Ergebnisse der Raiffeisen Bank International   

erstellt am
29. 11. 10

Konzern-Periodenüberschuss in den ersten neun Monaten: € 783 Millionen (pro forma)
Wien (rzb) - Die Raiffeisen Bank International AG (RBI) nahm ihre Geschäftstätigkeit offiziell am 11. Oktober – also nach dem Ende des dritten Quartals – auf. Deswegen werden die Daten der RBI hier nach wie vor auf Pro-forma-Basis veröffentlicht, die Gründung der neuen Bank ist allerdings rückwirkend mit 1. Jänner 2010 gültig. Für die ersten drei Quartale des Jahres 2010 ergibt sich folgendes Pro-forma-Ergebnis:

Die RBI hätte in den ersten neun Monaten 2010 einen Periodenüberschuss vor Steuern von € 997 Millionen beziehungsweise einen Konzern-Periodenüberschuss (nach Steuern und Minderheiten) von € 783 Millionen erwirtschaftet. Die Nettodotierungen zu Kreditrisikovorsorgen hätten € 913 Millionen ausgemacht.

„Das Ergebnis der ersten drei Quartale reflektiert das freundlichere gesamtwirtschaftliche Umfeld, es unterstreicht aber auch die Schlagkraft unseres neuen organisatorischen Set-ups. Das bestärkt meine Überzeugung, dass wir mit der Fusion den einsetzenden konjunkturellen Aufschwung optimal nutzen können – zum Wohle unserer Kunden und im Sinne unserer Investoren“, sagte Herbert Stepic, Vorstandsvorsitzender der Raiffeisen Bank International.

Der Zinsüberschuss hätte sich auf € 2.707 Millionen belaufen. Die Verwaltungsaufwendungen hätten € 2.153 Millionen betragen, das Betriebsergebnis € 1.897 Millionen. Die neue Bank hätte eine Cost/Income Ratio von 53,2 Prozent ausgewiesen.

Die Bilanzsumme hätte zum 30. September 2010 € 143,1 Milliarden betragen, was einem Rückgang von 1,8 Prozent seit dem Jahresende 2009 (31. Dezember 2009: € 145,6 Milliarden) entspricht.

Der Return on Equity vor Steuern wäre auf 14,1 Prozent gekommen.

Die Kernkapitalquote bezogen auf das Kreditrisiko hätte 12,2 Prozent betragen (plus 0,4 Prozentpunkte im Vergleich zum Jahresende 2009), die Kernkapitalquote bezogen auf das gesamte Risiko 9,7 Prozent (plus 0,3 Prozentpunkte im Vergleich zum Jahresende 2009). Die Core Tier 1 Ratio (Kernkapital Tier 1 abzüglich Hybridkapital, bezogen auf das Gesamtrisiko) hätte 8,8 Prozent betragen (plus 0,3 Prozentpunkte im Vergleich zum Jahresende 2009).

„Wir haben eine komfortable Eigenkapitalausstattung. Die Core Tier 1 Ratio konnten wir unter Einrechnung des bisherigen Gewinnes auf 9,7 Prozent steigern“, kommentierte Finanzvorstand Martin Grüll aktuelle Entwicklungen.

Die RBI hätte zum 30. September 59.339 Mitarbeiter beschäftigt und in 2.964 Geschäftsstellen rund 15 Millionen Kunden betreut.

Konzern-Periodenüberschuss (pro forma) im dritten Quartal 2010 im Quartalsvergleich mehr als verdoppelt
Die Raiffeisen Bank International hätte im dritten Quartal 2010 einen Konzern-Periodenüberschuss von € 311 Millionen ausgewiesen, was verglichen mit dem zweiten Quartal 2010 einer Steigerung um 125 Prozent entspricht. Die Triebfeder für diesen Anstieg bildeten Bewertungsergebnisse von Finanzinvestitionen und Derivaten.

Das Betriebsergebnis hätte € 636 Millionen betragen, was einen leichten Rückgang von 1 Prozent im Vergleich zum zweiten Quartal desselben Jahres bedeutet.

Verglichen mit dem zweiten Quartal 2010, hätte die RBI im dritten Quartal einen um 1 Prozent höheren Zinsüberschuss (nach Kreditrisikovorsorgen) in Höhe von € 621 Millionen ausgewiesen.

Zum dritten Quartal 2010 wären Kreditrisikovorsorgen in Höhe von € 306 Millionen netto dotiert worden. Im Vergleich zum zweiten Quartal 2010 wäre das ein um 8 Prozent gestiegener Bedarf.

„Wir stehen per Ende September bei einer Non-performing Loan (NPL) Ratio von 8,8 Prozent. Die Steigerung von 0,3 Prozentpunkten fiel im vergangenen Quartal vor allem in Zentraleuropa an – in erster Linie in Ungarn und der Tschechischen Republik. Wir gehen davon aus, dass wir in einigen Ländern den Höhepunkt der NPL-Volumen bereits hinter uns haben, ihn für die RBI-Gruppe aber erst im Lauf des nächsten Jahres sehen werden. Ob dies zur Jahresmitte oder erst in der zweiten Jahreshälfte geschehen wird, ist heute noch nicht absehbar“, sagte Johann Strobl, Chief Risk Officer der RBI und des RZB-Konzerns.

Ergebnisse der Raiffeisen International
Die Raiffeisen International Bank-Holding AG erwirtschaftete in den ersten drei Quartalen 2010 einen Konzern-Periodenüberschuss (nach Steuern und Minderheiten) von € 318 Millionen, was einer Steigerung von 104,5 Prozent im Vergleich zur selben Periode des Vorjahres entspricht (1-9 2009: € 156 Millionen). Einen wesentlichen Beitrag leistete das Ergebnis zum dritten Quartal, das mit € 148 Millionen den höchsten Wert seit dem Ausbruch der Finanz- und Wirtschaftskrise erreichte. Auch die im Vergleich zu den ersten drei Quartalen 2009 um 38,7 Prozent niedrigeren Nettodotierungen zu Kreditrisikovorsorgen in Höhe von € 837 Millionen (1-9 2009: € 1.365 Millionen) wirkten sich positiv auf das Ergebnis aus. Der Periodenüberschuss vor Steuern stieg um 82,6 Prozent auf € 524 Millionen (1-9 2009: € 287 Millionen), während der Periodenüberschuss nach Steuern einen Zuwachs um 78,5 Prozent auf € 385 Millionen (1-9 2009: € 216 Millionen) verzeichnete.

Betriebsergebnis in den ersten drei Quartalen aufgrund niedrigeren Zinsüberschusses rückläufig
Das Betriebsergebnis ging bis Ende September gegenüber der Vergleichsperiode des Vorjahres um 16 Prozent oder € 249 Millionen auf € 1.354 Millionen zurück. Die Hauptgründe lagen im niedrigeren Zinsüberschuss, in den gestiegenen Verwaltungsaufwendungen sowie im negativen sonstigen betrieblichen Ergebnis.

Der Zinsüberschuss ging insgesamt um 3 Prozent oder € 63 Millionen auf € 2.161 Millionen zurück. Die wesentlichen Einflussfaktoren waren die Refinanzierungskosten und die Kreditvolumina, die sich in den einzelnen Ländern sehr unterschiedlich entwickelten. Die Nettozinsmarge auf Konzernebene verbesserte sich gegenüber dem dritten Quartal 2009 um 3 Basispunkte und blieb damit seit acht Quartalen auf annähernd gleichem Niveau.

Der Provisionsüberschuss verbesserte sich gegenüber der Vergleichsperiode des Vorjahres um 2 Prozent oder € 15 Millionen auf € 921 Millionen.

Das Handelsergebnis erreichte € 133 Millionen und blieb damit um 10 Prozent unter dem Wert der Vergleichsperiode des Vorjahres, wobei sich die Erträge sowohl aus dem zins- als auch dem währungsbezogenen Geschäft verringerten.

Das sonstige betriebliche Ergebnis drehte vornehmlich wegen der neu geschaffenen Bankensonderabgabe in Ungarn von € 3 Millionen auf minus € 39 Millionen.

Return on Equity vor Steuern auf 9,8 Prozent verbessert
In der Berichtsperiode entwickelte sich das operative Geschäft zwar rückläufig, doch führten die stark verringerten Nettodotierungen zu Kreditrisikovorsorgen zu einer signifikanten Erholung der Ergebnisse und somit zu einer Verbesserung der Rentabilitätszahlen. Das der Berechnung zugrundeliegende durchschnittliche Eigenkapital erhöhte sich aufgrund des Genussrechtskapitals sowie positiver Währungseffekte um 11 Prozent auf € 7,1 Milliarden gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres.

Der Anstieg des Ergebnisses vor Steuern lag mit 83 Prozent bei weitem über dem des durchschnittlichen Eigenkapitals. Daher stieg der Return on Equity gegenüber der Vergleichsperiode des Vorjahres um 3,7 Prozentpunkte auf 9,8 Prozent. Der Konzern-Return on Equity (nach Steuern und Minderheiten) verbesserte sich aufgrund einer etwas höheren Steuerquote nur um 3,1 Prozentpunkte auf 6,9 Prozent. Der Gewinn je Aktie stieg auf € 1,78, das bedeutete einen Zuwachs von € 1,06.

Verwaltungsaufwendungen um 9 Prozent im Jahresvergleich gestiegen
Im Vergleich zur Vorjahresperiode stiegen die Verwaltungsaufwendungen um 9 Prozent oder € 144 Millionen auf € 1.822 Millionen. Die Ursache lag teilweise in den Währungsaufwertungen in den CEE-Ländern.

Die um 3 Prozent niedrigeren Betriebserträge und die um 9 Prozent gestiegenen Verwaltungsaufwendungen führten zu einer Verschlechterung der Cost/Income Ratio auf 57,4 Prozent, die damit um 6,3 Prozentpunkte über dem Wert der Vergleichsperiode des Vorjahres lag.

Im Berichtszeitraum betrug die durchschnittliche Anzahl der Mitarbeiter 56.362 und lag damit um 4.564 unter dem Vergleichswert der Vorjahresperiode. Die Zahl der Mitarbeiter zum 30. September 2010 betrug 56.650, das entspricht einem Anstieg um 120 Mitarbeiter gegenüber dem Jahresende 2009.

Zum 30. September 2010 betreute die Raiffeisen International in den insgesamt 2.952 Geschäftsstellen mehr als 14,7 Millionen Kunden.

Der Sachaufwand erhöhte sich zum 30. September 2010 um 6 Prozent oder € 44 Millionen auf € 759 Millionen.

Bilanzsumme kaum verändert
Die Bilanzsumme der Raiffeisen International fiel gegenüber dem Jahresultimo um weniger als 1 Prozent oder € 0,5 Milliarden auf € 75,8 Milliarden. Während die Währungseffekte zu einem Anstieg der Bilanzsumme von knapp 2 Prozent oder € 1,3 Milliarden führten, ging sie organisch gesehen um mehr als 2 Prozent zurück.

Kapitalausstattung von Währungsänderungen beeinflusst
Im Berichtszeitraum verbesserten sich die konsolidierten Eigenmittel gemäß BWG um 1 Prozent oder € 66 Millionen auf € 8.394 Millionen.[1] Das Kernkapital (Tier 1) verringerte sich um 1 Prozent oder € 60 Millionen gegenüber dem Jahresende und belief sich auf € 7.012 Millionen. Negative Auswirkungen hatten die Abwertungen des serbischen Dinar in Höhe von 11 Prozent, des ungarischen Forint von 2 Prozent und des rumänischen Leu von 1 Prozent. Positiv wurde das Tier-1-Kapital von der Aufwertung der tschechischen Krone von 7 Prozent, der ukrainischen Hryvna von 6 Prozent, sowie des russischen Rubel und des polnischen Zloty von jeweils 3 Prozent beeinflusst. Die Kernkapitalquote – bezogen auf das Kreditrisiko – fiel um 0,5 Prozentpunkte auf 13,6 Prozent. Die Kernkapitalquote – bezogen auf das gesamte Risiko – reduzierte sich um 0,3 Prozentpunkten gegenüber dem Jahresende 2009 auf 10,7 Prozent. Die Eigenmittelquote sank um 0,2 Prozentpunkte auf 12,8 Prozent. Die Core Tier 1 Ratio (Kernkapital Tier 1 abzüglich Hybridkapital bezogen auf das Gesamtrisiko) betrug 8,9 Prozent.

Konzern-Periodenüberschuss im dritten Quartal 2010 mit € 147,6 Millionen höchster Wert seit Ausbruch der Krise
Die Raiffeisen International erwirtschaftete im dritten Quartal 2010 einen Konzern-Periodenüberschuss von € 147,6 Millionen, was einem Anstieg von 90,2 Prozent im Vergleich mit dem dritten Quartal 2009 (Q3 2009: € 77,6 Millionen) entspricht und den höchsten Wert seit Ausbruch der Finanz- und Wirtschaftskrise darstellt. Verglichen mit dem zweiten Quartal 2010 (Q2 2010: € 70,7 Millionen) stieg der Konzern-Periodenüberschuss um 108,8 Prozent.

Die Raiffeisen International verzeichnete im dritten Quartal 2010 ein Betriebsergebnis von € 465 Millionen, was einem leichten Plus von 1 Prozent im Vergleich zum Vorquartal des laufenden Geschäftsjahres entspricht.

Der Zinsüberschuss (nach Kreditrisikovorsorgen) betrug im dritten Quartal 2010 € 454,0 Millionen, um 36,7 Prozent mehr als im Vergleichsquartal des Vorjahres (Q3 2009: € 332,2 Millionen), war aber um 4,4 Prozent niedriger als im zweiten Quartal 2010 (Q2 2010: € 475,1 Millionen). Die Nettodotierungen zu Kreditrisikovorsorgen von € 277,4 Millionen, waren um € 119,1 Millionen niedriger als in der Vergleichsperiode 2009. Im Vergleich zum zweiten Quartal 2010 war dagegen wieder ein um 4,6 Prozent gestiegener Bedarf an Kreditrisikovorsorgen zu beobachten. Damals waren Kreditrisikovorsorgen in Höhe von € 265,1 Millionen netto dotiert worden.

[1] Nicht darin enthalten ist der laufende Gewinn des Berichtszeitraums, weil er aufgrund von in Österreich geltenden gesetzlichen Vorschriften in der Rechnung noch nicht berücksichtigt werden darf.
     
Informationen: http://www.rzb.at/    
     
zurück