Zwei große Gottesdienste zum Abschluss des katholisch-orthodoxen Dialogs in Wien   

erstellt am
24. 09. 10

Pontifikalamt am Samstag im Stephansdom, Festgottesdienst am Sonntag in der orthodoxen Kathedrale
Wien (pew) - Zum Abschluss der 12. Vollversammlung der internationalen Kommission für den offiziellen theologischen Dialog zwischen katholischer und orthodoxer Kirche finden am Samstag und am Sonntag zwei festliche Gottesdienste statt. Am Samstag, 25. September, leitet Kardinal Christoph Schönborn um 18 Uhr das Pontifikalamt im Stephansdom; am Sonntag, 26. September, zelebriert Metropolit Michael Staikos um 10 Uhr in der orthodoxen Kathedrale am Fleischmarkt den festlichen Gottesdienst.

Mit Kardinal Schönborn konzelebrieren am Samstag an die 40 Kardinäle und Bischöfe, u.a. Kardinal Leonardo Sandri (Präfekt der vatikanischen Ostkirchenkongregation), Kardinal Jean-Louis Tauran (Präsident des Päpstlichen Rates für den interreligiösen Dialog), Erzbischof Kurt Koch (Präsident des Päpstlichen Rates für die Einheit der Christen), die Erzbischöfe Roland Minnerath (Dijon) und Bruno Forte (Chieti-Vasto), zwei der bedeutendsten katholischen Theologen der Gegenwart. Die Mitglieder der orthodoxen Delegation sind beim Pontifikalamt im Stephansdom zu Gast, ebenso wie die Mitglieder der katholischen Delegation beim festlichen Gottesdienst in der orthodoxen Dreifaltigkeitskathedrale. Das Pontifikalamt im Stephansdom wird musikalisch von der Dommusik unter Leitung von Domkapellmeister Markus Landerer mit der Messe fis-moll von Charles-Marie Widor gestaltet; „Radio Stephansdom“ überträgt den Gottesdienst direkt.

Beim orthodoxen Gottesdienst erklingt während der Priesterkommunion ein von Nikolaj Nazarow eigens für den offiziellen Besuch des Ökumenischen Patriarchen Bartholomaios I. komponiertes „Hagios o Theos“. Unter der Leitung des russisch-orthodoxen Erzdiakons Viktor Schilowsky singen junge Mitglieder des Chors der Wiener russisch-orthodoxen Nikolauskathedrale. Im Auftrag der Stiftung „Living together in Europe“ wurde das „Hagios o Theos“ auch von „Radio Stephansdom“ in der Nikolauskathedrale aufgenommen.

Bereits am Freitag, 24. September, informieren Kardinal Christoph Schönborn sowie die Leiter der katholischen und der orthodoxen Delegation (Erzbischof Kurt Koch bzw. Metropolit Ioannis Zizioulas) bei einer Pressekonferenz um 12 Uhr im Wiener Kardinal-König-Haus (1130 Wien, Kardinal-König-Platz) über den Verlauf der 12. Vollversammlung der internationalen Kommission für den katholisch-orthodoxen Dialog.

Trauer um Prälat Fortino

Überschattet wurden die Arbeiten der Vollversammlung von der Nachricht vom Tod von Prälat Eleuterio Fortino, der seit 1965 im Päpstlichen Rat für die Einheit der Christen tätig war, seit 1985 als Vizesekretär dieser Einrichtung für den ökumenischen Dialog. Fortino stammte aus der süditalienischen italo-albanischen Gemeinde San Benedetto Ullano. Die Italo-Albaner sind stolz, dass sie „nie von Rom getrennt und nie mit Rom uniert“ waren, sondern immer in eigenständiger Weise inmitten einer „lateinischen“ Umgebung die byzantinische Tradition bewahrt haben. Daher werden sie insbesondere von der griechischen Orthodoxie als Dialogpartner besonders geschätzt. Der emeritierte Präsident des Päpstlichen Rates für die Einheit der Christen, Kardinal Walter Kasper, würdigte im „Osservatore Romano“ Prälat Fortino nicht nur als „Zeugen der nachkonziliaren ökumenischen Bewegung“, sondern auch als einen Christen, der „die Freude des Glaubens ausstrahlte“, selbst an den drei Wochentagen, an denen er sich als Dialyse-Patient der Nierenwäsche unterziehen musste. Auch der orthodoxe Metropolit für Italien, Erzbischof Gennadios Zervos, würdigte Fortino als „Freund und Bruder“, mit dem er eng für die Verwirklichung des Gebetes Christi, „dass alle eins seien“, zusammengearbeitet habe.
     
Informationen: http://stephanscom.at    
     
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