Der Pleitegeier auf Diät   

erstellt am
01. 10. 10

Seit 1.7.2010 ist das Insolvenzrechtsänderungsgesetz in Kraft. Justizministerin Claudia Bandion-Ortner zieht eine zufriedene Zwischenbilanz.
Wien (bmj) - Erfreut reagiert Bundesministerin Claudia Bandion-Ortner auf Berichte, denen zu Folge seit Beschluss des Insolvenzrechtsänderungsgesetzes 2010 eine deutliche Entspannung bei den Firmenpleiten festzustellen ist: "Mit 1.7.2010 ist diese wesentliche Weiterentwicklung des Insolvenzrechts in Kraft getreten und wir können heute fest stellen, dass sich das von uns propagierte Schlagwort 'Retten statt Ruinieren' bewahrheitet hat", so Bandion-Ortner. Die Ziele der Reform seien vollinhaltlich erreicht worden: "Vor wenigen Tagen wurden am Attersee beim jährlich stattfindenden Insolvenzrichterseminar die ersten praktischen Erfahrungen mit dem neuen Gesetz besprochen. Zusammenfassend ist die Novelle sowohl bei den Richtern als auch bei den anwesenden Insolvenzverwaltern und Schuldnervertretern auf einhellige Zustimmung gestoßen."

Bemerkenswerte Zahlen
Besonders bemerkenswert seien die relevanten Zahlen und Fakten: Vom 1.7.2010 bis 20.9.2010 seien 78 Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung und 48 Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung eröffnet worden: "Insgesamt also 126 Verfahren in weniger als drei Monaten. Im Vergleich dazu wurden im Jahr 2009 insgesamt knapp 50 Ausgleichsverfahren eröffnet", so die Ministerin. Das bedeute, dass nunmehr in einem Viertel der Zeit bereits fast gleich viele Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung - das ja in gewisser Weise die "Nachfolgeregelung" darstellt - eröffnet wurden: "Es ist daher nicht übertrieben, von einem sensationellen Erfolg zu sprechen."

Firmen nehmen Sanierungsverfahren an
In Schwierigkeiten geratene Unternehmen nehmen das neue Sanierungsverfahren verstärkt an, wie der vom Kreditschutzverband 1970 (KSV) festgestellte rückläufige Trend bei den Firmenpleiten in den ersten drei Quartalen 2010 beweist: "Wenn der KSV für das laufende Gesamtjahr ein Sinken der Unternehmensinsolvenzen um bis zu zehn Prozent erwartet, ist das ein weiterer Beweis für den Erfolg der Reform", so Bandion-Ortner abschließend.
     
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