Wiener Erzbischof weihte neuen
  Eisenstädter Bischof Ägidius Zsifkovics
 

erstellt am
27. 09. 10

Kardinal Schönborn: "Sei ein Freund der Menschen"
Eisenstadt (kap) - Mit dem Rat "Sei ein Freund der Freuden der Menschen" hat der Wiener Erzbischof, Kardinal Christoph Schönborn, den neuen Eisenstädter Diözesanbischof Ägidius Zsifkovics in sein Hirtenamt entsandt. Kardinal Schönborn nahm die Bischofsweihe am 25.09. gemeinsam mit dem bisherigen Bischof Paul Iby und dem Erzbischof von Zagreb, Kardinal Josip Bozanic, gespendet. An der Liturgie nahmen vier Kardinäle, 52 Bischöfe, 3 Äbte, rund 220 Priester sowie hohe Vertreter aus Staat und Gesellschaft und rund 3.000 Gläubige rund um den Eisenstädter Martinsdom teil.

Für den neuen Bischof erbat Kardinal Schönborn ein "hörendes Herz", das nah an den Menschen sei und "Freude und Hoffnung, Trauer und Angst" mit ihnen teile. "Nur ein liebendes Herz kann ein hörendes Herz sein", so Kardinal Schönborn. Auch solle sich Bischof Zsifkovics seinen Wahlspruch - "Was er euch sagt, das tut" - selbst zu eigen machen und "Reinigung und Erneuerung" sowie die Verkündigung des Evangeliums ins Zentrum seines Hirtendienstes stellen. "Verkünde das Wort, tritt dafür ein, ob man es hören will oder nicht, weise zurecht, ermahne, aber tue es in unermüdlicher und geduldiger Art", so Kardinal Schönborn.

Dank der Europäischen Integration sei das Burgenland zu einem "Herzland Europas" geworden - dies bezeuge nicht zuletzt die heutige Liturgie, so Kardinal Schönborn weiter. "Sei du ein treuer Diener dieses Herzens Europas".

Ausdrücklichen Dank sprach Kardinal Schönborn dem bisherigen Bischof Paul Iby aus, dem die Mitfeiernden mit lang anhaltendem Applaus dankten.

 

Zsifkovics: "Mit Euch bin ich Christ und für Euch bin ich Bischof"
Verkündigung des Evangeliums, Pflege der Ökumene und des friedvollen Zusammenlebens der Volksgruppen als zentrale Anliegen des neuen Bischofs
"Mit Euch bin ich Christ und für Euch bin ich Bischof" - mit diesen Worten begrüßte der neue Eisenstädter Bischof, Ägidius Zsifkovics, die tausenden Gläubigen sowie die hohen Vertreter aus Kirche, Staat und Gesellschaft, die an seiner Bischofsweihe im Eisenstädter Martinsdom teilgenommen haben. Zugleich skizzierte der neue Bischof in seinen Dankesworten am Ende der Weiheliturgie erste Schwerpunkte seines Hirtenamtes. So wolle er verstärkt "missionarische Initiativen" setzen, die Ökumene pflegen und das friedvolle Zusammenleben der Volksgruppen im Burgenland fördern. Im Zentrum seines Hirtenamtes stehe die Verkündigung des Wortes Gottes, so Zsifkovics unter Verweis auf seinen Wahlspruch "Was er Euch sagt, das tut" aus dem Johannes-Evangelium.

Wörtlich rief Bischof Zsifkovics die Gläubigen in der Diözese auf, den begonnen Weg "gemeinsam in gegenseitiger Wertschätzung, auf Augenhöhe und um Geist der Communio" zu gehen und das Verbindende über das Trennende zu stellen. Dies entspreche auch der pannonischen Tradition, "das Eigene zu lieben und das Andere zu schätzen" - eine Eigenheit, die das Burgenland geradezu zu einem "Modell für andere" und "kostbar im großen Europa" mache, so Zsifkovis.

Seine "vordringlichste Aufgabe" sehe er darin, "den Menschen heute Gott zu bringen", das Evangelium "treu und unermüdlich zu verkünden und die Einheit der Kirche zu wahren und zu fördern". Zugleich rief er dazu auf, den Blick auf Christus zu richten und "den Alltag in den Familien und Pfarrgemeinden aus dem Glauben zu gestalten".

Das Zusammenleben der vier Volksgruppen im Burgenland - Österreicher, Ungarn, Kroaten und Roma - , die Bischof Zsifkovics eigens in ihrer jeweiligen Muttersprache begrüßte, habe "Modellcharakter für andere in unserer Heimat und im neuen Europa", so der Bischof. "Schätzen, pflegen und schützen wir diesen kostbaren Schatz, der unsere Heimat so reich und lebenswert macht".
 
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