Die Kinski-Akte // Trilogie // Okt. 2010 - Nov.2011   

erstellt am
28. 09. 10

Wien (theater-ja) - Kinski war ein herausragender Künstler, ohne es im Grunde genommen sein zu wollen, wie er in seiner Autobiografie "Ich brauche Liebe" bekennt, ein Schauspielgenie, das sich von seinen eigenen Fähigkeiten gern befreit gesehen hätte. In diesem Buch beschreibt er detailreich und sprachgewandt die Schattenseiten seines Talents. Kinski war nicht nur ein außergewöhnlicher Schauspieler. Er schrieb Gedichte, konzipierte Bühnenfassungen und Drehbücher, führte Regie und malte sogar. Die deutsche Sprache bezeichnete er als "eine der schönsten und ausdrucksvollsten" und hinterließ jede Menge Hörbeispiele. Am bekanntesten sind seine Villon-Rezitationen, darunter vor allem "Ich bin so wild nach deinem Erdbeermund". Klaus Kinskis Wesen, der Mensch mit einem Gespür wie ein Seismograph, steht für restlose Hingabe und den Protest gegen das Absterben von Emotion. Er ist das Alibi für die unerfüllten Träume der Bürger - einer, der sich nicht verstellt und nicht aufgibt.

Eva Jankovsky, Gründerin von theater-JA.KOMM, hat sich intensiv mit Werk und Person des Klaus Kinski auseinandergesetzt. Mit vier SchauspielerInnen erarbeitete sie eine Trilogie über Kinski, die anlässlich seines Geburts- und Todestages im Oktober bzw. November in Wien uraufgeführt wird.

Teil I - FIEBERFANTASIEN
theater-JA.KOMM realisiert von 13.-17. Oktober 2010 im Wiener Palais Kabelwerk eine "laut-malende" Sprachperformance über Klaus Kinski. Basierend auf seinem Leben und Werk entstehen Szenen bzw. Kommunikationsakte rund um das Thema der Selbstbefreiung im sozialen Kontext. Der Text zu FIEBERFANTASIEN ist entlang den Konturen und der emotionalen Bandbreite der Künstlerpersönlichkeit Klaus Kinskis entworfen worden, so wie sie theater-JA.KOMM und die 4 SchauspielerInnen aufgrund der umfangreichen Recherche von Filmen, Interviews und literarischem Schaffen deuten. In FIEBERFANTASIEN verschwimmen Grenzen und werden Grenzen überschritten. Die vier DarstellerInnen experimentieren mit ihrem individuellen Stimmpotential, improvisieren und "vertonen" die Stimmungen der Texte und begeben sich auf eine Kinski - Spurensuche in ihrem Inneren. Dynamisch, "körperbetont" und sprachfixiert. Im Fokus steht die Suche nach einem authentischen "Ich".

Teil II - Leben im Grenzbereich
folgt als Leseperformance ab 10. November 2010; jeweils der zwei der Schauspieler aus FIEBERFANTASIEN lesen und performen Texte über und von Klaus Kinski.

Teil III - "Der K-Punkt"
Der abschließende dritte Teil namens "der K-Punkt" findet als interaktives Ausstellungsformat anlässlich des 20. Todestages Klaus Kinskis im November 2011 statt. Künstler im Bereich der Video- Audio- und darstellendern Kunst setzen sich mit Kinski auseinander und zeigen ihre subjektive Sichtweise, umgesetzt auf ihr Medium. Kinski vielseitig, aus verschiedenen Positionen betrachtet, eine Annäherung an seine Person.
     
Informationen: http://www.theater-ja.com    
     
zurück