Glückliche Innsbrucker Festwochen 2010 mit 96 % Auslastung   

erstellt am
31. 08. 10

Innsbruck (altemusik) - Als letztes Stück vom Glück der Innsbrucker Festwochen der Alten Musik 2010 ging am 29.08. im Tiroler Landestheater eine Aufführung von Vivaldis Oper „Ottone in villa“ über die Bühne. Das erste Festival von Alessandro De Marchi als Künstlerischem Leiter und Christa Redik als Geschäftsführerin erbrachte beglückende musikalische Stunden und eine hohe Resonanz beim Publikum. Die Innsbrucker Festwochen 2010, die unter dem Motto „Ein Stück vom Glück“ standen, erreichten eine Gesamtauslastung von 96 %. Die szenischen Produktionen von „L’Olimpiade“ (Pergolesi), „Ottone in villa“ (Vivaldi) und „Kaffeekantate/La serva padrona“ (Bach/Pergolesi) fanden einen enorm großen Zuspruch. „L’Olimpiade“ wurde als bislang unbekanntes Meisterwerk und wertvolle Entdeckung für das Opernleben gefeiert. Die meisten Konzerte, so unter anderem alle Ambraser Schlosskonzerte, waren ausverkauft.

Das Medienecho war mit Berichten in 13 Ländern, von den Vereinigten Staaten über führende Medien in Deutschland sowie Zeitungen und Magazine in England, Frankreich, Belgien und Italien bis Russland sehr stark. Mehrere internationale Rundfunkanstalten brachten Sendungen über Aufführungen der Festwochen. Aus Österreich berichteten alle wesentlichen Printmedien und der ORF (mit Sendungen österreichweit und in Tirol sowie mit Live-Übertragungen auf Ö 1). Weltweit wurde „L’Olimpiade“ als wesentlichster Beitrag zum Pergolesi-Jahr 2010 (300. Geburtstag) bezeichnet: “The Innsbruck Festival … mounting a memorable revival of ,L’Olimpiade’” (New York Times), „Amour sur fond d’olympique“ (La Libre Belgique), „Un moment de pur bonheur“ (forumopera France), „Pergolesi, ein begnadeter Melodiker“ (Die Presse Österreich), „Pergolesi ist die Entdeckung der diesjährigen Innsbrucker Festwochen, dem ,Bayreuth der Barockoper’“ (Berliner Tagesspiegel).

Alessandro De Marchi feierte an der Spitze seines Ensembles Academia Montis Regalis und einer exzellenten Sängerbesetzung mit der von ihm geleiteten, modellhaften Produktion von Pergolesis Opera seria „L’Olimpiade“ im Tiroler Landestheater einen erfolgreichen Einstand als Künstlerischer Leiter. Er begeisterte das Publikum außerdem mit einer Produktion von Bachs „Kaffeekantate“ und Pergolesis Opera buffa „La serva padrona“, mit der die szenische Belebung im Spanischen Saal von Schloss Ambras exemplarisch glückte. Bei der zweiten Opernproduktion im Landestheater, Vivaldis Oper „Ottone in villa“, jubelte das Publikum ebenfalls dem Sängerensemble und dem Orchester, in diesem Fall Il Giardino Armonico unter der Leitung von Giovanni Antonini, zu. Auch die szenischen Umsetzungen der Opern fanden großen Anklang.

Ein durchschlagender Erfolg war bereits bei seiner ersten Durchführung der Internationale Gesangswettbewerb für Barockoper Pietro Antonio Cesti, zu dem 75 Sängerinnen und Sänger aus 26 Ländern zugelassen wurden und der in der russischen Sopranistin Anna Gorbachyova seine erste Siegerin fand. Die TeilnehmerInnen im Tiroler Landeskonservatorium stellten sich einer hochkarätig besetzten Jury, der unter anderem der Countertenor Jochen Kowalski und der Künstlerische Betriebsdirektor vom Theater an der Wien, Sebastian Schwarz, angehörten. Mehrere SängerInnen und Sänger, die an dem Wettbewerb teilnahmen, wurden für die nächstjährige Festwochen-Produktion „BAROCKOPER: JUNG“, Cavallis Oper „La Calisto“, ausgewählt.

Das Opernorchester Il Giardino Armonico war auch eines von zahlreichen führenden Originalklangensembles im Konzertreigen der Festwochen und deren „Prolog“, den Ambraser Schlosskonzerten. Des Weiteren sorgten die Ensembles Odhecaton, Private Musicke, Musica Antiqua Roma, La Venexiana, Gli Incogniti, L’Orfeo Barockorchester, Café Zimmermann und Modertimes_1800 für eine Reihe außergewöhnlicher und ausverkaufter Konzerte. Erfolgreich traten in den Konzerten die Sängerinnen Roberta Mameli und Nuria Rial und die InstrumentalsolistInnen Pierre Pitzl (Barockgitarre), Riccardo Minasi, Amandine Beyer (beide Violine), Mariangiola Martello (Virginal), Christopher Dickie (Theorbe), Andreas Lackner (Naturtrompete), Heinrich Kubitschek (Violine), Giovanni Antonini (Blockflöte) und Peter Waldner (Organo di legno) auf. Die Innsbrucker Festwochen 2010 mit dem Schwerpunkt auf italienischer und italienisch inspirierter Musik der Renaissance- und Barockzeit erwiesen sich auch auf dem Konzertsektor als wichtiges Forum für die Neuentdeckung von Alter Musik und die Belebung des Repertoires.

Großen BesucherInnenzuspruch fanden auch die zahlreichen Gratis- und Rahmenveranstaltungen der Innsbrucker Festwochen der Alten Musik, von einer Lesung und einem Kinofrühstück über das PreOpeRning vor dem Landestheater mit Hunderten Kindern im Klanggarten, weiters Workshops und Führungen für Kinder und Jugendliche, bis zu den beliebten Lunchkonzerten im Hofgarten, den festlichen Klängen „Mit Pauken und Trompeten“ vom Goldenen Dachl, den Musiken im Gottesdienst und der Langen Nacht der Alten Musik. Das Schlossfest Ambras zog naturgemäß Tausende Menschen an. Ein Symposium mit dem Thema „Männerspiele – Kastraten, Kardinäle, Komponisten: Sehnsüchte nach geistiger und körperlicher Identität (nicht nur) am Beispiel der Barockoper in Rom“ beleuchtete das Opernprogramm der Festwochen aus wissenschaftlicher Sicht.
     
Informationen: http://www.altemusik.at    
     
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