Marek: Corporate Governance Kodex sichert attraktiven Finanzmarkt    

erstellt am
30. 09. 10

Staatssekretärin beim Österreichischen Arbeitskreis für Corporate Governance
Wien (bmwfj) - "Österreich muss als Finanz- und Kapitalmarkt attraktiv bleiben, auch und vor allem in wirtschaftlich schwierigen Zeiten. Der 'Corporate Governance Kodex', ein Regelwerk für verantwortungsvolle Führung und Leitung von Unternehmen in Österreich, ist dazu unerlässlich", betonte Christine Marek, Staatssekretärin im Bundesministerium für Wirtschaft, Familie und Jugend, am 30.09. in Wien in einem Statement vor dem Österreichischen Arbeitskreis für Corporate Governance. Dieser habe bewiesen, dass er sensible Themen anpacken und ausgewogene Lösungen suchen könne. Der Kodex enthalte Regelungen für Managergehälter, für Begrenzungen der Aufsichtsratsmandate, für die Unabhängigkeit und Qualifizierung des Aufsichtsrates und für Diversität innerhalb des Aufsichtsrates.

Es sei eine Folge dieses Kodex, so die Staatssekretärin weiter, dass Anleger auf leicht zugängliche und verständliche Art und Weise relevante und aussagekräftige Informationen erhalten und das unternehmerische Handeln besser beurteilt, bewertet und kontrolliert werden könne. Marek: "Durch nachhaltige Unternehmensführung, den Fokus auf Langfristigkeit, effektive Unternehmenskontrolle und mehr Transparenz wird auch in schwierigen Kapitalmarktphasen das Vertrauen von Investoren und Emittenten am österreichischen Kapitalmarkt gewonnen und gestärkt."

Frauen in der Wirtschaft
Begrüßenswert sei, so die Staatssekretärin, dass der Kodex für die Unternehmen eine Empfehlung beinhalte, bei der Zusammensetzung des Aufsichtsrates auf Diversität, also auf die Vertretung beider Geschlechter, zu achten und im jährlich zu erstellenden Bericht zur Einhaltung des Corporate Governance Kodex auf der Website der Gesellschaft zu veröffentlichen. Allerdings machte Marek in ihren Ausführungen kein Hehl daraus, dass es das Ziel sein müsse, aus der Empfehlung eine echte Selbstverpflichtung zu machen.

In dem Bericht seien auch konkrete Maßnahmen anzuführen, die innerhalb des Unternehmens zur Förderung von Frauen im Vorstand, im Aufsichtsrat und in leitenden Stellen gesetzt wurden. Mit einem Frauenanteil von derzeit 8,7 Prozent in den Aufsichtsräten seien die österreichischen Unternehmen noch weit von einer ausgewogenen Diversität entfernt, gab Marek zu bedenken.

Um ein ausgewogenes Verhältnis der Geschlechter zu erreichen, sei es allerdings auch notwendig, Frauen auf dem Weg an die Unternehmensspitze zu unterstützen und zur Übernahme von Führungspositionen zu motivieren. Dazu sei von ihr gemeinsam mit der Wirtschaftskammer und der Industriellenvereinigung das Führungskräfteprogramm "Zukunft.Frauen" ins Leben gerufen worden, eine Plattform für Networking, Mentoring, Vernetzen und Austauschen mit österreichischen und internationalen Topmanagern. Es gebe aber auch Workshops mit prominenten Vortragenden aus Wirtschaft und Wissenschaft zu Unternehmensführung, Aufsichtsratstätigkeit, Personalmanagement, Rhetorik und Präsentation, Konfliktmanagement und Verhandlungsführung.

Die Anmeldefrist für den zweiten Durchgang mit Start am 20. Jänner 2011 läuft bis zum 1. November 2010. "Ich fordere alle qualifizierten Frauen, die in ihrem Unternehmen als potenzielle Kandidatinnen für einen Führungsjob gelten und auf dem Weg ins Top-Management sind, auf, dieses Angebot anzunehmen und sich so für diese Aufgabe vorzubereiten", schloss Marek.
     
Informationen: http://www.zukunft-frauen.at    
     
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