Gute Nachbarschaftschemie zwischen Kärnten und Slowenien   

erstellt am
11. 11. 10

LH Dörfler berichtete über Treffen mit slowenischem Verkehrsminister und Vorsitzendem des olympischen Komitees
Klagenfurt (lpd) - Kärntens Landeshauptmann Gerhard Dörfler traf am 10.11. in der slowenischen Hauptstadt Laibach mit Verkehrsminister Patrick Vlacic, Janez Kocijancic, dem Vorsitzenden des olympischen Komitees Sloweniens, und dem Österreichischen Botschafter Erwin Kubesch zusammen. In einer Pressekonferenz in Klagenfurt berichtete er am 11.11. von der guten Chemie bei den nachbarschaftlichen Gesprächen. Themen waren grenzüberschreitende Infrastrukturprojekte, wie etwa die zweite Röhre des Karawankentunnels, sowie die Bewerbung um die Dreiländer-Schi-WM. Bei der Pressekonferenz war auch der Leiter der Landesinfrastrukturabteilung, Albert Kreiner, anwesend.

Dörfler sagte, dass es von Kärnten und Laibach ein klares Bekenntnis für ein gemeinsames Vorgehen im Sinne einer zweiten Karawankentunnelröhre gebe. Eine EU-Richtlinie sehe vor, dass bis April 2019 Tunnel mit einem Verkehrsaufkommen von über 10.000 Fahrzeugen pro Tag mit einer zweiten Röhre ausgestattet sein müssen, erklärte Dörfler. Beim Karawankentunnel werde diese Zahl erst 2025 erreicht werden. Daher stehe der mögliche Bau von lediglich einem Rettungstunnel im Raum. Ein solcher wäre jedoch eine Fehlinvestition, betonte Dörfler. Kärnten und Slowenien wollen nun ein gemeinsames Memorandum fertigen. Die zweite Tunnelröhre würde laut Dörfler 160 Mio. Euro kosten und acht Kilometer lang sein. Sie wäre auch für die Wirtschaftslogistik ungemein wichtig.

Als zweites großes Projekt wurde "Third Axis" besprochen. Neben den Autobahnverbindungen Marburg-Graz und Laibach-Villach soll diese neue dritte Achse über die Bundesstraße von Celje über Dravograd, Grablach, Bleiburg nach Griffen auf die A2 führen. Bis 2020 soll die 80 Kilometer lange Achse laut Dörfler fertig sein. In Kärnten wären Adaptierungen wie u. a. die Umfahrung Bleiburg, sowie Einbindungen des Mahle-Werkes und des Bahnhofs Kühnsdorf umzusetzen. Diese Achse würde den Raum Bleiburg von Süden her gut erschließen. Wesentliche Bedeutung komme bei diesem Projekt der Jörg-Haider-Brücke zu, auch sei es Bindeglied zur Koralmbahn.

Weiters haben Dörfler und Vlacic über eine Schnellbusverbindung von Klagenfurt und/oder Villach nach Laibach gesprochen. Außerdem über eine Adaptierung des Karawanken-Eisenbahntunnels zwischen Kärnten und Slowenien sowie über eine mögliche Weiterführung des Drauradweges bis Dravograd.

Mit Kocijancic sprach Dörfler über die Bewerbung für die Dreiländer-Schi-WM, die man 2017 gemeinsam in Kranjska Gora als Hostcity, Bad Kleinkirchheim und Tarvis austragen möchte. Dazu solle demnächst ein großer Gipfel in Bad Kleinkirchheim stattfinden, zu dem auch höchste Vertreter Sloweniens erwartet würden. Die Bewerbung für 2017 müsse 2012 erfolgen, falls erforderlich, werde es einen zweiten Anlauf für 2019 geben, meinte Dörfler. Diese WM sei eine Nachbarschaftskooperation der besonderen Art und es könnte dafür auch europäische Mittel geben. Dörfler dankte Kocijancic, der ihm in Slowenien viele Türen geöffnet habe. Der Sport habe hier Brückenbauerfunktion.
     
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