Gesund Essen im Alter   

erstellt am
08. 11. 10

Studie als Grundlage für weitere Präventionsinitiativen
Eisenstadt (blms) - Nahrung ist einer der Hauptfaktoren zum Erhalt unserer Gesundheit. Landesrat Dr. Peter Rezar hat diesem hohen Stellenwert bis dato mit zahlreichen Initiativen auf präventiver Ebene Rechnung getragen. „Die gestiegene Lebenserwartung der Burgenländerinnen und Burgenländer und die allgemeine demographische Entwicklung - 25,6% der Bevölkerung sind über 60 Jahre alt, belegen, dass für jeden Einzelnen das ‚gesunde Alt werden’ eine immer höhere Bedeutung gewinnt“, so der Gesundheitsreferent im Rahmen der Präsentation einer aktuellen Studie, die unter der Federführung der Ernährungswissenschaftlerin Mag. Brigitte Wolf erarbeitet wurde und sich mit den Essgewohnheiten der älteren Generation im Burgenland beschäftigt bzw. Empfehlungen gibt, wie man durch richtiges Essen gesund bleiben kann. Konkret wurden bei dieser Studie, die mit finanzieller Unterstützung des Landes Burgenland vom Institut für Ernährungswissenschaften der Universität Wien durchgeführt wurde, die Ernährungsgewohnheiten von 186 Personen zwischen dem 70. und 89. Lebensjahr beleuchtet. 64,5% davon waren Frauen, 35,5% Männer, 52% aus dem Mittel- und Südburgenland, 48% aus dem Nordburgenland.

Etwa 6% rauchen, 90% der Frauen und 95% der Männer machen regelmäßig bewusst Bewegung. 95% nehmen regelmäßig Medikamente ein, 85% mindestens 5 (bis zu 16) verschiedene. 3/4 der burgenländischen Seniorinnen und Senioren essen zu wenig Getreideprodukte und Kartoffeln. Brot nimmt mit Abstand vor Kartoffeln, Nudeln und Reis die erste Stelle ein. Der Anteil an Vollkornprodukten ist verschwindend gering. Der Gemüseverzehr war bei 80% zu niedrig. Bei der Zufuhr von Obst überschreiten 40% die Empfehlungen. Der Nahrungsanteil von Hülsenfrüchten ist 10mal höher als der Bundesdurchschnitt. Fleisch und Wurst, sowie Eier werden - vor allem von Männern - in viel zu großen Mengen verzehrt.

Der hohe Anteil der Befragten, der unter zu hohen Blutlipid- und/oder Cholesterinspiegeln (42%) beziehungsweise Harnsäure/Gicht (25%) leiden, verdeutlicht die Notwendigkeit einer ausgewogenen Ernährung. Mehr als die Hälfte der Befragten erreichte die Empfehlungen für Milch und Milchprodukte oder überschreitet sie. Dennoch ist die Zufuhr bei 40% der Frauen angesichts des erhöhten Osteoporoserisikos nicht zufrieden stellend. Mehr als 60% erreichen die empfohlenen Mengen an Fisch nicht. Im Studienkollektiv konnte ein leichter Zusammenhang zwischen Einkommen und Fischkonsum gefunden werden. Die Muskelmasse ist vergleichsweise hoch, die Handkraft liegt über dem Durchschnitt anderer Studien. Steigende Fettmasse und abnehmende Muskelmasse begünstigen das Auftreten von Krankheiten und damit verbunden die Anzahl der eingenommenen Medikamente. Den deutlichsten Einfluss auf die Lebensqualität haben zunehmendes Alter und zunehmende Anzahl von Krankheiten.

Dazu Gesundheitslandesrat Dr. Peter Rezar abschließend: „Was wir essen und trinken ist für den Erhalt der Gesundheit sehr wichtig. WHO-Experten haben untersucht, inwieweit bestimmte gesundheitliche Risikofaktoren den Todesfällen in Europa zugeordnet werden können. Demnach stehen von den sieben Haupt-Risikofaktoren fünf direkt oder indirekt in Zusammenhang mit der Ernährung. Diese Studie ist deshalb eine Grundlage für weitere Präventionsangebote des Landes - speziell für die ältere Generation.“
     
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