Spindelegger sieht Chance für Österreicher im Auswärtigen EU-Dienst   

erstellt am
13. 09. 10

Brüssel (apa) - Außenminister Michael Spindelegger hat sich "zuversichtlich" gezeigt, dass bei der Besetzung von Spitzenposten für den Europäischen Auswärtigen Dienst (EAD) auch Österreicher zum Zug kommen. "Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir Österreicher eine sehr gute Chance haben, auch bei diesen Besetzungen berücksichtigt zu werden, weil wir sehr gute Kandidaten ins Rennen geschickt haben", sagte der Außenminister vor Beratungen mit seinen EU-Kollegen am 10.09. in Brüssel.

Er hoffe auf eine "positive Überraschung" und sei "optimistisch" nach mehrfachen Gesprächen mit der EU-Außenpolitikbeauftragten Catherine Ashton, sagte Spindelegger. Unter den Bewerbern für rund 30 EU-Delegationsleiterposten ist auch der Botschafter Österreichs bei der EU, Hans Dietmar Schweisgut. Er gilt als aussichtsreicher Anwärter für einen Posten in Japan oder China.

Der finnische Außenminister Alexander Strubb sprach sich gegen Quoten bei der Besetzung von Posten für den EAD aus. "Ich glaube nicht, dass wir eine europäische Außenpolitik ohne den Rückhalt von Deutschland, Frankreich und Großbritannien hätten. Ich weiß auch, dass Länder die von Anfang an in der Europäischen Union sind, ein bisschen mehr Expertise haben", sagte er.

Schwedens Außenminister Carl Bildt erwartet nicht, dass über die Postenbesetzungen bei dem Treffen der EU-Außenminister gesprochen wird. "Wir sind noch nicht da. Wir müssen sehen, wie sich die Dinge entwickeln in den nächsten Wochen und Monaten." Bildt sagte weiters, es würde ihn wundern, wenn die großen EU-Staaten nicht versuchen würden, ihren Einfluss in dem Dienst geltend zu machen. Er erwarte aber dennoch ein "ausgewogenes Ergebnis".

Eine Sprecherin der für die Ernennungen zuständigen EU-Außenbeauftragten Ashton hatte am Freitag gesagt, eine Entscheidung über die erste Runde von Postenbesetzungen sei "in den nächsten Tagen" zu erwarten.
     
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