Die Formel 1 kurvt mit Schmiermitteln aus Sittendorf   

erstellt am
30. 08. 10

Sittendorf (nöwpd) - Wie geschmiert - im wahrsten Sinn des Wortes - laufen die Produkte von Alois Hirschmugl in Sittendorf, Bezirk Mödling. Denn die von ihm entwickelten Schmierstoffe bringen Formel 1-Motoren und auch andere Maschinen erst so richtig zum Laufen. Der erfinderische Techniker ist mit seinem Kleinunternehmen höchst erfolgreich. Namhafte Firmen, wie Diamond Aircraft, NÖM, EVN, Swarovski, die Wiener Linien und der Brillenspezialist Essilor in Wiener Neudorf, betrauen ihn mit Spezialaufträgen.

"Gerade bei Formel 1-Motoren waren die Vorgaben sehr herausfordernd. Mit der Schmierstoffentwicklung für eine spezielle Schraubenverbindung sind wir in einen Grenzbereich des technisch Möglichen gekommen", teilt Alois Hirschmugl dem NÖ Wirtschaftspressedienst mit. Durch systematisches Entwickeln und Forschen sei es gelungen, den Kunden, einen Zulieferbetrieb für Rennmotoren, zufrieden zu stellen.

Vor 13 Jahren hatten sich der ideenreiche Mann mit steirischen Wurzeln und seine Frau Elfriede selbständig gemacht, um, wie sie betonen, "einen Gegenpol zur üblichen Wirtschaft zu schaffen." "Kreativität", "Zeit für die Menschen haben", "ressourcenschonender Umgang und regionales Handeln", sind Schlagworte, die im Gespräch mit den Unternehmern immer wieder fallen. So tüftelt Hirschmugl an immer besseren Schmiermittellösungen, wie einem Minimalmengenschmierstoff oder einem trockenen Schmiermittel, wie es beim Bremshebel der Automarke SMART verwendet wurde. "Wenn ein Kunde mit einem speziellen Wunsch zu uns kommt, beginnen wir mit der Entwicklungsarbeit. Ganz wichtig ist mir dabei, auch die Jugend, die in Ausbildung steht, mit einzubeziehen", erklärt der Forscher mit Sendungsbewusstsein.

So bindet er in seine Pionierarbeit rund um den "Färberwaid" drei Höhere Technische Lehranstalten aus der Umgebung mit ein. Die neuen Erkenntnisse aus den Diplomarbeiten der Schüler fließen in das Sittendorfer Unternehmen ein. "Der Färberwaid ist eine Pflanze, deren Wirkstoffe wir noch gar nicht alle kennen. Sie ist nahezu universell einsetzbar", betont Hirschmugl. Neben der erfolgreichen Schmiermittelproduktion für Rennboliden und Industriebetriebe hat er eine natürliche Kosmetiklinie unter dem Markennamen "Mein Wienerwald" und ein Holzschutzmittel auf Basis der bei uns unbekannten Pflanze auf den Markt gebracht hat. "Wir haben viel Geld in die Entwicklungsarbeit gesteckt. Das Ergebnis überzeugt uns", sagt der erfinderische Geist.

Die Tinktur aus Färberwaid kann nachweislich Verwitterungsprozesse von Holzfassaden verlangsamen und - als Cremes, Lotionen oder Shampoo auf die menschliche Haut aufgetragen - wirkt die rapsähnliche Pflanze hautberuhigend und entzündungshemmend.
     
Informationen:
http://www.hirschmugl.net
http://www.waid.at
   
     
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