"Haydn & Die Jubilare"    

erstellt am
08. 09. 10

22. Internationale Haydntage von 9.-19. September 2010
Eisenstadt (haydnfestival) - Die Haydn Festspiele Eisenstadt laden vom 9. bis zum 19. September 2010 zu den 22. Internationalen Haydntagen auf Schloss Esterházy. Nach dem erfolgreichen Haydnjahr 2009, in dem der große Komponist und sein umfassendes Werk gefeiert wurden, sind es heuer Jahresregenten wie Alessandro Scarlatti, Giovanni Pergolesi, Luigi Cherubini, Jan Ladislav Dusik, Frédéric Chopin, Robert Schumann, Gustav Mahler und Isaac Albéniz, die in Beziehung zu Joseph Haydn gesetzt werden. Dies verspricht nicht nur ein spannendes Musikprogramm, sondern garantiert auch eine abwechslungsreiche Reise durch die Musikgeschichte.

Alljährlich, wenn der Sommer seine letzten Vorstellungen gibt und der Herbst bereits erste Vorboten ins Land schickt, bricht in Eisenstadt eine ganz besondere Jahreszeit an: die musikalische Hochsaison rund um den berühmten Komponisten Joseph Haydn, dessen enormes Oeuvre stets neue Zugänge zu seiner Musik und den ihm auf unterschiedlichste Weise verbundenen Künstlern ermöglicht.

Unter dem Motto „Haydn & Die Jubilare“ wird in diesem Jahr all jenen Komponisten eine Bühne geboten, die 2010 einen ganz besonderen Geburtstag feiern: Alessandro Scarlatti (350. Geburtstag), Giovanni Pergolesi (300. Geb.), Luigi Cherubini und Jan Ladislav Dusik (250. Geb.), Frédéric Chopin und Robert Schumann (200.Geb.), Gustav Mahler und Isaac Albéniz (150. Geb.)

„Das Programm dazu wurde wieder eigens für die Internationalen Haydntage komponiert. Nichts wurde dem Zufall überlassen“, erklärt Intendant Walter Reicher den großen Unterschied zu vielen anderen Festivals. „Stars mit klingenden Namen nach Eisenstadt zu bringen, das alleine wäre für uns zu wenig. Künstler und Ensembles müssen auch für die jeweilige Musik prädestiniert sein“, betont Reicher.

So geben sich auch heuer wieder hervorragende Haydninterpreten aus aller Welt bei den Internationalen Haydntagen die Ehre. Viele von ihnen gehören bereits seit Jahren zu den Fixstartern des Festivals, für andere ist es eine Premiere. Diese internationale Mischung aus „Altem“ und „Neuen“ ermöglicht vielseitige Interpretationsstile und begeistert jedes Jahr aus Neue.

Eines ist jedoch allen Künstlern gemein: Egal ob Haydnsaal, Empiresaal, Schlosskapelle oder Bergkirche - Haydns Musik dort zu spielen, wo einst deren Schöpfer selbst gewirkt hat, ist für jeden Künstler ein ganz besonderes Erlebnis.

Das Programm
Den Auftakt der Internationalen Haydntage am 9. September (sowie das Konzert am 10. September) bestreitet niemand geringerer als Publikumsliebling Adam Fischer. Sein Name ist mit Haydn und Eisenstadt seit Jahren untrennbar verbunden. Gemeinsam mit seiner Österreichisch-Ungarischen Haydn Philharmonie und dem Wiener Kammerchor bringt er eines der beeindruckendsten Werke Joseph Haydns – das Oratorium „Die Jahreszeiten“ ­- zur Aufführung. Solisten sind die schweizer Sopranistin Ana Maria Labin, der Hamburger Tenor Daniel Behle sowie der österreichische Bariton Mathias Hausmann.

Aufgegeigt wird am 11. September im Empiresaal, wenn „Haydn & Schumann“ im Mittelpunkt stehen. Das casalQuartett gibt Streichquartette der beiden Komponisten zum Besten. Die Draufgabe steht auch schon fest: das bekannte „Kaiserquartett“ Haydns, das am 28. September 1797 ebenfalls im Empiresaal uraufgeführt wurde.

Am Abend des 11. September lädt Haydn Luigi Cherubini zu sich sein. Der Florentiner, der im heutigen Bewusstsein nur wenig präsent ist, wurde von seinen Zeitgenossen hoch geachtet, war sein Werk doch wie kaum ein anderes charakteristisch für seine Zeit. Die Capella Augustina unter der Leitung von Andreas Spering eröffnen den musikalischen Reigen mit der Ouvertüre zu Haydns berührender Oper „Philemon und Baucis“. Danach erklingen Cherubinis Symphonie D-Dur und die Ouvertüre seiner Oper „Demophon“. Zu Ende geht der Abend „Mit dem Paukenwirbel“, Haydns Symphonie Nr. 103.

Die „Schöpfungsmesse“ wird am Sonntag, den 12. September in der Bergkirche aufgeführt, jenem Ort, an dem Joseph Haydn seine letzte Ruhe fand.

Danach stellen sich Xavier de Maistre (Harfe) und Sergei Nakariakov (Flügelhorn) gemeinsam mit dem Prager Kammerorchester unter Milan Turkovic mit einer „Hommage á Haydn“ im Haydnsaal ein. Der französische Echopreisträger de Maistre und das russische Trompetenwunder Nakariakov werden auf eindrucksvolle Weise zeigen, dass ein Klavierkonzert auf einer Harfe und ein Cellokonzert auf einem Flügelhorn so klingen können als wären sie nie für ein anderes Instrument geschrieben worden.

Die zweite Festivalwoche (13. September) beginnt mit „Haydn & Pergolesi“. Obwohl ihm nur kurze Jahre seines Schaffens beschert waren (Giovanni Pergolesi starb im Alter von 26 Jahren), schuf der italienische Komponist ein Gesamtwerk, das die Nachwelt intensiv beschäftige. Im Rahmen der Haydntage kommt sein geistliches Werk Salve Regina c-moll, umrahmt von Haydns Pariser Symphonien zur Aufführung. Dargeboten wird es von den Heidelberger Sinfonikern unter der Leitung von Thomas Fey und der Sopranistin Sabine Goetz.

„Let`s swing, Dr. Haydn!“ lautet die Aufforderung der Wiener Instrumentalsolisten, die am 14. September im Empiresaal von der Klassik zum Jazz reisen und zeigen, wie es klingt, wenn Haydn auf Gershwin, Albéniz, Gulda & Co. trifft. Ein Konzert, das dem experimentierfreudigen Haydn sicher gefallen hätte.

Einer der bedeutendsten Klavierkomponisten, Frédéric Chopin, steht im Zentrum des Konzertabends „Haydn & Chopin“ am 14. September. Die Kölner Akademie unter Michael Alexander Willens und Melvyn Tan (auf einem originalen Pleyel Klavier) interpretieren „La ci darem la mano“ (aus Mozarts Don Giovanni, Var. für Klavier und Orchester, B-Dur op. 2). Für weiteren Ohrenschmaus sorgen Haydns „Feuersinfonie“ sowie die „Militärsymphonie“ und Mozarts Klavierkonzert F-Dur KV 413.

Er war der Schüler Joseph Haydns und machte sich sowohl als Komponist als auch als Pianist einen Namen: Ludwig van Beethoven. Werke von Schüler und Lehrmeister erklingen am 15. September im Haydnsaal. Das Kammerorchester Basel unter der Leitung von Giovanni Antonini spielt neben Haydns Symphonie Nr. 78 auch Beethovens „Tripelkonzert“ mit Richard Tognetti (Violine), Sol Gabetta (Violoncello) und Dejan Lazic (Klaiver). Den Abschluss bildet Beethovens Symphonie Nr. 7, die bereits bei ihrer Uraufführung vom Publikum bejubelt wurde.

Mit 6 Liedern aus „Des Knaben Wunderhorn“ (arr. für Cello und Orchester) feiern die Internationalen Haydntage den 150. Geburtstag von Gustav Mahler. Umrahmt von der Ouvertüre zur Haydn Oper „L’isola disabitata“ und der Symphonie Nr. 102 „My dearest Love“ bringt das Israel Chamber Orchestra mit Roberto Paternostro am Dirigentenpult am 16. September die Mahler-Lieder „Wo die schönen Trompeten blasen“, „Rheinlegendchen“, „Verlorene Müh´“, „Wer hat dies Liedlein erdacht?“, „Das irdische Leben“ und „Lob des hohen Verstands“ zur Aufführung. Am Cello verzaubert Friedrich Kleinhapl, der bei der Liedauswahl von Christa Ludwig unterstützt wurde.

„Hommage á Haydn II“ ist das Motto jenes Konzertes, das am Vormittag des 17. September im Orgelbauer-Haus Eisenstadt über die Bühne geht. Der begnadete venezulanische Gitarrist Gabriel Guillén und die Pianistin Karin Supper interpretieren unter anderem Werke von D. Scarlatti, I. Albeniz, L. Boccherini und natürlich von Joseph Haydn.

Die Titel zur ihren Bestsellern fallen Krimi-Autorin Donna Leon meist in der Oper ein. Ihre Leidenschaft für diese Musikgattung kann die Wahlvenezianerin am 17. September ausleben, wenn bei „Haydn á la Fenice“ Auszüge aus den wunderbaren Opern Joseph Haydns auf dem Programm stehen. Ganz ohne Commissario Brunetti im Gepäck führt die Schriftstellerin durch den Abend, der musikalisch von Il Complesso Barocco unter Alan Curtis und der schwedischen Mezzosopranistin Ann Hallenberg bestritten wird.

„Haydn & Dusik“: Im Kreise der Jubilare des Jahres 2010 zählt der vor 250 Jahren geborene Jan Ladislav Dusik eher zu den unbekannteren. Der in Böhmen geborene Pianist und Komponist lernte Haydn während seiner Londoner Zeit kennen und konzertierte auch gemeinsam mit ihm. In der Kapelle von Schloss Esterházy bringt das Duo Harfe & Oboe (Katerina Englichova und Vilém Veverka) unter anderem die Harfensonate aus der Feder von Dusik und dessen Gattin Sophia Giustina Dussek zur Aufführung.

Der Geburtstag des Romantikers Robert Schumann jährt sich heuer zum 200. Mal. Der Wiener Concert-Verein unter Dirk Vermeulen feiert dies bei den Haydntagen mit dem Violinkonzert d-moll. Am 18. September gastiert das Orchester gemeinsam mit Stargeiger Julian Rachlin in Eisenstadt.

Mit den beiden Abschlusskonzerten der Österreichisch-Ungarischen Haydn Philharmonie unter der Leitung von Adam Fischer geht am 19. September die musikalische Zeitreise der 22. Internationalen Haydntage zu Ende. Auf dem Programm stehen G. Mahlers Symphonie Nr. 4 G-Dur und Haydns Symphonie Nr. 99 auf dem Programm. Als Solistin ist die Basler Sopranistin Carola Glaser zu hören.
     
Informationen: http://www.haydnfestival.at    
     
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