Kleinen Kinos macht die teure Digitaltechnik zu schaffen   

erstellt am
06. 09. 10

St. Pölten (nöwpd) - In Niederösterreich gibt es rund 30 Kinobetreiber, die 100 Leinwände mit Filmen aller Kategorien bespielen. Einem Teil dieser Unternehmen, vor allem den kleinen Programmkinos, droht jetzt Ungemach. Denn auf Druck der großen US-amerikanischen Filmproduktionskonzerne und Verleihfirmen, wie Disney, United Artists oder Columbia, müssen schon in Kürze alle Leinwände von der alten analogen auf die moderne Digitaltechnik umgerüstet werden.

"Das kostet pro Leinwand etwa 60.000 Euro", teilt Franz Lampesberger, Obmann der Fachgruppe der Lichtspieltheater und Audiovisionsveranstalter in der NÖ Wirtschaftskammer dem NÖ Wirtschaftspressedienst mit. Diesen Betrag aufzubringen, sei für die Multiplex-Center mit ihren hohen Zuschauerzahlen kein Problem, für kleine Kinos sehr wohl. Knapp 50 Leinwände zwischen Enns und Leitha harren noch der Digitalisierung.

"Wir verhandeln gerade mit dem Land Niederösterreich, der Wirtschaftskammer und den Verleihfirmen darüber, wie man die Umrüstung bestmöglich finanzieren kann", gibt Lampesberger bekannt. Er erwarte sich eine Unterstützung des Landes, zumal "jeder Kinostandort auch ein Teil des kulturellen Angebotes in Niederösterreich ist." Auch in Tirol habe eine entsprechende Förderspritze des Landes kleine Lichtspieltheater im Zuge der Digitalisierung über Wasser gehalten.

Im Vorjahr haben rund zwei Millionen Zuschauer die niederösterreichischen Kinos besucht. Heuer rechnet Lampesberger mit einem leichten Rückgang, weil "weniger attraktive Familienfilme auf den Markt gekommen sind und wir natürlich die Konkurrenz der Fußballweltmeisterschaft gespürt haben." Für 2011 seien aber bereits wieder einige publikumsträchtige Streifen in Aussicht.
     
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