Berlakovich: Klartext Richtung Deutschland – Druck vonseiten Österreichs beibehalten   

erstellt am
17. 09. 10

Umweltminister macht beim Treffen mit deutschem Botschafter erneut Druck: „Unrentablen Uralt-Reaktor Isar 1 abschalten“
Wien (bmlfuw) - „Deutschland muss uns Rede und Antwort stehen. An dieser Position hat sich nichts geändert“, betont Umweltminister Niki Berlakovich. „Mir geht es um maximale Sicherheit für die österreichische Bevölkerung“, unterstreicht Berlakovich, der die österreichische Position auch bei einem Treffen mit dem deutschen Botschafter, Blohmeyer-Bartenstein, nachhaltig zum Ausdruck gebracht hat. Der deutsche Botschafter hat zugesichert, der deutschen Regierung von den österreichischen Einwänden und Sicherheitsbedenken Bericht zu erstatten.
Zudem hat Minister Berlakovich die laufende Information und volle Transparenz über neue Entwicklungen verlangt. „Wir dürfen in unserem Druck nicht nachlassen. Vor allem bei Isar 1, der nahe der österreichischen Grenze steht, muss die maximale Sicherheit für die Österreicherinnen und Österreicher gewährleistet sein. Ich will wissen, wie es um die sicherheitstechnische Nachrüstung bestellt ist. Aus jetziger Sicht muss Isar 1 abgeschaltet werden.“

Österreich wählt einen alternativen, sauberen Weg der Energiegewinnung und setzt auf erneuerbare Energien. Damit nimmt Österreich bereits heute schon eine Vorreiterrolle in Europa ein. „Die AKW-Laufzeitenverlängerung ist ein enttäuschendes Signal unserer deutschen Nachbarn. Bisher habe ich Deutschland als wichtigen Partner für den Ausbau erneuerbarer Energien gesehen. Für uns ist klar: Atomkraft ist keine Alternative. Österreich zeigt, wie es anders gemacht werden kann“, so der Minister.

Gleich nach Bekanntwerden der AKW- Laufzeitenverlängerung durch die deutsche Bundesregierung hat der Umweltminister öffentlich – und als Erster – die Entscheidung als „herben Rückschlag für erneuerbare Energien“ und „fatale Fehlentscheidung“ kritisiert. Umgehend hat der Minister mit seinem deutschen Amtskollegen, Bundesumweltminister Röttgen telefoniert, und auch den Umweltminister Bayerns, Söder, kontaktiert. Parallel dazu erging das formelle Schreiben an die deutsche Bundesregierung, dass Österreich eine Sondersitzung im Rahmen des bilateralen Nuklearinformationsabkommens urgiert. „Atomkraft macht vor Grenzen nicht halt. Für mich steht der maximale Schutz für die österreichische Bevölkerung im Vordergrund. Zusätzlich werden wir unser Engagement beim Ausbau erneuerbarer Energien verstärken“, schließt Berlakovich.
     
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