Heuras: Strategie für die räumliche Entwicklung der Ostregion  

erstellt am
06. 09. 10

Entwicklung im Zukunftsraum "Stadtregion Wien-Wiener Umland"
St. Pölten (nöi) - Die Stadtregion mit der Bundeshauptstadt Wien als Zentrum wächst. Derzeit leben dort rund 2,6 Millionen Menschen. 1,67 Millionen in der Stadt Wien und rund 900.000 in der Umlandregion. Diese Zahl wird, so die Bevölkerungsprognose der Statistik Austria, künftig deutlich ansteigen.

In Summe werden 2030 knapp 3 Millionen Bewohner diese Stadtregion bevölkern. Eine solche im Prinzip erfreuliche Entwicklung stellt die Raumordnung aber vor die Aufgabe, durch Schaffung ent-sprechender Rahmenbedingungen auch künftig eine geordnete, ökonomisch und ökologisch nachhaltige Entwicklung dieser "Wachstumsregion" sicherzustellen. "Zeitgerechte Überlegungen zu möglichen Strategien, Handlungsoptionen und Kooperationsformen bei der Umsetzung sind unerlässlich, wollen wir die künftige Entwicklung aktiv steuern und nicht bloß darauf reagieren", stellt der für Raumordnung zuständige Landesrat Mag. Johann Heuras fest.

Geeignete "Strategien für die räumliche Entwicklung der Ostregion" (SRO) sind gefragt. Im Rah-men der Planungsgemeinschaft Ost (PGO) arbeiten die Länder NÖ, Wien und Burgenland ge-meinsam an solchen Strategien.

Die SRO-Region: (zusammen)wachsend und attraktiv. Die SRO-Region verfügt über gutes Potenzial und hohe Attraktivität. Das Stadtumland ist land-schaftlich abwechslungsreich, infrastrukturell gut ausgestattet, verkehrsmäßig hervorragend er-schlossen und somit als Betriebs- und Wohnstandort höchst attraktiv. Dazu kommt die Stadt Wien, die aufgrund ihrer demographischen Größe, ihrer ökonomischen Bedeutung sowie ihres historisch-kulturellen Images weit über die Stadtregionsgrenzen hinaus strahlt.

"Analysen zeigen uns, dass wir das Wachstum auch erfolgreich bewältigen können werden, sogar ohne dass z.B. weitere, kostspielige Baulanderweiterungen notwendig werden. Vorausgesetzt es gelingt uns gemeinsam, vorhandene Reserven zu mobilisieren, Ungleichgewichte und Fehlent-wicklungen zu vermeiden, und das Wachstum im Sinne einer abgestimmten Raumordnung zu steuern. Wir werden alles daran setzen, die daraus erwachsenden Chancen für die Region optimal zu nutzen", so Heuras.

Der "Atlas der wachsenden Stadtregion". Das PGO-Projekt wird in mehreren, aufeinander aufbauenden Modulen durchgeführt. Als erstes wurde zu Beginn dieses Jahres der von der Akademie der Wissenschaften unter Federführung von Univ.-Prof. Dr. Heinz Fassmann ausgearbeitete "Atlas der wachsenden Stadtregion" vorgestellt, in dem etwa die Situation der Region analysiert und die wesentlichsten Wirkungsmechanismen der Entwicklung identifiziert werden. Das umfassende Werk beinhaltet Analysen und Darstellungen zu Bevölkerungsentwicklung, Wanderungsverhalten, Siedlungsentwicklung, Erreichbarkeitsverhältnis-sen, Erwerbsstruktur und Versorgung und kann unter: http://www.planungsgemeinschaft-ost.at/pgo_d.html heruntergeladen werden.

Weitere "Trittsteine" auf dem Weg zu einer gemeinsamen Strategie. Auf diesen Analysen aufbauend werden Szenarien abgeleitet, die wiederum die Basis für gemein-same Grundprinzipien der künftigen räumlichen Entwicklung darstellen. Parallel dazu wird aber auch über geeignete Umsetzungsinstrumente nachgedacht und Handlungsoptionen für die Länder aufgezeigt.

Grundlegende Voraussetzung: Zusammenarbeit Zur Abstimmung der räumlichen Entwicklung in der Ostregion Österreichs wurde bereits 1978 mit der Planungsgemeinschaft Ost (PGO) ein wichtiges Koordinierungsinstrument etabliert, das den beteiligten Bundesländern Wien, Niederösterreich und Burgenland eine partnerschaftliche Entwick-lungsarbeit ermöglicht. Zusammenarbeit ist aber auch auf anderen Ebenen angesagt. "Jede noch so ausgefeilte Strategie bleibt wirkungslos, wenn wir nicht rechtzeitig die Voraussetzungen für eine effiziente Umsetzung schaffen. Eine der wesentlichsten davon ist die Vertiefung der Zusammenar-beit der Gemeinden einerseits mit dem Land, andererseits auch untereinander. Hier werden wir künftig verstärkte Impulse setzen. Je breiter der Konsens über das Zukunftsbild für die Region ist, umso leichter wird es uns fallen, die Kräfte zu bündeln und gemeinsam zu erreichen, dass es nicht beim 'Wunschbild' bleibt", hält Landesrat Heuras fest.
     
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