Kreditmonitor: Neukredite an Private erreichten im Juni neuen Höchstwert   

erstellt am
31. 08. 10

Entwicklung der Kredite an inländische Nichtbanken im Juni 2010
Wien (oenb) - Neue Kredite an private Haushalte erreichten im Juni 2010 mit 1,9 Mrd Euro den derzeit bisher höchsten beobachteten Wert seit Einführung der Neukreditmeldung im Jänner 2009. Dies schlug sich auch auf die Entwicklung des Gesamtbestandes durch, welcher sich im Eurokreditbereich gegenüber dem Vormonat um rund 1 Mrd Euro erhöhte. Bei Unternehmen konnten Neukreditvergaben in Höhe von 6,6 Mrd Euro beobachtet werden, welche damit nur geringfügig niedriger als im Vormonat waren.

Neue Kredite an private Haushalte wurden im Juni 2010 im Ausmaß von 1,9 Mrd Euro vergeben (Mai: 1,8 Mrd Euro), was den höchsten Wert seit Einführung der Neukreditmeldung im Jänner 2009 bedeutet. Während neue Kredite für Konsum und Wohnbau bei 0,3 Mrd Euro bzw. 0,9 Mrd Euro stagnierten, war die Neukreditvergabe für sonstige Zwecke an private Haushalte (insbesondere Kredite an Einzelunternehmen) mit 0,6 Mrd Euro um 0,1 Mrd Euro höher als im Vormonat. Im Berichtsmonat Juni wurden zusätzlich die Kreditrahmen an private Haushalte um 0,9 Mrd Euro ausgeweitet.

Neukredite an den Sektor nichtfinanzielle Unternehmen erreichten mit 6,6 Mrd Euro einen etwas geringeren (um 0,1 Mrd Euro) Wert als im Vormonat. Der Anteil von kurzfristig (bis 6 Monate) vergebenen Unternehmenskrediten wurde bereits zum vierten Mal in Folge gesenkt und erreichte mit 74% an den gesamten Unternehmenskrediten (Mai: 75%) den niedrigsten Wert seit Erhebung dieser Statistik. Bei revolvierenden Krediten konnte das neu vergebene Volumen des Vormonats mit 1,2 Mrd Euro gehalten werden.

Die Analyse des Gesamtvolumens aushaftender Kredite zeigt für Ende Juni 2010 bezüglich der Kredite an private Haushalte einen aushaftenden Stand von rund 127 Mrd Euro. Bei in Euro denominierten Krediten kam es auf Basis der Bestandsdaten zu einem Anstieg von rund 1 Mrd Euro (1,2%), was den stärksten Anstieg seit Dezember 2008 bedeutete. Parallel dazu gab es im Fremdwährungsbereich – mittlerweile bereits zum 13. Mal in Folge – einen deutlichen wechselkursbereinigten Rückgang um 0,4 Mrd (-1,1%) auf 38,4 Mrd Euro.

Das Volumen der Kredite in allen Währungen an Unternehmen stieg im Vergleich zur Vorperiode um 0,6 Mrd Euro und betrug im Juni 2010 rund 135 Mrd Euro. Analog zu der Entwicklung bei den privaten Haushalten kam es zu dem Anstieg aufgrund der positiven Entwicklung im Eurokreditbereich (+0,8 Mrd), während das Volumen von Fremdwährungskrediten an inländische Unternehmen (um 0,2 Mrd Euro) abnahm.
     
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