Arien und Melodien zur Gitarren- oder Lautenbegleitung gesungen hätten. Die Arien von damals entsprächen den Songs der Populärmusik, die Kastraten seien die Popstars von damals gewesen. Alessandro De Marchi beschrieb die beiden italienischen Barockopern aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts, die heuer auf dem Programm der Innsbrucker Festwochen stehen, als „leidenschaftlich und sensitiv“ („L’Olimpiade“) sowie „spritzig und humorvoll“ („Ottone in villa“). Die neue Geschäftsführerin der Festwochen, Christa Redik, betonte, mit den Festwochen nicht nur einen stimmungsvollen Event zu präsentieren, sondern mit dem Programm vor allem berühren zu wollen. Sie begrüßte neben den zahlreich erschienenen PolitikerInnen des Bundes, des Landes Tirol und der Stadt Innsbruck auch die VertreterInnen der fünf Hauptsponsoren der Innsbrucker Festwochen (Raiffeisen Landesbank, Wiener Städtische Versicherung, TIWAG, IKB und Innsbruck Tourismus).

Neben dem Bundespräsidenten, dem Landeshauptmann und der Bürgermeisterin wandten sich bei der Eröffnungsfeier auch ein Kaiser und ein König an die Festgäste. Jeffrey Francis, der in der Opernproduktion von „L’Olimpiade“ die Partie des Königs Clistene von Sicione singt, trug die Arie „So ch’è fanciullo Amor“ („Ich weiß, dass Amor ein Kind ist“) des Clistene vor, begleitet von Mariangiola Martello am Cembalo. Sonia Prina, die in „Ottone in villa“ die Titelpartie des Kaisers Ottone singt, war bei der Eröffnung mit der Arie „Frema pur, si lagni Roma“ („Rom mag zürnen und ungehalten sein“) des Ottone zu hören, am Cembalo begleitet von Anna Fontana. Die französische Geigerin Amandine Beyer, die am Montag, den 9. August, den Konzertreigen der Innsbrucker Festwochen eröffnen wird, spielte bei der Eröffnungsfeier auf Schloss Ambras gemeinsam mit MusikerInnen ihres Ensembles Gli Incogniti drei Sätze aus einer Suite von Nicola Matteis.
     
Informationen: http://www.altemusik.at    
     
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