Erneut starkes Wachstum im III. Quartal 2010   

erstellt am
12. 11. 10

Wien (wifo) - Gemäß der aktuellen WIFO-Schnellschätzung expandierte die österreichische Wirtschaft im III. Quartal 2010 mit 0,9% gegenüber dem Vorquartal erneut kräftig (nach +1,2% im II. Quartal). Der Boom in der exportgetriebenen Sachgütererzeugung hielt an, wenngleich die Dynamik etwas nachließ. Die Baukonjunktur blieb verhalten. Im Vorjahresvergleich wuchs die österreichische Wirtschaft im III. Quartal um 2,4%, nach ebenfalls +2,4% im II. Quartal

Die Erholung der österreichischen Wirtschaft hielt nach der jüngsten Schnellschätzung des WIFO zur vierteljährlichen Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung im III. Quartal an: Das BIP expandierte saison- und arbeitstagsbereinigt im Vorquartalsvergleich um 0,9% (nach +1,2% im III. Quartal und 0% im I. Quartal), während es das unbereinigte Vorjahresniveau real um 2,4% übertraf. Die Sachgütererzeugung wuchs im Vorquartalsvergleich das fünfte Mal in Folge (+3,8%), wenngleich die hohe Dynamik aus dem II. Quartal (+5,1%) nicht mehr erreicht wurde. Damit lag die Wertschöpfung immer noch um 7,3% unter dem Niveau vor Beginn der Rezession im II. Quartal 2008.

Die Bauwirtschaft konnte sich noch nicht aus der Krise lösen; sowohl die Wertschöpfung (0,3%) als auch die Nachfrage nach Bauinvestitionen waren neuerlich rückläufig. Die Bruttoanlageinvestitionen der Gesamtwirtschaft (Bau- und Ausrüstungsinvestitionen) stiegen um 0,6%, weil die Nachfrage von Ausrüstungen nach der etwa zwei Jahre dauernden Investitionsschwäche seit dem II. Quartal 2010 wieder zunimmt.

Parallel zur Entwicklung in der Industrie zogen auch die Exporte saisonbereinigt erneut stark an (+3,4%). Vor allem der Warenexport entwickelte sich sehr dynamisch. Die Importe wurden gegenüber der Vorperiode ebenfalls gesteigert (+2,6%). Die Zuwachsrate gegenüber dem Vorjahr war sowohl für den Import (+10,0%) als auch für den Export (+13,7%) im III. Quartal neuerlich zweistellig.

Der private Konsum war weiterhin stabil (saison- und arbeitstagsbereinigt +0,2% gegenüber dem Vorquartal). Im Vergleich mit dem durch fiskalische Impulse hohen Niveau des Vorjahres ergab sich in den unbereinigten Werten nur ein geringfügiger Anstieg von 0,2%. Während die Konjunktur in den Bereichen Handel, Gastgewerbe und Verkehr verhalten blieb (0,2%), setzte sich die Expansion der Wertschöpfung der Vermögens- und Unternehmensdienstleistungen unvermindert fort (+0,7%).
     
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