Stärken genützt – Schwächen abgebaut   

erstellt am
03. 09. 10

Dorferneuerung als Erfolgsstory zwischen Tradition und Innovation
Eisenstadt (blms) - Wenn im Burgenland Kinderspielplätze zu innovativen Erlebnisorten werden, ehemalige Volksschulgebäude zu Multifunktionszentren umgestaltet wurden oder, wie in Tschanigraben, der kleinsten Gemeinde des Landes, die Bäume in den Himmel wachsen, dann geschieht das alles mit Unterstützung der Dorferneuerung, die seit 20 Jahren ein fixer Bestandteil der Landespolitik ist.

„Die Dorferneuerung - eine moderne und zukunftsorientierte Strategie für die Menschen im Burgenland - blickt auf eine großartige Erfolgsgeschichte zurück. Innerhalb unserer klein strukturierten Einheiten stehen dabei nicht nur bauliche und gestalterische Maßnahmen im Fokus. Nachhaltigkeit, eine optimale Lebensqualität, eine intakte Umwelt und ein Sozialwesen, das allen Generationen gerecht wird und hervorragende Aussichten für die Zukunft bietet, bilden die wesentlichen Elemente. Die ländlich geprägten Orte sollen dabei in ihrer Eigenart als Wohn-, Arbeits- und Sozialraum sowie in ihrer eigenständigen Kultur erhalten, gleichzeitig aber auch zeitgemäßen Anforderungen gerecht werden“, betonte Landesrätin Verena Dunst, die seit 2005 für diesen Bereich verantwortlich zeichnet und ihn mittels breit gefächerter Impulse auf neue Beine gestellt hat.

Bisher haben sich bereits über 100 Gemeinden erfolgreich an der Dorferneuerung beteiligt und so wichtige Meilensteine in ihrer Entwicklung gesetzt. Die Ortsbewohner selbst setzen sich im Prozess der Dorferneuerung mit den Stärken und Schwächen des Heimatortes auseinander und arbeiten gemeinsam an Verbesserungen. Der Prozess beginnt beim Nachdenken und Diskutieren und mündet in der Konkretisierung und Umsetzung von Einzelprojekten. Über 50 Gemeinden haben den Prozess der umfassenden Dorferneuerung bereits mit einem Leitbild abgeschlossen. Das Leitbild wird von den Menschen vor Ort erarbeitet und formuliert Ziele und Umsetzungswünsche, die dann als Einzelprojekte konkretisiert, eingereicht und umgesetzt werden. Aus diesen Gemeinden sind bereits über 90 innovative Einzelprojekte hervorgegangen, die - beginnend von Generationenprojekten bis hin zu gemeindeübergreifenden Einzelmaßnahmen - eine breite Palette bieten. Von den 22 Millionen Euro, die im Zeitraum 2007 bis 2013 von der EU zur Verfügung stehen, fließen insgesamt 9,8 Millionen Euro in die Dorferneuerung.

Dunst dazu: „Die Dorferneuerung bewegt sich in einem ständigen Entwicklungsprozess, um den Anforderungen und Bedürfnissen der Menschen und Gemeinden zu genügen. Deshalb ist es mir besonders wichtig, klare Ziele für die Zukunft zu formulieren und neue Förderschwerpunkte herauszuarbeiten. Diese neuen Brennpunkte betreffen Themen wie Gender-Mainstreaming, Jugend, naturnahe Kinderspielplätze, die Umwelt oder die interkommunale Zusammenarbeit.“

Unterstützt wird Landesrätin Verena Dunst dabei von DI Herbert Herdits, der seit August dieses Jahres die Leitung des Referats für Dorferneuerung beim Amt der burgenländischen Landesregierung übernommen hat. Gemeinsam mit seinen sechs Mitarbeitern hat sich Herdits, der bis dato beim Regionalmanagement Burgenland in die lokale Aktionsgruppe „nordburgenland plus" zur Umsetzung des LEADER-Förderprogramms involviert war, zum Ziel gesetzt, die burgenländischen Gemeinden in sämtlichen fördertechnischen Belangen optimal zu betreuen und die bisherigen Projekte vor Ort einer Evaluierung zu unterziehen, um eine entsprechendes Feedback für neue Aspekte zu erhalten.
     
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