Universität Wien vereinbart Lizenzabkommen mit Chiral Technologies Europe   

erstellt am
14. 10. 10

Wien (universität) - Die Universität Wien hat ein exklusives und weltweites Lizenzabkommen mit der französischen Firma Chiral Technologies Europe (CTE) abgeschlossen. Wissenschafter der Universität Wien entwickelten innovative Produkte für die Analytik und für die künftige Produktion von hochwirksamen Medikamenten. Die von Wolfgang Lindner, Professor am Institut für Analytische Chemie der Universität Wien, und seiner Forschungsgruppe erarbeiteten und patentierten Forschungsergebnisse machten die Vereinbarung möglich.

Am Institut für Analytische Chemie der Universität Wien entwickeln ForscherInnen funktionalisierte mikropartikuläre Materialien für die chromatographische Trennung von chiralen Verbindungen. Dabei handelt es sich um Substanzen, die sich strukturell wie Bild und Spiegelbild zueinander verhalten und biologisch ein markant unterschiedliches Wirkungsspektrum aufweisen. Verfahrenstechnisch sind diese Substanzen schwierig voneinander zu unterscheiden.

Bedeutung für moderne Arzneistoffe
Der Forschungsgruppe um Wolfgang Lindner, Professor am Institut für Analytische Chemie der Universität Wien, gelang nun die erfolgreiche Trennung bestimmter chemischer Substanzklassen, die früher kaum zugänglich waren. "Dazu zählen zwitterionische Verbindungen, etwa freie Aminosäuren und Peptide, die als Synthese-Bausteine von modernen Arzneistoffen immer größere Bedeutung erlangen", erklärt Lindner.

Zusammenarbeit mit Weltmarktführer
Chiral Technologies Europe ist ein Tochterunternehmen des weltweiten Marktführers auf dem Gebiet der Enantiomerentrennung, Daicel Chemical Industries. "Wir sind hoch motiviert, mit CTE auf Basis unseres Know-hows und dessen Transfer in Form eines exklusiven Lizenzabkommens für unser Patent eng zusammenzuarbeiten. Zudem ist die Kooperation beispielhaft für die erfolgreiche Umsetzung von Grundlagenforschung in Richtung Praxisanwendung", so Lindner. Auch Dieter Heckmann, Präsident von Chiral Technologies Europe, betont den "hohen Stellenwert der Kooperation im Zuge der Bereitstellung von technischen Lösungen auf dem Gebiet der Enantiomerentrennungen".

Neue technologische Möglichkeiten
Durch die Kooperation ergeben sich neue technologische Möglichkeiten, eine sehr breite Palette ionisierbarer chiraler Verbindungen stereochemisch zu unterscheiden – darunter natürliche und synthetische a-, b-, g-Aminosäuren, aber auch Peptide und Peptomimetica effizient in stereochemisch reiner Form zu erhalten. "Das grundlegende Verfahren kann sowohl analytisch als auch präparativ genutzt werden. Es bietet großes Potential für die Zukunft durch die zielgerichtete Isolation bzw. Trennung noch besser geeigneter pharmazeutischer Wirkstoffe", erläutert Lindner.
     
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