Heinisch-Hosek: Frauenpolitik heißt auch Rollenklischees aufbrechen   

erstellt am
24. 09. 10

Die Frauenministerin eröffnete Podiumsdiskussion "Frauen-Arbeit-Film"
Wien (bpd) - "Klischee Ade! - We Want more Rock'n'Role" lautete das Thema der Diskussionsrunde zu der Frauenministerin Heinisch-Hosek ins Palais Porcia einlud. "Frauenpolitik bedeutet für mich vor allem das Aufbrechen festgefahrener Rollenbilder, um Diskriminierung abzubauen, ich will also auch mit Klischees aufräumen", sagte Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek zur Begrüßung. Denn Frauen seien mindestens so gute Technikerinnen, Naturwissenschafterinnen oder Filmschaffende wie ihre männlichen Kollegen. Sie sind jedoch häufig mit hohen Hürden konfrontiert.

Auch Frauen in der Kunst und im Filmbereich haben schlechtere Aufstiegschancen und geringere Verdienstmöglichkeiten und üben häufig zuarbeitende Tätigkeiten aus. Und noch schlimmer: Während Frauen durchschnittlich mit 25 Prozent geschlechtsspezifischer Gehaltsschere konfrontiert seien, zeige der aktuelle Bericht "Zur sozialen Lage der Künstler und Künstlerinnen in Österreich" in dem auch Filmschaffende erfasst sind, dass die Gehaltsschere beim künstlerischen Einkommen sogar bei 35 Prozent liegt.

"Im Filmbereich sind Frauen noch dazu mit sehr unregelmäßigen Arbeitszeiten konfrontiert, was den Spagat zwischen Beruf und Familie noch schwieriger macht", so Heinisch-Hosek. "Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist daher eine meiner zentralen politischen Forderungen. Wir investieren seit zwei Jahren massiv in den Ausbau der Kinderbetreuung und konnten bereits 17.000 neue Betreuungsplätze schaffen und wir sind noch lange nicht fertig".

Um den Rollenklischees entgegenzuwirken, müsse schon ganz früh begonnen werden. "Gemeinsam mit dem Unterrichtsministerium arbeiten wir daran, die Gender-Kompetenz an den Schulen zu stärken", so die Frauenministerin. Ziel sei es, Pädagoginnen und Pädagogen dahingehend zu schulen, dass Mädchen wie Buben ihre Kompetenzen und Interessen möglichst breit und frei von unreflektierten Rollenzuschreibungen entwickeln können. "Mädchen sollen sich schon im Kindergarten an der Werkbank betätigen und auch in der Schule nicht die Freude an Physik verlieren."

"Wir brauchen starke Rolemodels, gerade im Kunst- und Mediensektor", sagte Heinisch-Hosek, "mit dem neuen ORF-Gesetz haben wir die Frauenquote von 45 Prozent für alle Stellenausschreibungen fixiert, erfreulich ist auch, dass sich der Filmbeirat des BMUKK aus drei Frauen und zwei Männern zusammensetzt, aber es bleibt noch viel zu tun." So müsse auf die Steigerung des Frauenanteils bei Professorinnen - etwa auch an der Filmakademie - und bei bevorstehenden Besetzungen von RektorInnenposten geachtet werden, so Heinisch-Hosek zum Schluss.
     
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