Kooperation der Anton Bruckner Privatuniversität mit der Musiksammlung Schloss Kremsegg   

erstellt am
22. 10. 10

Linz (lk) - Die Anton Bruckner Privatuniversität ermöglicht ihren Studierenden durch die Kooperation mit der Musiksammlung auf Schloss Kremsegg neue und einzigartige Möglichkeiten.
In Schloss Kremsegg ist in den letzten Jahren eine Hammerklaviersammlung von europäischem Rang entstanden. In Zukunft können dort Studierende der Anton Bruckner Privatuniversität auf Originalinstrumenten unterrichtet werden. In der Europäischen Musikhochschullandschaft gibt es momentan keine universitäre Einrichtung, in der sich wie in Linz die Chance bietet in einer Zusammenarbeit von Studium, Forschung, Lehre und Dokumentation etwas Bedeutendes, Neues zu schaffen. Die ABPU nützt hier eine Chance zu einer internationalen, momentan konkurrenzlosen Profilierung, die ein bedeutendes künstlerisches Niveau erwarten lässt.

Ziel ist es, in absehbarer Zukunft ein Internationales Zentrum für Hammerklavierstudien ("International center for studies in fortepiano") zu errichten und Kurse, Workshops und Wettbewerbe zu veranstalten. An die europaweite Vernetzung von und mit Expert/innen und Spezialsammlungen auf dem Gebiet der Hammerklavierstudien ist gedacht.

Synergieeffekte ergeben sich auch für die Musiksammlung auf Schloss Kremsegg: Im Schloss Kremsegg trifft das Musikland Oberösterreich auf das Museumsland Oberösterreich. Die Philosophie des Hauses, die Instrumente gezielt für die Klangforschung einzusetzen, erfährt eine unmittelbare Umsetzung in der Ausbildung der Musikstudent/innen der Anton Bruckner Privatuniversität. Für diese neue Ausbildungsmöglichkeit stehen der Anton Bruckner Privatuniversität seit diesem Wintersemester auch zwei besonders qualifizierte Lehrende zur Verfügung:

  • - Jörg Halubek, Universitätsprofessor für Cembalo, Hammerklavier und facheinschlägige Ergänzungsfächer an der Anton Bruckner Privatuniversität ab dem Wintersemester 2010/11. Jörg Halubek (geb. 1977) studierte Orgel, Cembalo, Dirigieren und Musikwissenschaft in Stuttgart, Freiburg, Basel und Tübingen. Dem ersten Preis des Internationalen Johann-Sebastian-Bach-Wettbewerbs 2004 in Leipzig (Orgel) folgten zahlreiche Einladungen zu Konzerten in Deutschland, Italien, Schweiz, Österreich, Norwegen, Russland, Japan und Korea. Rundfunk- und CD-Einspielungen liegen vor (cpo, Bayer). Er ist künstlerischer Leiter des Stuttgarter Barockensembles IL GUSTO BAROCCO und Dozent für Orgel, Cembalo und Historische Aufführungspraxis an den Staatlichen Hochschulen für Musik in Stuttgart und Karlsruhe. http://www.joerghalubek.de/vita-de.html
  • - Wolfgang Brunner, Ao. Univ.Prof. für Hammerklavier an der Anton Bruckner Privatuniversität ab dem Wintersemester 2010/11. Wolfgang Brunner studierte Schulmusik an der Musikhochschule München und bestand das Staatsexamen mit Auszeichnung. Von 1982 bis 1986 studierte er Klavier an der Universität Mozarteum in Salzburg. Von 1985 bis 1989 studierte er Cembalo sowie Historische Aufführungspraxis bei Nikolaus Harnoncourt. Seit 1985 unterrichtet er Historische Tasteninstrumente, Generalbass, Klavier, Klavierimprovisation und - didaktik an der Universität Mozarteum Salzburg, und von 1990 bis 1992 auch Hammerklavier an der Musikhochschule Karlsruhe. Seit 1989 gastierte er bei fast allen bedeutenden europäischen Festivals für Alte Musik (u.a. Utrecht, Brügge, Herne) und gilt heute als einer der führenden Spezialisten seiner Generation. 1991 gründete er das Ensemble "Salzburger Hofmusik", das sich hauptsächlich, aber nicht ausschließlich, mit der Musik des 17. - 19. Jahrhunderts auf Originalinstrumenten beschäftigt, wobei die Musik des Salzburger Hofes einen Schwerpunkt im Repertoire einnimmt. http://www.hofmusik.at


DIE MUSIKSAMMLUNG UND MUSIKFORSCHUNG AUF SCHLOSS KREMSEGG
Das Musikinstrumentenmuseum Schloss Kremsegg entstand 1996. Damals eröffnete man das Haus mit der Präsentation der legendären "Streitwieser"- Sammlung, die Blechblasinstrumente, von einfachen Naturhörnern bis zur Jazztrompete eines Louis Armstrong beinhaltet. Sie bilden gemeinsam mit den Klaviersammlungen die zwei Standbeine des Museums. Sämtliche Instrumente wurden behutsam restauriert und sind spielfähig. Mit ihnen bleibt die Klangwelt vergangener Jahrhunderte gewahrt. An ihnen zeigt sich die Entwicklung des Klavierbaus von den Anfängen bis zur Gegenwart. Vor allem die Hammerflügel stehen im Mittelpunkt der neuen Kooperation. Diese Instrumente aus den Anfängen des Klavierbaus, beginnend im 18. Jahrhundert, sind eine Art ‚ältere Brüder' der modernen Konzertflügel. Sie unterscheiden sich in entscheidenden Details der Bautechnik und entsprechend auch in der Spielweise und in der Klangästhetik. Auf diesen Instrumenten musizierten die großen Meister der Wiener Klassik. Wien bildete mit seinen vielen Klavierbauwerkstätten ein gewichtiges Zentrum der Klavierwelt. Im Museum Schloss Kremsegg stehen repräsentative Instrumente aus den besten Häusern, wie etwa Bösendorfer, Streicher, Dohnal, Schantz, Schöffstos, Graf, Pleyel, Broadwood oder der Linzer Werkstätte Frenzel. Durch die Allianz mit der Anton Bruckner Privatuniversität verdichtet sich nun auch das akademische Netzwerk des Museums Schloss Kremsegg.

Bislang arbeitete Kremsegg mit Häusern in Leipzig und Florenz für ein EUgefördertes Klangforschungsprojekt zusammen und baute enge Beziehungen zu Musikwissenschafter/innen im britischen bzw. angloamerikanischen Raum auf. Die transatlantischen Verbindungen entstanden vor allem im Bereich der Blechblasinstrumente. Dabei wurden die Instrumente technisch und baulich vermessen und aufgenommen. Die Instrumente nun direkt im musikalischen Unterricht einzusetzen bedeutet auch Neuland für das Museum bzw. eine weitere Qualitätssteigerung in der Marktnischen-Politik des Museums.

     
Informationen: http://www.schloss-kremsegg.at    
     
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